Re: Zweitinstrument Saxophon?
von Christina » 15.04.2011, 06:54
Ich glaube, dass man auch das nicht so allgemein sagen kann, sondern es hängt auch hier wieder alles von den persönlichen Zielen, Vorstellungen und der Situation ab. Natürlich gebe ich dir recht, dass man, sofern irgendwelche professionelleren Absichten bestehen, um regelmäßiges und intensives Üben nicht herum kommt. Das ist aber wohl bei jedem Instrument so und für ein "Nebenbei-zum-Spaß-Drittinstrument" finde ich einen Zeitaufwand von mehreren Stunden täglich doch mehr als übertrieben.
In meiner momentanen Instrumentenkombination zum Beispiel (natürlich Flöte, im Orchester und übungsmäßig aber hauptsächlich Oboe, beide Instrumente spiele ich täglich) läuft das Sax auch ohne ständiges Üben ganz gut mit. Ich vermute, dass die nötige Ansatzmuskulatur einfach durch die anderen Instrumente trainiert genug ist, um trotzdem noch einen ganz brauchbaren Klang zu produzieren. Erst letztes Wochenende musste ich nach längerer Sax-Pause spontan bei einem Auftritt einspringen. Der einzige Unterschied zu der Zeit, als ich noch regelmäßig gespielt habe, lag in der nicht mehr ganz so flüssigen Grifftechnik.
Meiner Erfahrung nach lässt sich gerade das Saxophon gut nebenbei spielen, weil es (zumindest auf hobbyniveau!!!) lange nicht so anspruchsvoll ist, wie meine anderen Instrumente. Wenn ich die Flöte so lange nicht anfasse, merke ich das gleich am Ton. Mit der Oboe zieht schon eine Woche ohne Üben gravierende Konditionsschwächen nach sich. Beim Saxophon ist es bestimmt nicht optimal, wie ich es mache. Es soll auch nicht so aussehen, als wäre ich stolz darauf, nicht zu üben. Aber das ist noch das Instrument, das eine solche Behandlung am ehesten verzeit und darum auch als Zweit- oder Drittinstrument für jemanden, der nicht mehrere Stunden am Tag Zeit zum Üben hat, ganz gut geeignet.