tityre hat geschrieben:Es gibt noch Leute, die mit dem breiten Ansatz spielen, weil er sehr stabil ist. Viele ältere Flötisten vor allem, jüngere kenne ich persönlich keine, mag es aber auch noch geben. Bei Autodidakten sieht man ihn auch öfter.
Gerade die Stabilität ist aber auch seine Schwäche. Mit Schmollansatz hat man viel mehr Freiheit, der Ton ist deutlich flexibler und die Intonationskorrektur ist leichter, weil die Lippen ja beweglich bleiben. Deshalb ist heute dieser Ansatz eigentlich der "Standardansatz".
Es gibt keinen "Standardansatz", und wenn es einen gäbe, dann wäre es mit Sicherheit nicht der "Schmollansatz", weil man ebenso wie beim "Breitansatz" die Lippen verzieht (nur eben nach unten; damit wird die Unterlippe fixiert). Vielleicht sprechen wir auch vom gleichen Ansatz, nur die Begrifflichkeiten sind eventuell missverständlich, weil sich jeder etwas anderes darunter vorstellt.
tityre hat geschrieben:Letztendlich muss der Ansatz zum Mund des Spielers passen und funktionieren.
Das trifft es dann schon eher. Endlich tut sich auch hier etwas in den Köpfen der lehrenden Flötisten; es wird mehr darauf geachtet, "Berufskrankheiten" zu vermeiden, die mit Fehlhaltung und auch mit einem falschen Ansatz (#Kieferprobleme) einhergehen.
@Thore: Mir persönlich hat es geholfen, dass meine Lehrerin mir geraten hat, weniger in den Spiegel zu schauen und auch bedeutend weniger mit den Lippen zu machen (lieber locker und nie verkrampft; wenn du verspannt wirst, dann eine Spielpause einlegen). Stattdessen mehr auf Atemführung gehen
. Du solltest auch nie den Fehler begehen, einen Ansatz optisch kopieren zu wollen, weil jeder anatomisch ganz individuell "gebaut" ist (innen wie außen).
LG
“Faux comme une flûte” est un proverbe musical dès longtemps établi. “Je connais quelque chose de plus faux qu’une flûte, disait Mozart. – C’est? – Deux flûtes.”