Querfloete-Forum.de

[Matti1301]

Hallo Leutz, nachdem ich hier schon seit 2 Monaten in unregelmäßigen Abständen mitgelesen habe, möchte ich mich nun auch kurz vorstellen. Ich bin Matti alias Matthias, 52. Eingehendere Informationen über mich findet ihr auf meiner HP http://moskau.pauker.at/VIP/Matti/home_IT
In diesem Beitrag möchte ich mich im Wesentlichen auf die musikalischen Aspekte beschränken. Seit einem guten Jahr lebe ich in Italien, und da ich für den hiesigen Arbeitsmarkt ebenso erledigt bin wie für den deutschen, ernähre ich mich seither von Straßenmusik. Ihr glaubt nicht, mit welchem Instrument: mit der Blockflöte. Angefangen habe ich mit einer Sopran, nach zwei Wochen habe ich mir eine Alt gekauft und ein paar Monate später eine Tenor. Da ich mich aber unbedingt weiterentwickeln will, habe ich mir vor zwei Monaten eine Querflöte zugelegt und bin zurzeit jeden Tag 4-5 Stunden am Üben. Weihnachten will ich damit auf der Straße auftreten.
Dabei bin ich musikalisch ein absoluter Spätstarter. Mit 20 habe ich mich noch für völlig unmusikalisch gehalten und war es wohl auch, da mein Elternhaus kulturell nicht viel hergemacht hat. Danach habe ich es ein wenig mit Trommeln versucht und zeitweilig sogar Spaß daran gefunden. Später dann 2-3 Jahre Gitarre. Mit 35, als ich das erste Mal so richtig fett arbeitslos war und mir die Decke auf den Kopf fiel, nahm ich eine Sopran-Blockflöte zur Hand, die seit einem Jahrzehnt ungenutzt in meiner Wohnung rumlag. Das war also vor 17 Jahren. Zunächst habe ich einfach versucht, Melodien zu spielen, die mir im Kopf rumschwirrten, später habe ich mich auch ein wenig mit Theorie beschäftigt und Noten lesen, transponieren usw. gelernt.
Vor einem Jahr hatte ich noch die Hoffnung, aufgrund meiner ziemlich umfangreichen Sprachkenntnisse hier in Italien bald Arbeit an der Rezeption eines Hotels o.ä. zu finden, aber mit über 50 und ohne einschlägige Berufserfahrung ist da leider nix zu machen. Da ich aber keinerlei Lust verspüre, den Rest meines Lebens in Deutschland vor dem Fernseher oder so zu verbringen, versuchte ich es also mal mit Straßenmusik, und siehe da, es ging erstaunlich gut. Inzwischen möchte ich diesen Lebensstil gar nicht mehr missen.
So viel in aller Kürze; in den kommenden Wochen, werde ich mich sicher noch öfter mit Fragen an euch wenden.

Viele Grüße aus dem Absatz des italienischen Stiefels!