Professionelle, handgemachte Flöte kaufen




Was sind die besten Flöten? Auf welchen spielt ihr? Auf welcher würdet ihr gerne mal spielen?

Moderator: Altetröte

Professionelle, handgemachte Flöte kaufen

Beitragvon Sheepy_Hollow » 03.06.2012, 18:48

Hallo zusammen,

ich bin zurzeit besessen von dem Gedanken, mir eine handgemachte Flöte zuzulegen. Es darf auch eine gebrauchte sein, die man ohne weiteres (mit regelmäßigen Generalüberholungen) noch Jahrzehnte spielen kann, denn es soll erstmal die letzte Flöte sein.

Folgende Eigenschaften kommen für mich in Frage:

- Komplett aus Silber (Kopf, Korpus, Fuß und Mechanik und Klappen)
- Offset G
- Ringklappen
- Spitzdeckel
- E-Mechanik (oder vergleichbares, spiele derzeit ohne, was viel Übung erfordert)
- H-Fuß, wenn er relativ erschwinglich ist (ist aber kein MUSS)
- anerkannte Profimarke

Meine Frage ist jetzt, warum gibt es so extreme Preisunterschiede zwischen Querflöten mit den genannten Eigenschaften?

Z. B.: Die Pearl Cantabile kann man um ca. 5225 € erwerben und hat alle oben genannten Eigenschaften. Eine Muramatsu DS (selben Eigenschaften, auch gezogene Tonlochkamine) kostet ca. 6500 € und eine Powell Conservatory mit ähnlichen Features kostet bei thomann sogar ca. 7500 €. Ist bei billigeren Anbietern jetzt mit Qualitätsverlusten zu rechnen, obwohl die vergleichbaren Modelle theoretisch identisch sind (mir ist klar, dass das Kopfstück anders ist)?

Folgende Flöten werde ich testen und dementsprechend für eine Neuanschaffung in Erwägung ziehen:

- Altus
- Brannen
- Burkart
- Haynes
- Hammig
- Miyazawa
- Muramatsu
- Nagahara
- Pearl
- Powell
- Sankyo
- Yamaha

Bitte um zahlreiche Beiträge. Erfahrungsberichte und Ergänzungen sind willkommen.
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Re: Professionelle, handgemachte Flöte kaufen

Beitragvon querpfeife » 08.06.2012, 09:49

Hallo,

teilweise zahlt man sicher auch den Namen bzw. den Ruf der Marken mit. In meinem Kopf sind Pearl und Yamaha nicht unbedingt die Namen, die ich mit professionellen Instrumenten verbinde. Es gibt natürlich auch viele Details wie Brögger-Mechanik, Straubinger-Polster etc, in denen sich die Instrumente unterscheiden. Flötenbauer wissen auch genau, wie robust jeweils die Mechanik ist und wieviel man infolgedessen so in Erhaltungs- und Reparaturmaßnahmen investiert.
Ausschlaggebend ist immer Ton, finde ich. Ich selbst hatte eine alte Haynes aus den 60er Jahren und bin dann auf Brannen umgestiegen. Irgendwie mag ich den Klang der Amerikaner.
Zur Haynes wurde mir gesagt, dass die für den Flötenbauer ein Graus weil relativ labbrig gebaut sind. Die Brannen hat Brögger und Straubinger uns ist absolut super zuverlässig. Klang ist toll und ich bin happy. Habe aber lange gebraucht, bis ich die wirklich im Griff hatte.
H-Fuss ist gut für die Ansprache oben und außerdem ist meines Wissens die Skala eigentlich für h-Fuss gemacht. Würde ich also empfehlen.
Flöten liegen oft auch sehr verschieden in der Hand, auch das muss man mögen.
Ich denke mir, dass Preisunterschiede auch durch die Lohnniveaus in den Herstellerländern, Mehrwertsteuer, Wechselkurs und ähnliches beeinflusst werden.
Viel Erfolg bei der Suche!

Claudia
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Re: Professionelle, handgemachte Flöte kaufen

Beitragvon Flutissimo » 09.06.2012, 22:54

Hallo Sheepy hollow,

das wird sicher ein schöner und spannender Auswahlprozeß. Pearl kommt in der Tat aus dem Profiflöten-Bau, hat sich aber am stärksten im Schülersegment etabliert. Es lohnt sich aber auf jeden Fall die handgemachte Liga zu spielen und es gibt zudem drei unterschiedliche Kopfstücktypen zum Probieren.

Die Preisunterschiede liegen, wie Claudia schon schreibt, zum einen an der Marke, zum anderen an den Produktionsprozeßen/-methoden, der Stückzahl, Herstellungsstand und Philosophie des entsprechenden Flötenbauers.

Empfehlenswert ist es einige Modelle direkt nebeneinander zu vergleichen. Aufgrund der Vielzahl der genannten Hersteller bietet sich fast die jährliche Musikmesse in Frankfurt an um dort mal die ein oder andere Flöte anzuspielen.

Alternativ darf ich auch Flutissimo empfehlen :-)

Viele Grüße
Bernd

www.flutissimo.de
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Re: Professionelle, handgemachte Flöte kaufen

Beitragvon Sheepy_Hollow » 17.06.2012, 06:19

Danke schonmal für die Antworten.

Freitag habe ich endlich die ersten 4 Flöten getestet:

- Altus 1207
- Pearl Cantabile
- Yamaha YFL-874
- Miyazawa Typ 1 Brögger

Ich war zwar fast 2 Stunden im Laden, aber gereicht hat es nur um jede Flöte genau auf ihre Ansprache zu testen. Jede Flöte musste jeweils drei Runden getestet werden, um ein möglichst objektives Ergebnis zu erzielen. Ich bin dabei wie folgt vorgegangen:

1. Tiefe Lage (c2-c1 & c1-c2): Chromatisch gebunden gespielt (mehrmals), dann chromatisch gestoßen gespielt (mehrmals) und danach chromatisch doppelzunge gestoßen gespielt (mehrmals)
2. Mittellage (c3-c2 & c2-c3): ""
3. Hohe Lage (c3-c4 & c4-c3): ""

Sieger allein in der Ansprache war die Altus. Bei ihr hatte ich zusätzlich das gefühl, dass der Zungenstoß sehr viel einfacher war. zweiter Platz war die Yamaha, dann die Miyazawa und das Schlusslicht war die Pearl.

Weitere Tests stehen noch aus, werde wieder hingehen. Danach werde ich von der Dynamik, dem Klangfarbenspektrum und dem Tonprodukt (Schönheit des Tons) berichten.

Bis dahin ...

LG,
Benni
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Re: Professionelle, handgemachte Flöte kaufen

Beitragvon Sheepy_Hollow » 28.06.2012, 23:07

Gestern habe ich weitere Flöten getestet, diesmal bei Flöten Haber in München.

Getestet habe ich folgende Flöten:

Powell Conservatory (gezogene Tonlöcher, offset, Ringklappen)
- in Aurumite
- in Silber
- in Silber mit 14 k Goldmundlochplatte und -kamin

Powell Traditional (gezogene Tonlöcher, offset, Ringklappen)
- in Silber
- in Silber-Platin-Gemisch
- in Silber mit 14 k Goldmundlochplatte und -kamin

Burkart Professional (gezogene Tonlöcher, offset, Ringklappen)
- in Silber
- in Silber mit Platinkamin

Brannen Cooper von 1978 in komplett 14 k Gold mit Silbermechanik und -mundlochplatte (gelötete Tonlöcher, offset, Ringklappen)

Überzeugt haben mich die Burkart-Silberflöte, die Powell Conservatory mit Goldmundlochplatte und -kamin und die Brannen Cooper. Letztere war unglaublich gut und einfach nur ein "WOW"-Effekt. Nur leider wird diese mein Budget mehr als sprengen, weshalb sie wohl blos ein Traum bleiben wird.

Jetzt möchte ich noch Muramatsu testen und weitere Brannenflöten (vielleicht auch neue) anspielen.

Ich bin meinem Ziel näher.

Ps.: SEHR INTERESSANT - Habe den Powell Conservatory Flötenkopf mit Goldmundlochplatte und -kamin probeweise auf eine Powell-Signature-Flöte gesteckt, weil ich dachte, dass er jede Flöte verbessern würde. Das ging voll in die Hose und es klang einfach nur schrecklich. Der Flötenkörper trägt also sehr wohl viel zum Klang der Flöte bei und hat wirklich Welten ausgemacht.
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Re: Professionelle, handgemachte Flöte kaufen

Beitragvon tityre » 29.06.2012, 08:35

Es kann dir aber auch passieren, dass eine ganz tolle Flöte mit einem ganz tollen anderen Kopf furchtbar klingt. Es passt halt nicht jeder Kopf auf jede Flöte.
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Re: Professionelle, handgemachte Flöte kaufen

Beitragvon Sheepy_Hollow » 24.07.2013, 03:11

Oh, ich habe gar nicht mehr geschrieben, dass ich endlich für mich fündig geworden bin. Ich habe nach einer gebrauchten, handgemachten Flöte gesucht. Vollsilber war für mich ein Muss. Nach langem Suchen und etwas Glück bin ich im April fündig geworden:

Jetzt bin ich stolzer Besitzer einer ca. 35 Jahre alten Powell Conservatory. Sie ist aus Vollsilber, hat Ringklappen, einen H-Fuß und eine Dis-Rolle. Sie hat keine E-Mechanik und ist Inline gebaut, was ich aber ehrlich gesagt gar nicht merke (ich habe lange Finger und das E''' geht wie von selbst raus...). Ich habe sie noch Generalüberholen lassen mit Straubinger Polster.

Einziges Manko: Die tiefen Töne ab d' abwärts lassen sich nur sehr schwer spielen. Meine Lehrerin konnte es auch nicht (auf Ihrer Gold-Brannen-Flöte ging es wunderbar, auch ich habe das hinbekommen) und deshalb war ich nochmal beim Flötenbauer und der hat alle Klappen nochmal kontrolliert: alle Klappen schließen perfekt. Meine Lehrerin und der Flötenbauer waren deshalb der Meinung, es könnte am Kopf liegen (der ist immerhin 35 Jahre alt). Jetzt bin ich zu einem Brannen-Kopf gekommen, der auf meine Flöte passt, et voila: Die tiefe Lage klingt bombe...

Damit wird für mich die Fusion aus Brannen und Powell Wirklichkeit und passt einfach super zu mir und somit hat das Flötenfieber Ruhe... erstmal :twisted:
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