Stütze




Wie atme ich richtig? Was mache ich falsch? Wie verbessere ich mich?

Moderator: Muri

Zwerchfellstaccato

Beitragvon Light » 08.01.2007, 00:36

jo irgendwie schon!

wahrscheinlich Staccato mit dem Zwerchfell - also nicht mit der Zunge oder so...

Leuchtende Grüße

Stefan
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von Anzeige » 08.01.2007, 00:36

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Beitragvon Picci » 17.02.2007, 20:32

Mhm, ich hab mit dem Thema "Stütze" so meine Probleme.

Ich hab auch immer mit unheimlich viel "Kraft im Bauch" gespielt und mich dann gewundert, warum meine Töne so bescheiden klingen.

Von Freunden und Bekannten, die Musik studieren, habe ich erfahren, dass die Stütze eben kein aktiver Druck ist, sondern die Fähigkeit, die Luft langsam und kontrolliert rauszulassen, und somit die Töne "oben" zu halten. Ich stütze nicht mehr mit Druckt oder Kraft im Bauch, sondern versuche im Bauchbereich locker, aber trotzdem kontrolliert zu bleiben. Leider kann ich nicht erklären, wie es funktioniert. Sorry :cry:

Tifa, wichtig für dich ist folgendes (wurde überwiegend schon gesagt):
- in den Bauch atmen (Bauch muss sich beim Einatmen wölben; die Schultern bleiben beim Einatmen unten); so tief einzuatmen wie möglich, nennt man die Vollatmung; dies sollte man als "ungeübter" Bläser allerdings nicht gleich zu Beginn machen, sondern erst später.

- beim Einatmen (und auch beim Ausatmen) ist es wichtig, dass dein Hals offen ist. Das kannst du am besten kontrollieren, indem du ein Gähngefühl im Rachen hast)

- Dann kann auch noch dein Ansatz damit zusammenhängen, dass du die Töne nicht so lange halten kannst. Also unbedingt deinen Ansatz kontrollieren

- Allgemein gilt, dass beim Spielen nichts angespannt sein darf, sondern es muss alles schön locker und entspannt sein.


Ich hoffe, ich konnte ein paar neue Gedanken mit in die Diskussion reinbringen.

LG
Kerstin
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Beitragvon Q.B. » 17.02.2007, 20:45

Ich habe vorigen Samstag ein Seminar zum Thema „Atmung und Stütze“ besucht. Gehalten wurde dies von Robert Kreutzer - dem Herausgeber des bereits erwähnten Buches.
Auf seiner Homepage (http://www.robertkreutzer.at/start.htm) ist auch ein Artikel zu finden, der in der Zeitschrift 'Das Orchester' erschienen ist - zu finden unter 'Atemtechnik'.

Sehr empfehlenswert :idea:
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Beitragvon Picci » 18.03.2007, 11:08

@ Q.B.

stimmt, der Artikel von Robert Kreutzer ist wirklich gut. Hab ihn mir gerade mal durchgelesen.

Der Begriff "Stütze" ist sehr missverständlich, da er einen aktiven Prozess (aktives Stüten) assoziiert.
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Beitragvon sam » 12.04.2007, 14:59

ich musste als ich begonnen hab Querflöte zu spielen (jaja lang ist her^^) versuchen gegen eine kerzenflamme zu pusten ohne das diese Ausgeht. Das ist auch gut für die kontrolle der Luft.

lg sam
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Re: Stütze

Beitragvon *klara* » 19.04.2008, 11:52

Ich habe seit 4 Jahren Gesangsunterricht und brauche die Stütze deshalb eigl seit 4 Jahren zum singen.
Meine Lehrerin sagt auch immer wieder, ich singe sowohl alt als auch sopran sehr schön und gut und mittlerweile hab ich auch die Luft weggekriegt beim sopran, also ich mache immer wieder Fortschritte, aber ich arbeite einfach immer zu wenig, bis gar nicht mit der Stütze, was natürlich ein sehr wichtiger und großer Fehler ist =/
Und ich weiß ja auch wie wichtig sie für das Querflötenspielen...
Ich kenne auch unzählige Übungen, ich atme auch sehr gut in den Bauch ein, das alles schon automatisch seit Jahren.
Aber trotzdem benutze ich aus irgendeinem Grund die Stütze kaum/nicht. Ich weiß einfach nicht woran das liegt.
Ich weiß was stüzten bedeutet, kenne das Gefühl wie es sein muss wenn man stützt .(manchmal geht es natürlich auch ;) Aber ich arbeite wirklich schon so ewig mit meiner Gesangslehrerin daran, dass es irgendwann irgendwie schon nahezu frustrierend wird =/ )

Ich weiß im Moment echt nicht was ich machen soll... ich bin ja auch fleißig am üben...

Gibt es noch irgendwelche tipps die ihr dafür habt?

lg
Nicht jedes Ende ist ein Ziel.
Das Ende der Melodie ist nicht deren Ziel,
Aber trotzdem:
Hat die Melodie nicht ihr Ende erreicht,
So hat sie auch ihr Ziel nicht erreicht.
Ein Gleichnis.
(Friedrich Nietzsche)
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Was ist die Stütze???

Beitragvon Picci » 02.05.2008, 16:47

ich glaube, wir müssen das Thema Stütze noch mal komplett neu aufrollen... :?

Wenn ich den Begriff Stütze nach Robert Kreutzer richtig verstehe, wird beim sogenannten Stützen die Bauchdecke nicht fest, sondern im Gegenteil, locker gehalten. Es ist kein aktives Drücken, oder gar Pressen (wie als wenn man aufs Klo geht :wink: ) sondern ein unverkrampftes kontrolliertes Ausatmen, ohne Drücken und Pressen. Den gleichen Artikel hat mir meine Lehrerin auch zum Lesen gegeben. Er war in einer Fachzeitschrift "Musikermedizin" abgedruckt.

Wenn wir aber alle, oder die meisten von uns, das Stützen als einen aktiven, drückenden, haltenden Prozess gelernt haben, dann tuen wir unserer Atemtechnik wohl nichts Gutes. :?

Heute habe ich beim Üben noch mal ganz bewusst darauf geachtet, dass ich die Luft nicht aktiv halte, sondern die Bauchdecker locker und entspannt lasse. Trotzdem konnte ich die Luft kontrollieren, allerdings ohne Pressen und Drücken. Und das Ergebnis war, dass ich mich nach dem Üben viel besser gefühlt habe. Mein Hals war beim Spielen offen, ich hatte ein sehr angenehmes Gefühl und gerade die hohen Töne klangen viel offener und schöner.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber dieses ewige Hin und Her mit der Stütze macht mich ganz wahnsinnig :cry: Jeder erzählt was anderes :evil: Woran soll man sich dann als unwissender Schüler/Spieler/Musiker halten??? Vielleicht an mein Gefühl? Ich soll mich ja wohlfühlen. Kann ich mich wohlfühlen, wenn sich alles verkrampft???

Ich werde jetzt noch akiver auf meinen Körper und mein Wohfühlen achten :)
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Re: Stütze

Beitragvon Christina » 03.05.2008, 09:33

Ich habe mir den Artikel von Robert Kreutzer eben auch mal durchgelesen. Insgesamt finde ich es sehr gut, was er schreibt. Allerdings fehlen mir einige grundlegende Übungsanleitungen, wie man denn nun dieses Prinzip der "Stütze" praktisch anwenden bzw. erlernen kann.

Ich denke allerdings, dass ich das - wenigstens teilweise, sicher nicht perfekt - eigentlich schon so mache. Man soll ja eben in den Bauch einatmen, dann allerdings die Stütze nicht dazu verwenden, um aktiv, mit viel Kraft auszuatmen, sondern um ein gleichmäßiges, Ausströmen der Luft ohne zu viel Spannung besonders im Brustkorb usw. zu erreichen. Habe ich das jetzt richtig verstanden?

Dazu verwende ich bei meinen Schülern folgendes Bild: Sie sollen sich einen Luftballon in ihrem Bauch vorstellen, den sie beim Einatmen mit Luft füllen. Dabei erreicht man das Heben / nach außen bewegen der Bauchdecke. Wenn sie spielen, sollen sie dann langsam die Luft aus dem Luftballon ausströmen lassen. Das funktioniert eigentlich sehr gut, weil das ja jedes Kind schon mit einem wirklichen Luftballon ausprobiert hat. Da müssen sie ja auch nicht mit Kraft draufdrücken, sondern die Luft kommt praktisch von alleine wieder raus.
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Re: Stütze

Beitragvon Picci » 03.05.2008, 20:52

Christina hat geschrieben:Ich denke allerdings, dass ich das - wenigstens teilweise, sicher nicht perfekt - eigentlich schon so mache. Man soll ja eben in den Bauch einatmen, dann allerdings die Stütze nicht dazu verwenden, um aktiv, mit viel Kraft auszuatmen, sondern um ein gleichmäßiges, Ausströmen der Luft ohne zu viel Spannung besonders im Brustkorb usw. zu erreichen. Habe ich das jetzt richtig verstanden?


Ja, das hast du richtig verstanden :D Aber es zeigt ja, wie kompliziert dieses Thema ist und wie sehr es zu Unsicherheiten bzgl. der Atmung oder Stütze kommen kann.

Christina hat geschrieben:Dazu verwende ich bei meinen Schülern folgendes Bild: Sie sollen sich einen Luftballon in ihrem Bauch vorstellen, den sie beim Einatmen mit Luft füllen. Dabei erreicht man das Heben / nach außen bewegen der Bauchdecke. Wenn sie spielen, sollen sie dann langsam die Luft aus dem Luftballon ausströmen lassen. Das funktioniert eigentlich sehr gut, weil das ja jedes Kind schon mit einem wirklichen Luftballon ausprobiert hat. Da müssen sie ja auch nicht mit Kraft draufdrücken, sondern die Luft kommt praktisch von alleine wieder raus.


Das ist ein schönes Bild...das muss ich mir merken :D
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Re: Stütze

Beitragvon Christina » 05.05.2008, 06:17

Danke. Auch hier kann man, wie ich finde, durch die Vorstellung sehr viel erreichen. Gerade bei Kindern funktioniert das so wesentlich besser, als wenn ich ihnen irgendwas von wegen Stütze, Zwerchfell usw. erzähle, weil sie das sowiso nicht verstehen würden. Mit den entsprechenden Vorstellungshilfen erreicht man aber sehr leicht eine weitgehend richtige Atemtechnik und sie wissen dann wenigstens, wie es sich anfühlen sollte, wenn sie richtig atmen. Natürlich wird es dann noch lange nicht immer richtig umgesetzt. Aber in Zukunft muss ich dann eigentlich nur noch erinnern: "Denk an deinen Luftballon!" und dann geht es wieder.
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Re: Stütze

Beitragvon doc » 19.09.2008, 22:47

Den Begriff "Zwerchfellstaccato" kenne ich auch nicht, aber eine Übung dazu kenne ich vom Einsingen. Das ist das stoßende Wiederholen von stimmlosen "Plosiven", so richtig "mit Schmackes":

P! - P! - P! ...
F! - F! - F! ...
Sch! - Sch! - Sch! ...
sssssssssssssSSSS!

Auch gern doppelt so schnell und als Sechergrußßen, dann wird es schon "Staccato".
Dazu muß dann der Bauch (da wo das Zwerchfell ist) so richtig mit jedem Luftstoß sichtbar(!) reinspringen, bei einer lose aufgelegten Hand muß die Kraft des Zwerchfells spürbar werden. Ein wunderbares Biofeedback! Da muß richtig was in Wallung geraten, und da kann man in der Tat einen ordentlichen Muskelkater von kriegen, wenn man das mit Inbrunst macht.

Solche Übungen rulen ungemein und bringen viel für das Körpergefühl und "den Sitz" der Stimme. Begriffe wie "Stütze" und "Sitz" werden ja gern quasimythisch verwendet, und sie beschreiben für mich mehr ein inneres Bild, eine hilfreiche Vorstellung, als irgendwelche konkreten Muskeln oder Apparate. Genau darum geht es doch wohl: Eine Wahrnehmung für die körperlichen Aspekte und Fundamente des Atmens (Singens, Blasens) zu entwickeln.

Das Ziel ist dann ein "geführter", gleichmäßiger(!) Atem, bei einem Sänger also ein Ton ohne Zittern und Schwanken. Das was ich z.B. noch nicht kann, wenn vom Instrument da nicht viel (keiner, nur Lippenspalt) eigener Widerstand kommt.

Kann mir gut vorstellen, daß dazu Einsingeübungen hervorragend geeignet sind. Danke für die Idee!
-- Liebe Grüße aus der Stadt mit dem riesigen Bahnhofskappellschen.
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Re: Stütze

Beitragvon Christina » 20.09.2008, 07:53

Ja, solche Übungen können dir bestimmt helfen. Dann solltest du allerdings auch direkt versuchen, sie auf die Flöte zu übertragen. Z.B. indem du ausgehaltene Töne spielst und versuchst, genau wie bei den von dir beschriebenen Übungen rhythmisch gleichmäßige Impulse mit dem Zwerchfell zu erzeugen.
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Re: Stütze

Beitragvon *klara* » 20.09.2008, 10:27

Was mir sehr hilft, ist ganz einfach...
Eigentlich eine aufwärmubüng (zum querflöten) in meiner querflöten schule aus der meine lehrerin eine zwerchfellübung "gemacht" hat^^
ist auf irgendeinem ton oder zwei tönen (z.B. aus der zweiten oktave) als achtel, 2 sechzehntel , achtel, 2 sechzehntel, achtel, achtel, viertel. zu spielen und das ganze spielt man aber ohne den zungenstoß.
Das kann dann auch mal quitschen oder so. aber das ist nicht das wichtige dabei. Sondern dadurch wird das Zwerchfell richtig gut aktiviert und man "stützt" da bei jedem Ton richtig gut.
Und dann tritt eben genau das ein, was doc schon gesagt hat. Das Zwerchfell bewegt sich dann eben deutlich spür und sichtbar.

Mir hilft z.B. diese Übung total viel =)

lg
Klara
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Re: Stütze

Beitragvon Christina » 20.09.2008, 10:48

Hmm, genau sowas habe ich eigentlich gemeint ... war wohl etwas blöd ausgedrückt :oops:
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Re: Stütze

Beitragvon Picci » 21.09.2008, 19:13

ich bin total sauer auf alle meiner Querflötenlehrer, die ich bisher hatte (bis auf meine jetzig); Niemand hat mir vernünftig erklärt, wie man richtig stützt. :evil: :evil: :evil:

Über das Durcheinander der Begriffe haben wir ja schon mal besprochen; jetzt hat es mir endlich jemand erklärt und auf einmal eröffnet sich mir eine komplett neue Welt.

Hier einige schöne Übungen, die ich ab jetzt täglich mache:

1. Tief einatmen, darauf achten, dass die Luft in den Bauch geht, und dann beim Ausatmen den Bauch nach innen einziehen. Wenn die Luft raus ist, Bauch entspannen - er füllt sich wieder mit Luft und dann wieder von vorne; das entspannt total und fühlt sich super an

2. Aktivierung der Stütze durch kräftige Stöße "fffff"; wie doc schon gesagt hat, dabei den Bauch nach innen ziehen und sofort wieder locker lassen, das geht echt auf die Muckis ;-)

3. Aktivierung der Flanken: Hecheln wie ein Hund, und dann auf "f" hecheln. Aber nicht schummeln, es darf zu keiner Luftnot kommen. :wink:

Bis vorgestern! habe ich mich immer beim Spielen irgendwie gequält; mein Ton war nicht so schön, und Luft hatte ich auch keine; ab jetzt ist alles anders: ich spiele länger mit einer Luft, mein Ton wird schöne und ich bin allgemein entspannter beim Spielen. Ich hüpfe hier in der Gegend rum und freue mich darüber, dass das Flötenspielen wieder so viel Spaß macht. Und das alles in zwei Tagen, ist das nicht unglaublich??? :mrgreen: :?: :D 8)

Warum, verdammt noch mal, musst das neun Jahre lang dauern????
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