Kiefer- und Rachenmuskulatur




Wie atme ich richtig? Was mache ich falsch? Wie verbessere ich mich?

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Kiefer- und Rachenmuskulatur

Beitragvon Dudumoritz » 25.08.2010, 10:23

Hallo Leute, ich spiele seit nunmehr 4 Jahren Flöte, habe aber ein Problem: Meine Kiefermuskulatur ist total verspannt, die Gelenke knacken beim Öffnen des Kiefers. Auch lasse ich die Rachenmuskulatur beim Einatmen nicht locker - warum, weiß ich nicht. Meine Lehrerin hat mir schon die verschiedensten Übungen gegeben. Zungenübungen usw. auch Zwerchfellübungen.

Mein Hauptproblem ist im Moment: Wenn ich beim Flötespielen einatme hebe ich den Kopf - und lasse NICHT den Unterkiefer einfach fallen. Ich vermute, der Grund liegt in der verspannten Muskulatur. (Spiele seit 30 Jahren Klarinette und ca. 25 Jahren Sax.) Habt Ihr ein paar Übungen, damit ich die Muskeln locker kriege - oder evtl. andere Tipps, die mir die "Umstellung" erleichtern. Oftmals ist es auch so, daß ich gar nicht bemerke, daß ich den Kopf anhebe, anstatt den Kiefer fallen zu lassen.

Liebe Grüße
Dudu
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von Anzeige » 25.08.2010, 10:23

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Re: Kiefer- und Rachenmuskulatur

Beitragvon Muri » 25.08.2010, 11:32

EIne Bekannte hat mir mal gezeigt, dass man den Kiefer "aufgerissen" offen stehen lassen soll, dann würde sich alles lockern. Keine Ahnung obs hilft, aber ich mach es hin und wieder.
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Re: Kiefer- und Rachenmuskulatur

Beitragvon Altetröte » 25.08.2010, 12:41

Wenn Du Dir vorstellst, zu gähnen (ohne den Mund zu öffnen), hast Du eigentlich die richtige Stellung und auch den Rachenraum geöffnet.

Wenn Du merkst, dass Du Dich verspannst, hilft es, die Kiefermuskeln zu massieren, also quasi hinter dem Kieferknochen unter dem Ohr, entweder sanft klopfen oder nach unten vorne streichen.

Am Wichtigsten ist, dass Du Dir immer klar machst, was gerade mit Dir passiert, so flötentechnisch gesehen. Es sollte sich eigentlich immer
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Re: Kiefer- und Rachenmuskulatur

Beitragvon La musicienne » 25.08.2010, 13:22

Vielleicht ist dein Kiefer deswegen verspannt, weil das Gewicht der Flöte zu sehr auf deiner Lippe bzw. deinem Kinn ruht. Eigentlich sollte die Flöte die Lippe nur mit einem ganz leichten Druck berühren und die Flöte an sich wird hauptsächlich mit dem linken Zeigefinger abgestützt und etwas mit dem rechten Daumen.

Ein anderer Grund kann auch sein, wenn die Spannungsverhältnisse falsch verteilt sind, also in dem Fall zu wenig "Stütze" im Bauch und dafür zu viel Spannung im Kiefer und Ansatzbereich.
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Re: Kiefer- und Rachenmuskulatur

Beitragvon Dudumoritz » 25.08.2010, 20:20

Mein Kiefer ist nicht durch das Flötespielen verspannt - bzw. ändert sich auch dadurch nicht. Ich denke das hängt mit 30 Jahren auf dem Schnabelmundstück zusammen. Da beißt man ja immer ganz leicht drauf! Ich merke halt nur, je mehr meine Kiefermuskulatur verspannt ist, desto verspannter wird mein ganzes Flötenspiel - sprich Rachenraum, Atmung usw.

Ich möchte halt gerne ein paar Übungen haben um die Muskulatur grundlegend zu lockern - also ganz unabhängig vom Spielen einfach Lockerungsübungen. Der allerste Helfer ist ja für mich Wäme, sprich Kirschkernkissen oder sowas. Auch Massage und drei Zilgrei-Übungen hab ich auch noch. Von meiner Flötenlehrerin auch Übungen für die Zungen- und Gaumenmuskulatur.

Aber bis jetzt hat mir noch nichts wirklich geholfen, daß ich die Verspannungen weg kriege - ich habe die nicht nur beim Musikmachen sondern auch im Alltag.

Habt Ihr Tipps?
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Re: Kiefer- und Rachenmuskulatur

Beitragvon Altetröte » 25.08.2010, 21:27

Also, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verspannung vom Klarinettespielen kommt; es sei denn, Du machst etwas falsch. Die Atemtechnik ändert sich nicht, Du mußt auch beim Klarinettespielen den Hals aufmachen und "stützen", man braucht halt nur weniger Luft und es ist eine andere Blastechnik. Aber man beißt ganz sicher nicht so fest auf das Blatt, dass sich die Muskulatur so schlimm verspannt, wie Du es beschreibst.

Warst Du schon einmal beim Zahnarzt deswegen? Es wäre nämlich möglich, dass Du nachts im Schlaf die Kiefer aufeinander preßt, ohne es zu merken und dann ist es klar, dass es dann weh tut. Alles in allem finde ich in Deinem Fall eine "Ferndiagnose" ausgesprochen schwierig und bin tatsächlich der Meinung, Du solltest das ärztlich untersuchen lassen. Vielleicht hast Du ja Streß oder sonst ein Problem, das Dich unterbewußt belastet.

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Re: Kiefer- und Rachenmuskulatur

Beitragvon Christina » 26.08.2010, 07:44

Hallo Dudumoritz,

herzlich Willkommen im Forum!

Ich spiele selber auch neben der Flöte noch Oboe und Saxophon und mache bei beiden die Erfahrung, dass es dem Ton nicht wirklich gut tut, wenn man zu stark "beißt", der Druck kommt eher von der Lippenmuskulatur als vom Kiefer. Vermutlich wird es bei der Klarinette ähnlich sein, da fehlen mir die eigenen Erfahrungen.

Wenn die Probleme allerdings so stark sind, dass du auch im Alltag Verspannungen und Schmerzen hast, solltest du unbedingt die Ursache dafür abklären lassen. Da werden dir unsere Tipps, die wie die deiner Lehrerin eher auf den "Normalfall" ausgelegt sind, wahrscheinlich nicht viel bringen. Ich könnte mir z.B. auch Probleme mit dem Nacken /Wirbelsäule vorstellen - neben einigen anderen Gründen erscheint mir das von hier aus logischer, als den Grund beim Klarinettespielen zu suchen. Eventuell kann auch ein guter Physiotherapeut o.ä. helfen?

Viel Erfolg!
Christina
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Re: Kiefer- und Rachenmuskulatur

Beitragvon Altetröte » 26.08.2010, 09:31

@ Christina

hach, es ist immer wieder schön, Deine Posts zu lesen; Du kannst das immer so wunderbar ausdrücken, echt großes Kompliment (ich bin eben leider eher der *mitderTürinsHausfall* Typ - naja, muß man manchmal auch können...)
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Re: Kiefer- und Rachenmuskulatur

Beitragvon Christina » 26.08.2010, 10:14

Danke, das ist lieb von dir :oops:

Ich glaube, das bringt mein Beruf mit sich und irgendwann übernimmt man bestimmte Ausdrucksweisen oder auch nur die Art, irgendwas zu erklären, dann auch in den Privatbereich. Aber manchmal würde ich mir schon auch wünschen, etwas direkter zu sein ... fällt mir aber echt schwer!
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Re: Kiefer- und Rachenmuskulatur

Beitragvon Dudumoritz » 26.08.2010, 16:25

Altetröte hat geschrieben:Also, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verspannung vom Klarinettespielen kommt; es sei denn, Du machst etwas falsch. Die Atemtechnik ändert sich nicht, Du mußt auch beim Klarinettespielen den Hals aufmachen und "stützen", man braucht halt nur weniger Luft und es ist eine andere Blastechnik. Aber man beißt ganz sicher nicht so fest auf das Blatt, dass sich die Muskulatur so schlimm verspannt, wie Du es beschreibst.

Warst Du schon einmal beim Zahnarzt deswegen? Es wäre nämlich möglich, dass Du nachts im Schlaf die Kiefer aufeinander preßt, ohne es zu merken und dann ist es klar, dass es dann weh tut. Alles in allem finde ich in Deinem Fall eine "Ferndiagnose" ausgesprochen schwierig und bin tatsächlich der Meinung, Du solltest das ärztlich untersuchen lassen. Vielleicht hast Du ja Streß oder sonst ein Problem, das Dich unterbewußt belastet.

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Nein, Altetröte, ich nehme Dir da gar nix übel. Ich habe das Problem immer wieder mit meinem Zahnarzt diskutiert und trage aus diesem Grund auch jede Nacht eine Bissschiene. Seit rund 6 Jahren schon.... Vor zwei Wochen war ich notfallmäßig bei einem anderen Doc. Habe auch die Gelegenheit genutzt und ihn auf meine Kaumuskeln angesprochen. Er hat sich sogar die Schiene angesehen und keinen Fehler daran gefunden. Dafür hat er mir aber auch erstmal manuelle Therapie vorgeschlagen. Dies werde ich demnächst mit Sicherheit auch mal machen. Will aber zuerst noch unseren Urlaub abwarten. Halswirbelsäule ist schon untersucht und bis auf die üblichen Altersschwächen in Ordnung.

Ich merke halt in letzter Zeit eben nur, das das Kiefergelenk während des Saxophonspielens mehr weh tut als sonst. Sprich, die Schmerzen nehmen zu... Daher habe ich auch den Verdacht, daß durch das Spielen die Muskeln noch mehr verspannen.
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Re: Kiefer- und Rachenmuskulatur

Beitragvon ginas » 27.08.2010, 10:12

Hallo,

vielleicht kann Dir ja ein Oestheopath helfen. Mir hat er sehr geholfen. Ich hatte unter anderem auch Nackenverspannungen.
Da hat er mir den Tip für die Zukunft gegeben : Nachts immer den Nacken warm halten, damit er nicht auskühlt und es zu Verspannungen kommt. Aber bei Dir liegt das Problem sicherlich etwas anders. Meine Nichte hat einen Schiefhals und auch Ihr kann er helfen.
Liebe Grüße

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