Atmung meines Schülers...




Wie atme ich richtig? Was mache ich falsch? Wie verbessere ich mich?

Moderator: Muri

Atmung meines Schülers...

Beitragvon roadtrip » 19.05.2007, 11:17

..hallo ihr lieben,

seit geraumer Zeit habe ich einen Schüler.. der wirklich sehr gute fortschritte macht, dennoch, eines der wichtigstes aspekte praktiziert er permanent falsch. Das atmen in den bauch bzw. die zwerchfellatmung, bei jeder stunde fangen wir mit den atemnübunegn an, ab und zu klappt es, dann wieder nicht.
mit metaphern habe ich es auch schon versucht aber leider ohne erfolg.

Habt ihr ideen wie man die brustatmung bei ihm umgewöhnen kann?
Man kann ohne Musik leben, aber es lohnt sich nicht!

Thema Querflöte: http://de.wikipedia.org/wiki/Querfl%C3%B6te

http://www.thomann.de/de/search_dir.html?sw=querfl%F6te
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von Anzeige » 19.05.2007, 11:17

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Beitragvon Jenny » 20.05.2007, 19:31

probier mal deine Hand auf seinem Bauch zu legen und gegen seinen Bauch zu drücken, so wurde es bei mir auch gemacht. da will man zwangsläufig in den bauch atmen.
-_-> SINE MUSICA, NULLA VITA! <-_-

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Beitragvon roadtrip » 20.05.2007, 21:35

jawoll.. gleich 3 mal gepostet *gg* icih machs gleich weg....

das habe ich acuh schon versucht -.-
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Beitragvon Miho » 20.05.2007, 22:46

Ich habe früher bei Blockflöte folgende Übung dafür gehabt (auch für zu Hause):

Auf den Rücken legen, Bücher auf den Bauch und dann in den Bauch atmen dass die Bücher sich auf und ab bewegen. Deinem Schüler muss der Unterschied zwischen Bauch und Brustatmung bewusst werden, so dass er gezielt in den Bauch atmen kann. Wie lange übt ihr daran jetzt schon?

LG Miho
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Beitragvon nana » 21.05.2007, 15:17

Hallöle

Das Problem hatte ich auch vor meinen Lehrerwechsel...
1.Ich durfte nicht mehr stockgerade dastehen, sondern leicht in die Knie gehen ("Skifahrposition").
2. In der Hocke an einer Wand spielen (anstrengend, daher nur für ein paar tonübungen sinvoll)...das ist aber eher was für die die ein Hohlkreuz machen.
3. Das mit der Hand wurde schon gepostet. Mir hat es geholfen, als meine Lehrerin mir einfach mal den Bauch reingedrückt hat (--> so wie in sister act... :lol: ) dann merkt man wenigstens wo der Ton sein sollte.
4. Noten am Boden, Oberkörper vor beugen und so spielen, aber mit schönen Ton. (bei gebeugten Oberkörper kann man irgendwie einfach in den Bauch atmen´...bei mir jedenfalls)
5. Vorstellungskraft... also halt irgendwas erfinden, dass unbedingt in den Bauch atmen muss...wirkt aber meist nur bei jungeren schülern.

So, mehr fällt mir auch nicht mehr .
Wie alt ist den dein Schüler und wielange spielt er schon?

lg
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Re: Atmung meines Schülers...

Beitragvon ellipirelli5 » 20.05.2008, 21:31

Welche Atemuebungen machst Du denn mit ihm?
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Re: Atmung meines Schülers...

Beitragvon macadora » 22.06.2008, 21:51

Hmm, schon mal dran gedacht dass die Technik für den Schüler ungeeignet ist? Ich habe das 2 Jahre lang gemacht, locker in den Knien - führt bei mir 1:1 dazu dass der Ansatz verrutscht. Atmen aus dem Bauch ist für mich echte Knochenarbeit und würgt in der Regel auch nur die letzte Luft raus - und so hört sich das dann auch an. Bauchatmung ist bei mir auch immer aktiv.

Es gibt die wunderbare Theorie, dass es Menschen gibt, die besser in den Brustkorb einatmen und Menschen, die die Luft besser in den Bauch strömen lassen. Mehr dazu bei Gabi Fellner http://www.floetissimo.de/1181312.htm

Wenn man mit der ganze esoterischen Begründung nix anfangen kann - ganz egal. Wichtig ist, dass man ein stimmiges Bild für die Atmung hat.

Mir hats (etwas) geholfen.

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Re: Atmung meines Schülers...

Beitragvon Picci » 23.06.2008, 11:59

Hallo Macadora,

der Artikel ist sehr interessant, obwohl ich nicht alles nachvollziehen kann.

Zum Beispiel hat sie den Begriff Bauchatmung nicht näher erläutert; im Forum haben schon festgestellt, dass Begriffe wie Bauchatmung und Stütze nicht wirklich definiert sind, und hierzu eine vielzahl an Meinungen über die "richtige" Technik bestehen. Mich würde interessieren, wie sie den Begriff "Bauchatmung" definiert und sie daran auszusetzen hat. Ich stimme dir zu, dass jeder seine eigene individuelle Atmung finden sollte. Schließlich soll man sich beim Flöten wohlfühlen, oder?
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Re: Atmung meines Schülers...

Beitragvon macadora » 23.06.2008, 21:01

Hmm, gute Frage. Ich kann nur sagen wie "Bauchatmung" bei mir funktioniert. Ich spanne die Bauchmuskeln an, so dass sich der Bauch vorwölbt. Dadurch senkt sich das Zwerchfell und die Luft strömt in die Lunge. Entscheident ist, dass, das bei mir ein aktiver Vorgang ist, genauso wie das Einatmen in den Brustraum. Dort hebe ich den Brustkorb an damit er sich ausdehnt und mit Luft füllt.

Beim Ausatmen mit der "Bauchatmung" presse ich den Bauchmuskel weiter zusammen und kontrolliere so den Luftstrom. Die Kontrolle geht dann zum Schluss auf das Zwerchfell über bis der Ton alle ist ;-)

Beim Ausatmen aus dem Brustkorb lasse ich die Luft einfach ausströmen.

Wenn ich das recht verstanden habe ist es bei den Ausatmern genau umgekehrt, das einatmen in den Bauchraum ist dort eine passive Bewegung. Für das Ausblasen der Luft wird entsprechend Kraft aufgewendet.

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Re: Atmung meines Schülers...

Beitragvon Kampfkeks » 23.06.2008, 22:11

Ich hatte vor zwei Wochen Autogenestraining, wo auch Atmungsübungen dabei waren, Burst- und Bauchatmung...und da hieß ganz einfach atmen sie in den Bauch dann hebt sich auch nur der Bauch und der Brustbereich ruht...bei Burst genau anders rum...und dann atmen sie in Brust und bauch gleichzeitig...das hab ich fürs Flöte spielen bei behalten weil ich viiiiiiiiiiiiel länger net atmen brauch...und ich hatte schon vorher nen großes Lungenvolumen und jetzt ist es viel angenehmer lange langsame Passagen zu spielen und net immer stocken zu müssen um zu atmen
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Re: Atmung meines Schülers...

Beitragvon Christina » 24.06.2008, 11:25

Ich denke, dass die meisten eigentlich schon eine Kombination aus Brust- und Bauchatmung anwenden. Die Vorstellung "in den Bauch zu atmen" hilft uns einfach dabei, die vorhandene Luftkapazität möglichst gut auszunutzen. Wichtig ist ja tatsächlich, dass man eine möglichst gute Kontrolle über die Atmung gewinnt und sich dabei noch wohl fühlt. Und sind da die typischen Atemübungen wirklich so falsch, wenn man sie einsetzt, um den Atemvorgang bewusst zu erleben und nach gewissen Kontrollmechanismen zu suchen und nicht, um dem schüler unbedingt die unserer Ansicht nach "richtige" Technik aufzuzwingen? Weil darüber, dass man seine Atmung im Griff haben muss, wenn man erfolgreich Flöte (oder ein anderes Blasinstrument) spielen will, sind wir uns ja wohl einig.
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Re: Atmung meines Schülers...

Beitragvon tibicina » 02.03.2009, 21:22

Ich lerne zZt. mein drittes Blasinstrument und ich bin wohl ein Bauchatmer. Ich finde den Artikel sehr spannend vielleicht kommt dein Schüler ja wirklich mit dieser Atmung nicht zurecht. Ich erinnere mich, und praktiziere es jetzt gerade wieder, dass ich immer so lange gut in den Bauch geatmet habe und die Stütze halten konnte, wie mich das Stück von Tempo, Griffen, Intonation ua. nicht überfordert hat. Ansonsten wollte ich immer gern das Stück durchspielen und die Atmung trat dann schnell in den Hintergrund. Nun ist es für einen Erwachsenen ja viel leichter zu reflektieren und die Disziplin aufzubringen länger einfachere Stücke zu spielen oder wenn gar nichts geht, auch mal einen Schritt zurück zu gehen. Für ein Kind ist das sicher schwer, da müssen der Lehrer und die Eltern viel motivieren. Ich bin mit der Methode, den Anspruch der Stücke an meine Atemtechnik anzupassen, immer gut gefahren. Meine Motivation ist dann, den Kopf frei zu haben um auf einen schönen Ton, dazu gehört ja auch die Atmung und Stütze, zu achten und den Vorgang Atmen- Stützen -Ton bilden bewusst zu gestalten.
Habe ich überlesen wie alt der Schüler ist und wie lange er schon spielt?
LG Anke
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Pythagoras von Samos, (570 - 500 v. Chr.)
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Re: Atmung meines Schülers...

Beitragvon Muri » 04.10.2009, 19:45

macadora hat geschrieben:Es gibt die wunderbare Theorie, dass es Menschen gibt, die besser in den Brustkorb einatmen und Menschen, die die Luft besser in den Bauch strömen lassen. Mehr dazu bei Gabi Fellner http://www.floetissimo.de/1181312.htm


Wenn die Bauchatmung noch ungeübt ist, fällt es sicher einigen Menschen leichter, in die Brust zu atmen. Ich sammle jetzt meine ersten Erfahrungen als Flötenlehrerin und habe "fortgeschrittene" Schüler übernommen, die tw seit 6 Jahren spielen, aber nicht in den Bauch atmen. Aber es ist doch als Flötist unerlässlich. Habe ich einen vorherigen Beitrag richtig verstanden, nach dem Motto: Wer nicht in den Bauch atmen kann, atmet halt in die Brust?! Dann kommt man doch schnell an die Grenen, oder nicht?
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Re: Atmung meines Schülers...

Beitragvon Christina » 05.10.2009, 08:15

Hallo Muri .... erstmal herzlich Willkommen im Forum! Es wäre schön, wenn du dich unter "Das bin ich" kurz vorstellst, damit wir dich näher kennenlernen.

Zu deinen Schülern: da ist es leider nach meiner Erfahrung oft so, dass im Anfangsunterricht zu wenig auf eine vernünftige Atemtechnik geachtet wird. Die Kinder atmen dann einfach irgendwie, hauptsache es kommt ein Ton aus der Flöte. Dass es mit einer anderen Atemtechnik evtl. noch viel besser gehen könnte, können sie ja nicht wissen. Und mit einem neuen Lehrer sollen sie sich dann plötzlich umstellen - dass das erstmal schwer fällt nach so vielen Jahren, ist ja klar!

Wirklich "in den Bauch atmen" ist rein anatomisch ja gar nicht möglich. Das einzige Organ, das in der Lage ist, bei der Atmung Luft aufzunehmen, ist die Lunge und die liegt nun einmal im Brustkorb, nicht im Bauch. Bei der Atmung in den Bauch handelt es sich von daher eher um eine Vorstellungshilfe, die dazu dienen soll, bestimmte, am Atmungsvorgang beteiligte Muskelgruppen besser zu kontrollieren. In erster Linie natürlich das Zwerchfell, aber auch noch einige Bauchmuskeln, denn die Lunge selber kann sich nur aus eigener Kraft nicht bewegen. Durch die gezielte An- und Entspannung wird es ermöglicht, besonders die Ausatmung, die ja normalerweise völlig entspannt und ohne Wiederstand passiert, besser zu steuern, um so einen über die gesamte Ausatmung konstanten Luftstrom zu erhalten und außerdem Blasdruck und Luftmenge genau dosieren zu können.

Die allseits bekannten und beliebten Atemübungen helfen dabei, nach und nach ein besseres Gefühl für die Kontrolle dieser Muskeln zu bekommen und sind daher auch richtig und sinnvoll. Dabei ist es aber, wie oben schon erläutert, wichtig, einen Schüler nicht nach dem Motto "So und nicht anders" zu einer bestimmten Technik zu zwingen. Es dauert unter Umständen lange, bis das beherrscht wird und auch nicht jeder Mensch setzt es wirklich genau gleich um. Wichtig ist letztlich, dass man sich beim Spielen wohl fühlt und ein klanglich gutes Ergebnis erzielt. Und schon das "immer wieder darauf konzentrieren" führt in vielen Fällen zu deutlichen Fortschritten.
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Re: Atmung meines Schülers...

Beitragvon Altetröte » 05.10.2009, 08:47

also ich finde es auch höchst schwierig, die richtige Atmung und die "Stütze" zu erklären, weil das ja eigentlich "nur" Körpergefühl ist, und möglicherweise auch von jedem anders empfunden wird. Ich finde zum Beispiel das Bild von dem Schwimmring hilfreich oder die Vorstellung, dass man einen Gürtel trägt, gegen den man atmet. Meine persönliche Empfindung ist auch, dass man besser spüren kann, wo die Luft hingehen soll, wenn man die Hände in die Seiten (Flanken) legt und versucht, die eingeatmete Luft gegen die Handfläche zu "drücken", also quasi in den Rücken atmet. Es gibt dazu auch ein Buch von Robert Kreutzer: "Stütze?!", welches das ganz gut beschreibt. Aber letztendlich bleibt es - wie schon gesagt - Gefühlssache.

Liebe Grüße
von der

Alten Tröte
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Alessandro Scarlatti (zu Johann Joachim Quantz)

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