Noch eine Verrückte




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Moderator: La musicienne

Noch eine Verrückte

Beitragvon Isabella » 26.03.2010, 21:11

Hallo,

ich bin Isabella, und ich bin auch so verrückt, mit 39 noch mit Flöte anzufangen. Als Kind / Jugendliche hab ich Gitarre gespielt, war dort nie sonderlich die Leuchte, aber fürs Liederbegleiten im Zeltlager hat es gereicht. :D Nun singe ich seit einiger Zeit mit großer Begeisterung in einem Chor, habe aber ab und zu Schwierigkeiten mit der Atmung. Da hat mir eine Freundin geraten, ein Blasinstrument zu lernen, da müßte ich auch anständig atmen lernen, das käme mir dann ja auch beim Singen zugute. Da mir das Singen im Chor superviel Spaß macht und ich Musik sowieso so gerne mag, war das die Idee des Jahrhunderts! So habe ich mich erstmal informiert, was es alles für Blasinstrumente gibt. Die Blechblasinstrumente schieden von vornherein aus, ich wohne in einer Wohnung, meine Nachbarn würden mich sicher steinigen, wenn ich hier ne Posaune auspacken würde. Blieben die Holzblasinstrumente. Beim Fagott ist mir der Ton zu tief (als Sopransingerin bevorzuge ich höhere Töne), an die Oboe trau ich mich gar nicht erst ran (wenn ich schon beim Singen Atemschwierigkeiten habe, wird es sicher 100 Jahre dauern, bis ich ner Oboe auch nur einen Ton entlocken kann), die Klarinette erinnert mich zu sehr an die böse Katze aus "Peter und der Wolf", blieb die Querflöte. Die Entscheidung ist mir leichtgefallen, spielen doch sowohl meine Nachbarin als auch deren Tochter mit großer Begeisterung Querflöte. Habe nun in der örtlichen Musikschule angefragt und bin voll aufgeregt, denn nach den Ferien geht es los! Da ich erstmal in Ruhe gucken möchte, ob mir das Flötenspielen überhaupt gefällt, werde ich eine Flöte zunächst für eine Weile mieten. Wenn ich dann im Sommer immer noch sage, okay, Isabella, bleibste dabei, dann kann ich ja Geld sparen für eine eigene Querflöte. Da komm ich dann auf Euch zu, wenn ich Hilfe brauche.

Und nun stöbere ich weiter in diesem tollen Forum und gucke mal rum. Ich bin jedenfalls gespannt und freu mich total auf die Flötenspielerei!

Liebe Grüße,

Isabella
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon Christina » 26.03.2010, 21:43

Hallo Isabella,

herzlich Willkommen im Forum, schön, dass du dich bei der großen Auswahl für die Querflöte entschieden hast! Singen und die Querflöte passen auf alle Fälle gut zusammen ... und das mit der Atmung wirst du dabei definitiv lernen, die Flöte ist nämlich, auch wenn man es ihr nicht ansieht, eins der Blasinstrumente mit dem größten Luftbedarf.

Etwas schmunzeln musste ich ja bei deinem Argument gegen die Oboe. Die Atemprobleme sind da nämlich genau andersherum als bei der Querflöte (oder beim Singen): bei der Flöte reicht die Luft nie aus, weil sie einfach so verschwindet und bei der Oboe ist es dagegen irre schwierig, die Luft überhaupt schnell genug wieder los zu werden, bevor man wieder einatmen muss.

Ich wünsche dir viel Spaß hier im Forum und mit der Flöte!

Viele Grüße
Christina
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon La musicienne » 26.03.2010, 22:43

Hallo Isabella,

von mir auch ein herzliches Willkommen im Forum! :wink:
Das ist sicherlich eine gute Idee neben dem Singen noch Flöte zu spielen, hab mir auch schon mal überlegt nebenher noch Gesang zu lernen, um meine Atemtechnik zu verbessern.
Aber es gibt trotzdem Unterschiede zwischen der Sängeratmung und der "Flöten-Atmung". Beim Singen darf man ja den Widerstand nicht mit den Lippen, also mit dem Ansatz machen, wie bei der Flöte, sondern er ist noch geringer und passiert im Stimmapart...oder?
Naja, mit Gesang kennst du dich auf jeden Fall besser aus :wink:

Viel Spaß im Forum und hoffe auf einen interessanten Austausch mit dir!

l.grüße la musicienne
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon Isabella » 27.03.2010, 07:10

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure nette Begrüßung hier im Forum.

La Musicienne: Deine Frage über die Atemtechnik beim Singen kann ich Dir leider nicht beantworten, da ich davon nichts weiß. Wir machen vor jeder Probe zwar einige Stimmbildungsübungen und singen uns ein. Wir sind aber ein Hobbychor. Es gibt bei uns sicher ein paar Leute, die Gesangsunterricht hatten und die richtig toll singen können, aber das Gros der Menschen bei uns singt aus purer Freude am Singen. Was macht das auch für einen Spaß!

Dass es Unterschiede in der Atemtechnik zwischen Gesang und Flöte gibt, bezweifel ich überhaupt nicht. Die werde ich ja dann in den nächsten Monaten hautnah erleben können. Ich bin jedenfalls supergespannt, ob mir das Flötenspielen Spaß machen wird und freue mich sehr darauf.

Liebe Grüße,

Isabella
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon *klara* » 27.03.2010, 13:04

Hallo Isabella,

herzlich wilkommen hier im Forum! :-D
Ich spiele übrigens auch Querflöte und singe, ich kann dir nur sagen, dass es keine Nachteile mit sich bringt! :)

@la musicienne
Was meinst du genau mit "Widerstand"? Ich habe seit 5 Jahren Gesangsunterricht, vielleicht kann ich dir deine Frage beantworten, aber ich bin mir nicht ganz sicher was du mit Widerstand beim Gesang meinst? ;)

lg,
Klara
Nicht jedes Ende ist ein Ziel.
Das Ende der Melodie ist nicht deren Ziel,
Aber trotzdem:
Hat die Melodie nicht ihr Ende erreicht,
So hat sie auch ihr Ziel nicht erreicht.
Ein Gleichnis.
(Friedrich Nietzsche)
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon La musicienne » 27.03.2010, 19:25

@Klara: Naja, beim Flötespielen gibts ja so eine Balance zwischen Stütze (wenn ich das Wort erwähnen darf :wink: ) und dem Ansatz. Beim Singen stützt man ja auch irgendwie, oder? Wo liegt dann dort die Gegenkraft? Oder hab ich das ganz falsch verstanden?

Hab halt bei einem Atem-Workshop gelernt, dass Flötisten oder andere Bläser sich beim Singen angeblich schwerer tun, weil die ganze Mundgegend angespannter sei, durch das Gegenhalten des Drucks der von unten durch die Atmung kommt. Und beim Singen sollte die Mund und Gaumenpartie ja möglichst entspannt sein.
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon asoana » 29.03.2010, 06:55

So ists richtig. Mein Singen sollte der Mund sowie die Kehlgegen locker wie Wackelpudding, der Mundraum so groß wie ein Halle und die Stimmbänder geschmeidig variabel wie die Sehnen einer Katze sein. Beim Singen arbeitest du sehr viel mit Stütze. Damit erfolgt größtenteils die Notentrennung in lang andauernden Koloraturen. Auch die Dynamik und die Toneigenschaften steuerst du z.T. mit deiner Stütze. Jetzt werden sicherlich einige sagen, dass sie es mit den Stimmbändern machen usw. ja dass ist durchaus der Fall, war bei mir auch mal so.....und dannach war ich heiser und wunderte mich warum mein Kehlkopf immer so schmerzt. Ach ja es gibt ja den Beruf Stimmtherapeuth......die freuen sich immer wieder über Kehlsänger :-). Dass sich ein Bläser beim singen schwerer tut kann ich wirklich nicht behaupten. Die Techniken sind zwar artverwandt aber durchaus so verschieden, dass man kaum Parallelen beim Wechsel ziehen kann. Mann muss es nur als jetzt spiele ich Querflöte und als jetzt singe ich trennen. Beim Singen machst du sowieso den Mund so weit auf, dass du dir ein Weißbierglas in den Mund stecken könntest. Wer es da noch schafft, die Mundgegend angespannt zu halten, der ist meiner Meinung nach richtig genial :-)

Grüße Dominik
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon Isabella » 04.06.2010, 19:44

Hallo Ihr Lieben,

wollte Euch doch nur mal kurz Rückmeldung geben. Ich habe ja nach den Osterferien angefangen mit der Flöte und noch bin ich schwer begeistert. Ich meine, ich kann zwar erst ne Handvoll Noten, aber das Spielen macht schon superviel Spaß! Klar schiebe ich ab und zu mal Frust, wenn ich "Oh when the saints" 50 Mal spiele und es immer noch nicht sauber hinkriege, aber okay, da muss ich nun durch! Ich hab bei uns an der Musikschule eine supernette Lehrerin, sie ist Anfang 30, ausgebildete Musikpädagogin und total gut drauf. Wie erwartet habe ich nicht genug Luft für das Instrument, also da geht mir ab und zu mal die Puste aus. Aber ich denke, das gibt sich mit der Zeit. Also üben üben üben ist angesagt, mal gucken, wie es weitergeht. In den Sommerferien haben wir ja keinen Unterricht, da muss ich mich dann irgendwie zum Spielen motivieren. Ich hab noch so ein altes Liederbuch, da stehen ein Haufen bekannter Lieder drin, da werde ich mir dann für die Sommerferien - wenn ich dann weiß, was ich bis dahin spielen kann - ein paar Lieder kopieren und üben. So wird mir das nicht langweilig. Kinders, ich freu mich sehr, dass ich mit der Flöte angefangen habe. Leid tun mir nur meine Nachbarn - aber da müssen die nun durch!!!!! :mrgreen:

Lieben Gruß,

Isabella
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon Christina » 05.06.2010, 07:34

Hey Isabella,

schön, mal wieder von dir zu hören. Dann hast du also inzwischen tatsächlich mit der Flöte angefangen - und offensichtlich läuft es ja auch ganz gut. Das Problem mit der Atmung gibt sich mit der Zeit. Du wirst lernen, die zur Verfügung stehende Luft besser auszunutzen und kommst dann irgendwann auch mal etwas weiter mit einem Atemzug. Obwohl es mich bis heute, gerade im Vergleich mit den anderen Instrumenten, die ich noch spiele, immer wieder erstaunt, wieviel mehr Luft man für die Flöte tatsächlich braucht (meine Oboenlehrerin hätte mich z.B. in der letzten Stunde fast erschlagen, weil ich ein ganzes Übungsstück ohne Atempause durchgespielt habe :mrgreen: ... das wäre auf der Flöte undenkbar).

Das Problem mit den Nachbarn habe ich zum Glück nicht, da wir ein eigenes Haus haben und ich sowiso fast nie zu Hause übe, sondern die Räume unseres Orchesters nutzen kann. Da habe ich einfach mehr Ruhe und keiner stört mich ... über den Punkt, dass ich Angst habe, anderen auf die Nerven zu gehen, bin ich schon seit einigen Jahren weg.

Die Idee, einfach auch Lieder aus irgendeinem Liederbuch zu spielen, ist sicher gut. Im Grunde ist es ja völlig egal, was du spielst. Und in je mehr unterschiedlichen Zusammenhängen du deine Töne übst, umso besser. Außerdem sind die meisten bekannten Lieder aus solchen Büchern relativ einfach,so dass man sie schon nach kurzer Zeit und mit einem eher kleinen Tonumfang bewältigen kann. Was ich dir außerdem, wenn du was zum Spaß und für etwas Abwechslung haben möchtest, empfehlen kann, sind Play-Alongs auf CD. Auch da gibt es verschiedene ganz leichte Sachen, die schon nach wenigen Wochen Unterricht spielbar sind. Einfach mal im nächsten Musikgeschäft etwas stöbern!

Weiterhin viel Spaß mit der Flöte und liebe Grüße!
Christina
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon Isabella » 06.06.2010, 08:46

Hallo Christina,

vielen Dank für Deine Antwort. Da muss ich mal gucken mit der "Play-Along-Geschichte". Momentan schnarche ich da nämlich total ab. Ich hab ja auch bei der Querflötenschule ne CD dabei, da sind die Stücke immer zunächst vorgespielt und in der zweiten Version ist die Flöte ausgeblendet und nur noch die Klavierbegleitung "übrig". Naja, an sich ist das ne coole Idee. Nur haben die nicht mit mir gerechnet. Die CD gibt einem immer nur nen Takt, höchstens zwei, vor und dann muss man schon losspielen. Nun brauche ich einen Finger, um den Knopf am CD-Spieler zu drücken. Danach hab ich also nicht wirklich viel Zeit, meine Finger auf der Flöte zu sortieren. Und bis ich die sortiert habe und losspielen könnte, sind die ersten Takte schon rum und ich hätte schon längst anfangen müssen. Naja, ich glaub aber, dass sich auch das irgendwann gibt. Weil ich hab mal im Internet gestöbert. Da gibt es ja tolle Sachen zum Mitspielen, auch Filmmusik und so, in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Aber dazu bin ich natürlich im Moment noch längst nicht weit genug, da werde ich mich noch ein Weilchen gedulden müssen. Aber die Idee ist sicher gut und das läuft mir alles nicht weg. Ich kann auch in einem Jahr noch mit einfachen "Play-Along-Stücken" anfangen, das behalte ich mir im Hinterkopf. Und bis dahin werde ich wohl das mit dem Fingersortieren auch schneller hinkriegen.

Lieben Gruß,

Isabella
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon Tanja » 06.06.2010, 09:59

Hallo Isabella,

ich kann dir http://www.flutegirl.ca empfehlen. Wenn du da auf "Pennytube" klickst, bekommst du eine Menge Musik zum Mitspielen.
Altus 1107 / Altflöte Jupiter 600
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon Isabella » 11.06.2010, 08:39

@ Tanja,
na das ist ja mal ne starke Webseite! Also in Zukunft wenn ich nach Noten suche, guck ich zunächst mal da!

Bis auf weiteres hab ich nun erstmal Schmerzen im linken Zeigefinger, habs wohl mit dem Üben übertrieben. Meine Flötenlehrerin meinte, "Was, Schmerzen in der linken Hand? Dann hältst du die Flöte zu verkrampft!" und hat sofort meine Haltung korrigiert und mir geraten, bewußt drauf zu achten, dass die Flöte locker in der Hand liegt und ich mich nicht verkrampfe. Und wenn ich das tu, soll ich ne Pause machen. Recht hat sie. Ich hab nämlich keine Lust, mir wegen der Flöte ne Sehnenscheidenentzündung einzufangen. Meine Holländisch-Lehrerin hat mir außerdem empfohlen, für den Finger Pferdebalsam zu nehmen. So schmier ich nun den Finger immer 1x am Tag ein und siehe da - es wird schon besser. Wehret den Anfängen. Ich bin nun tontechnisch beim Fis und bei den Achtelnoten angekommen. Damit hab ich noch n paar Schwierigkeiten, die sauber rauszukriegen, aber das wird sich schon geben.

Dann hab ich mir ein dickes Lob von meiner Flötenlehrerin eingefangen, sie war angetan davon, dass die Stücke, die ich für die letzte Stunde üben sollte, so gut klappen. Die Querflötenschule, die ich habe, ist auf Duette ausgelegt. So übe ich dann zu Hause die Stücke und im Untetrricht spielen wir sie dann als Duett. Das ist ja so toll! Die Lehrerin meinte, ich würde sehr schnell vorankommen, aber okay, ich übe ja auch - zwar nicht soooo viel (dafür hab ich neben meinem Vollzeitjob zu viele interessante Hobbys), aber doch regelmäßig. Ich hab nun noch fünfmal Unterricht vor den Sommerferien, und ich bin sehr gespannt, bis wohin ich dann komme. Nach dem Fis stehen ein paar Töne zum Überblasen an, da kann ich mir im Moment gar nicht vorstellen, wie das gehen soll, aber okay, ich werde es schon lernen... :D Mein Lieblingslied ist das Wiegenlied von Brahms ("Guten Abend, gut Nacht"), das steht in D-Dur, das kann ich momentan wegen fehlender Noten aber noch nicht spielen. Ich werde mich solange gedulden - vielleicht klappt das ja im Spätsommer. Vorfreude ist doch die schönste Freude... :D

Dann führe ich beim Üben meistens stumme Zwiegespräche mit meiner Flöte. Die verzeiht ja wirklich nix! Besonders bei Stücken, die mit einem F anfangen, bringe ich oft nix raus als heiße Luft. Nur ist es ja nicht wirklich sinnvoll, der Flöte die Schuld zu geben - zumal sie sich noch nicht mal wehren kann :mrgreen: - sondern ich kann mich mal an meine eigene Nase fassen und an meinen Ansatz und an meiner Haltung arbeiten. Das denke ich kommt aber auch beim regelmäßigen Spielen. Mir ist nun erstmal wieder bewußt geworden, was für hervorragende Lehrmeister die Musikinstrumente doch sind. Mich lehrt die Flöte jedenfalls, an einer meiner größten Schwächen zu arbeiten: Geduld...

Lieben Gruß,

Isabella
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon Isabella » 12.07.2010, 21:37

So, da bin ich wieder! Und ich bin immer noch begeistert von meiner Flöte. Inzwischen sind Sommerferien und ich bin fast jeden Tag am Spielen. Die Schmerzen im linken Zeigefinger und das verkrampfte Halten haben sich gegeben, ich kann ohne Schmerzen und Verkrampfungen spielen. Ich komme nun vom D1 bis zum C3 und hab Schwierigkeiten mit dem Überblasen - da scheinen die tiefen Noten immer noch mal durchzuschimmern. E2, F2 und auch G2 krieg ich noch gut raus, beim hohen A fängt es dann an schwierig zu werden, es ist so, als ob ich meine Lippen nicht spitz genug kriege, um die nötige Geschwindigkeit zu kriegen. Aber naja, das wird sich schon geben mit der Zeit. Ich glaube das ist einfach alles Übungssache.

Für die Sommerferien hab ich mir ein paar kleine Lieder ausgesucht, die es für mich in sich haben. "Freude schöner Götterfunken" ist dabei, das fängt schon mit E2 an, "Scarborough Fair" - finde ich auch schwierig. Und der Hammer ist "Memory" von Cats - das steht in A-Dur und fängt mit A2 an, und ich übe das echt Takt für Takt. Bin also noch nicht sehr weit gekommen, aber das macht ja nix. Es eilt ja nicht, schließlich steht niemand mit der Peitsche hinter mir. Viele Leute fragen mich, wenn ich begeistert von meinem Flötchen erzähle, warum ich das denn angefangen habe, und in meinem Alter (ich bin 39), da würde man ein Instrument ja nicht mehr wirklich beherrschen lernen. Na hallo? Haben diese Spaßbremsen und Miesmacher mal was von "Spielen aus Freude" gehört? Ich meine, ich bin doch in der einmaligen Lage, dass ich, weil ich schon erwachsen bin und meine Berufsentscheidung schon zwanzig Jahre zurückliegt, ganz ohne Druck spielen zu lernen. Und wenn ich keine Lust habe, dann höre ich wieder auf! Ich muss ja nicht gut genug für die Musikhochschule werden!!! Was mich zu der Frage bringt, warum hierzulande immer alles nach dem Leistungsprinzip geht und warum man nicht einfach mal was "so" aus Freude machen kann?

Liebe Grüße,

Isabella
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon Christina » 13.07.2010, 07:36

Hallo Isabella,

ich finde es spannend, immer wieder mal von deinen Fortschritten zu lesen. Besonders dein letzter Absatz hat mich aber diesmal etwas nachdenklich gemacht:
Viele Leute fragen mich, wenn ich begeistert von meinem Flötchen erzähle, warum ich das denn angefangen habe, und in meinem Alter (ich bin 39), da würde man ein Instrument ja nicht mehr wirklich beherrschen lernen. Na hallo? Haben diese Spaßbremsen und Miesmacher mal was von "Spielen aus Freude" gehört? Ich meine, ich bin doch in der einmaligen Lage, dass ich, weil ich schon erwachsen bin und meine Berufsentscheidung schon zwanzig Jahre zurückliegt, ganz ohne Druck spielen zu lernen. Und wenn ich keine Lust habe, dann höre ich wieder auf! Ich muss ja nicht gut genug für die Musikhochschule werden!!! Was mich zu der Frage bringt, warum hierzulande immer alles nach dem Leistungsprinzip geht und warum man nicht einfach mal was "so" aus Freude machen kann?

Das passt nämlich ganz genau zu der Beobachtung, die ich auch schon oft gemacht habe. Zunächst einmal finde ich nicht, dass es mit 39 oder älter "zu spät" ist, um ein Instrument zu erlernen. Im Normalfall kann man doch davon ausgehen, dass du, sofern du das möchtest noch mindestens 25 Jahre und länger fit genug sein wirst, um zu spielen. In der Zeit lässt sich einiges erreichen und das ist bedeutend länger, als so mancher jugendlicher Anfänger durchhält. Klar, für eine professionelle Musikerkarriere sieht es vermutlich eher schlecht aus, aber ohne Frage wird es dir gelingen, einen Leistungsstand zu erreichen, mit dem du problemlos z.B. in einem guten Amateurorchester mitspielen könntest oder auch deine kritischen Bekannten mit einem gut vorgetragenen Solostück beeindrucken kannst :wink:.

Ich glaube, das "Leistungsprinzip" bekommen wir schon von Klein auf eingetrichtert. Schon in der Schule oder noch früher vermittelt man den Kindern, dass es schlimm ist, Fehler zu machen und dass sie alles perfekt können sollen. Dass sich diese Haltung dann auch im Freizeitbereich, egal ob es jetzt Musik, Sport oder etwas anderes ist, bemerkbar macht, ist ja klar.

Genau wie du stehe ich auf dem Standpunkt, dass Musik und das Spielen eines Instruments in erster Linie einmal Spaß machen soll. Allerdings entsteht dieser Spaß für mich auch dadurch, dass ich merke, wenn mein Üben erfolgreich ist, wenn es nach und nach immer besser klappt und ich mit meinen Fähigkeiten immer näher an meine Klangvorstellungen heran komme. Es macht Spaß, ein Stück, dass ich mir mühsam und Takt für Takt "erkämpft" habe (so wie du dein Memory), irgendwann flüssig und fehlerfrei spielen zu können. Also doch wieder das Leistungsprinzip? Vielleicht brauchen wir auch dieses Leistungsdenken als Antrieb, immer weiter zu üben, uns neue Ziele zu setzen und so den Spaß und das Interesse an der Sache zu behalten? So betrachtet wird das Leistungsdenken erst in dem Moment falsch, wo wir (oder jemand anderes) mit zu hohen Erwartungen und Zielen an die Sache herangehen.
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Re: Noch eine Verrückte

Beitragvon Aspi » 13.07.2010, 10:33

Hallo,

ich habe mit über 50 angefangen, Querflöte zu spielen und ich habe durchaus vor, einen hohen Leistungsstand zu erreichen. Ich will all die schönen Stücke spielen können. Ich kämpfe noch mit den Tönen ab g3.
Falls jemand das Album IV von Dowani hat, ich bin gerade in die Melodie (Lento) von Gluck verliebt.
Es hilft übrigens sehr, den CD-Player auf den Boden zu stellen und mit dem Zeh zu starten, dann hat man genug Zeit, vorher die Finger an der Flöte zu sortieren :wink:

LG Aspi
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