Hallo, James Blond,
Wir scheinen ein ähnliches Verhältnis zu Aufnahmen zu haben, und auch in meinem Equipment befinden sich zwei Rode NT1 (ganau genommen ein altes (aus der grauen Serie) und eins von den neuen schwarzen) Die finde ich beide super, wenn sie auch unterschiedlich sind. Auch habe ich ein Stereopaar von den NT-5, die ich auch gerne (auch einzeln) benutze. Was Du bezüglich Mikroposition und Aufnahmeraum schriebst, kann ich nur unterstützen.
Aufnahme-EInsteigern würde ich heute meistens einen Handyrecorder empfehlen...was ich an denen (z.B. Zoom H...) so fantastisch finde ist, dass sie klein sind, mit Batterie funktionieren, und lüfterlos, also geräuschFREI arbeiten. Die eingebauten (bzw. mitgelieferten, aufsteckbaren) Mehrkanalmikrofone klingen einfach sehr gut. Das Zoom H2n kostet regulär ca. 179 €. Das ist sicherlich das günstigste Aufnahmekomplettsystem, dass man kaufen kann. Wenn man dann noch eine DAW (auch quasi im Preis inbegriffen) auf seinem Rechner installiert, um vielleicht noch ein paar Effekte einzusetzen, hat man sogar schon ein solides Audiointerface. D.h für ca. 179 EUR bekommst Du: EInen Recorder, Mikrofone, eIne DAW, einen SD-Kartenkleser, ein Audiointerface inkl. Vorverstärker (+ ein Stimmgerät und ein Metronom).
Ich werde übrigens nicht von denen bezahlt, wünschte mir aber, das hätte es vor zwanzig Jahren schon gegeben.
So, zurück zum Bach:
@tityre
Ja, ich glaube "Spass inne Backen" trifft es hier ganz gut. Zu meinem Spiel hätte ich jedenfalls nicht tanzen wollen, das ist mal sicher.
Ich will mal sagen, warum ich dieses Stück nicht tanzbar halte: Es ist Flöte solo. Ich glaube einfach nicht, dass diese Wahnsinnsbesetzung jemals den Dancefloor gerockt hat, der gedachte Aufführungsrahmen m.E. folglich eher ein kammermusikalischer war - das Stück ist also formal eine Courante/ Corrente, und vielleicht trotzdem nicht als "Tanzmusik" gedacht?
Dass Bach keinerlei Pausen eingebaut hat, die ausführlichen Quantzschriften aber nichts zur Zirkularatmung sagen, erhärtet außerdem in mir den Verdacht, dass man atmen soll, wenn man atmen muß. Aber wie kriegt man das musikalisch hin? Nach jedem Takt 20ml Luft reinjapsen? Einfach einen Ton weglassen? Ich finde es noch am ansprechendsten, wenn man bewußt stille Atem-Inseln einbaut, und diese im Spiel agogisch anpeilt und wieder verläßt. Diese Inseln muß man planen, damit es musikalisch nicht unsinnig wirkt, das ist klar.
Interessant finde ich aber wirklich, dass ich speziell dieses Stück betreffend in bester Gesellschaft zu sein scheine, was die für Bachinterpretation ungewöhnlich starke Agogik angeht:
https://www.youtube.com/watch?v=w6HEn0Zu5tI.
(weiter erhebe ich aber keinerlei Anspruch auf Verwechselbarkeit unserer Aufnahmen
)
Diese Aufnahme hatte ich erst gestern gefunden...
Genug Social Media für heute, jetzt spiele ich noch einen "Gruß an Ungarn" (Popp)
...und zwar genau so, wie ich das möchte.
Oli