Ob das zu schaffen ist, hängt von sehr vielen Faktoren ab.
Fängst Du bei 0 an oder hast Du schon mal ein Instrument gespielt? Wieviel Zeit zum Üben kannst du aufbringen? Wie fit bist Du körperlich, genauer: macht Dein Rücken diese Verdrehung mit? Wie gut ist Deine Atemmuskulatur in Schuss, bekommst Du eine stabile Stütze hin etc. Von manchen älteren - da meine ich jetzt aber eher 70 Jahre und älter - und untrainierten Flötisten kennt man ja das berühmte Greisenvibrato, das auch in dem ein oder anderen Kirchenchor zuhause ist.
Auf der anderen Seite gab es auch immer schon Flötisten, die auch mit 80 noch toll gespielt haben.
Ein guter Lehrer kann Dir sicher nach der ersten Stunde Genaueres sagen; auch, ob Deine Ziele realistisch sind. Hier auf Distanz, ohne Dich zu kennen ist das schwierig.
Ganz sicher bist Du nicht zu alt, um noch ein Instrument zu lernen und da macht die Flöte keine Ausnahme. Dass jemand mit 60 anfängt und dann das Ziel hat, noch die trocknen Blumen hinzubekommen, ist sehr ungewöhnlich, aber nichts ist unmöglich, wer weiß? Es kommt ja auch auf den Grad der persönlichen Begabung an und es gibt Leute, die sich schwer tun und andere, denen es sehr leicht fällt.
Für mich selber würde ich allerdings auch klären, ob es mir auch Freude bereiten würde, wenn ich technisch an meine Grenzen stoße und es eben nicht mehr bis Schubert schaffe. Einiges von Debussy oder Ravel ist auf jeden Fall drin und auch von Bach ist nicht alles höllenschwer. Da kommt es oft viel mehr auf Tongestaltung und musikalisches Verständnis an und da kannst Du vielleicht als nicht mehr ganz junger Mensch viel eher punkten, weil Du konzentrierter, fleißiger und zielgerichteter an die Sache heran gehst.
Ich spiele häufiger auch mit etwas älteren Menschen und deshalb würde mich sehr interessieren, wie es bei Dir weitergeht. Und Unterricht bei einem Münchner Philharmoniker ist ja auch eine Wahnsinnsache; da wäre ich auch extrem neugierig, wie der das macht.