Also heute sind meine Flöten gekommen, die ich bei Bertram bestellt habe.
Ich durfte mir 3 aussuchen, mehr haben sie leider nicht verschickt.
Nun habe ich eine Miyazawa 402, eine Altus 1107 und eine Sankyo 301 zu Hause. Alle sind komplett aus Silber (Kopf und Rohr), haben Ringklappen und einen H-Fuß. Die Miyazawa ist noch zusätzlich mit einer goldenen Mundlochplatte und angeblich mit einem Goldkamin ausgestattet, was ich aber nirgends sehen bzw. lesen kann.
Nun, was soll ich sagen? Also ganz ehrlich, ich hätte nun eigentlich einen riesigen Unterschied zu meiner jetzigen Yamaha 311 erwartet.
Natürlich höre ich einen Unterschied zwischen diesen Flöten und jede Flöte hat auch einen eigenen Charakter. Aber sooo doll unterscheiden sie sich nicht, dass ich sagen könnte "jaaa, das ist es". Ich frage mich, ob diese Unterschiede den Preissprung rechtfertigt bzw. sich tatsächlich für mich lohnt. Das "Aha-Erlebnis" hatte ich bei keiner Flöte und bin daher nun schon fast ein bisschen enttäuscht und natürlich total unsicher.
Die Miyazawa hat mir gar nicht gefallen. Für mich hört sie sich ziemlich "flach" an. Da hört sich für mich meine kaputte Yamaha noch schöner an Ich empfinde es auch sehr unangenehm auf ihr zu spielen.
Die Sankyo ist ziemlich laut, hart und kraftvoll, vor allem in den hohen Tönen. Leise und zarte Tönen zu spielen fällt mir mit ihr recht schwer.
Die Altus gefällt mir besser in den tiefen Tönen. Mit ihr bekomme ich auch sehr leise und zarte Töne hin. Sie "singt" irgendwie. Höhere Töne bleiben jedoch auch bei ihr flach und wenig kraftvoll. Ich kann zu keiner sagen, dass sie PERFEKT ist.
Jetzt weiß ich leider nicht, woran das alles liegt. Heißt das, dass ich "meine" Flöte einfach noch nicht gefunden habe oder muss ich erst noch mit einer neuen Flöte "spielen lernen". Muss ich erst das Potenzial dieser Flöten kennenlernen? Ich hatte ja vorher weder Ringklappen, noch einen H-Fuß. Ich habe auch schon oft gelesen, dass man auf einer "günstigen" Flöte immer schnell einen recht guten Ton heraus bekommt, aber dass das bei einer Profiflöte, zu der man ja die 3 Flöten durchaus zählen kann, deutlich schwerer ist und sie einem jeden kleinen Fehler beim Ansatz übel nimmt.
Ich habe halt das Gefühl, dass ich mit meiner alten Flöte mehr Spaß habe. Bei ihr fühle ich mich einfach "zu Hause"
Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich jetzt total unsicher bin. Ich dachte halt, dass man einer Flöte so eine Preisklasse auch deutlich anhören müsste. Auf alle Fälle werde ich natürlich die Flöten zur nächsten Flötenstunde mitnehmen, meinem Flötenlehrer vorspielen und dann gemeinsam mit ihm eine Entscheidung treffen. Vielleicht kommt ja auch der tolle und besondere Klang einer Profiflöte erst mit Zeit, wenn man sie so richtig kennen gelernt hat. Oder ich bekomme das "Aha-Erlebnis", wenn mein Flötenlehrer die Flöten anspielt.
Natürlich weiß ich, dass ich eigentlich viel mehr Flöten hätte ausprobieren müssen. Aber ich wohne ja leider in einer Gegend, wo es recht schwer bis unmöglich ist, einen gut sortierten Musikladen zu finden. Alle hatten sie "nur" Schülerflöten. Die hochwertigen Flöten hätten sie alle bestellen müssen und dann wären aber auch nur welche von 1 oder 2 Marken zur Ansicht in den Laden gekommen. Also ein echter Flötenvergleich wäre auch in einem Musikgeschäft nicht machbar gewesen.
Und dann kommt ja noch dazu, dass sich Flöten ja auch noch innerhalb der gleichen Marke und des gleichen Modells unterscheiden. Das war nämlich bei meiner 311er damals so gewesen.
Musik-Bertram ist einfach zu weit weg, um da mal auf die Schnelle hin zu fahren. Zumal ich ja auch gerne meinen Flötenlehrer mit in die Entscheidung einbeziehen möchte. Da kam mir die Möglichkeit ziemlich recht, dass mir Musik-Bertram wenigsten 3 Flöten unverbindlich zum ausprobieren geschickt hat. Zu mehr konnte ich ihn leider nicht überreden. Ist ja auch irgendwie verständlich bei diesem Wert an Flöten...
Und dann hätte ich auch gar nicht gewusst, welche Flöten noch groß in Frage gekommen wären. Von Pearl wurde mir wegen der angeblich schlechteren Mechanik abgeraten. Yamaha wäre angeblich hauptsächlich bei den Schülerflöten sehr gut, bei den Profiflöten würde man meistens andere Marken wählen. Die Muramazu und Hammig Flöten waren mir bzw. meinen Eltern mit der gewünschten Ausstattung deutlich zu teuer. Powell auch.
Viel bleibt ja dann nicht mehr übrig, zu mindest wenn ich mir die Seiten bei Thomann angucke.
Was meint ihr? Liegt meine mangelnde Begeisterung eher daran, dass DIE Flöte noch nicht dabei war oder ich einfach noch nicht raus habe, wie ich die neuen Flöten zu spielen habe, dass sie wirklich gut klingen?