Durch einen Zufall habe ich vor einer Woche meine Flöte mal wieder in die Hand genommen. Eigentlich wollte ich sie verleihen und hatte sie deshalb bei meinen Eltern ausgebuddelt, wo sie über 20 Jahre im Schrank lag (exakt dort, wo ich sie mit 14 oder 15 das letzte Mal hingepackt hatte!) Sie kam aber sehr schnell ungespielt wieder zurück und da sie nunmal bei mir war, dachte ich, dann kann ich es doch noch mal probieren. Und siehe da - es macht richtig Spaß, und noch viel besser: es ist auch noch viel da bzw. kommt schnell wieder. Das einzige in meiner Wohnung mit Noten war ein Heft mit osteuropäischen Volksliedern; sehr hübsch und schön einfach.
Als erstes habe ich mir also einen Notenständer und das erste Heft der Üben-Reihen von Wye besorgt. Nach nur ein paar Tagen mit den ersten Übungen steht fest: ich will mehr! Und interessanterweise gefällt mir mein Ton jetzt schon viel besser, als er mir früher je gefallen hat. Ich fand ihn immer hauchig und kam mir deshalb absolut stümperhaft vor. Keine Ahnung, ob ich mir das nur eingebildet habe oder meine Lehrerin es aufgegeben hatte, mit mir an meinem Ton zu arbeiten. Immerhin hatte ich 5 oder 6 Jahre Unterricht. Jedenfalls war das seinerzeit mit ein Grund, die Flöte das letzte Mal in diesen Schrank zu legen.
Mein Plan ist nun folgender: Erstmal möchte ich alleine üben, ohne Lehrer, hauptsächlich um in meinem eigenen Tempo wieder einsteigen zu können und noch keinen Zeitdruck durch Termine für Stunden zu haben. Mein Durchhaltevermögen in Sachen Üben will auch erstmal getestet werden - als Selbständige bin ich manchmal nämlich mehr als ausgelastet. Und zu guter letzt muss ich erstmal gucken, wie meine Nachbarn darauf reagieren
Unsichtbare Zuhörer sind jedenfalls ein guter Ansporn für einen guten Tonansatz und saubere Griffwechsel!Und dann brauche ich irgendwann natürlich noch Spielpartner! Aber da sollte sich hier in Berlin schon jemand finden.
