Altetröte hat geschrieben:Ich würde Tonleitern immer so hoch spielen wie es geht, zum Einspielen auch gern mit Zwerchfellstößen, das hilft für Ansatz und Luftführung (Stütze) und alles andere kommt von selbst. Wenn die Töne erst mal kommen, ist das Ziel ja noch nicht erreicht, dann heißt es, daran zu arbeiten, dass sie auch stimmen... (und schön klingen soll es ja auch noch
)
In einer Meisterklasse hat Natalie Schwabe davon geredet, dass man am Anfang auf der Querflöte die Blasrichtungen wie folgt lernt:
- Blasstrom nach oben gerichtet für die hohe Lage
- Blasstrom nach unten gerichtet für die Tiefe Lage
Später muss man dann lernen, die hohe Lage richtig zu intonieren, wobei der Blasstrom dann oft wieder nach unten geht. Das hat sie übrigens erwähnt, weil der gerade erwähnte Schritt (Blasstrom wieder weiter nach unten richten für den Intonationsausgleich) bei der Piccolo NICHT notwendig ist, da die Piccolo im Kopf zylindrisch und im Körper konisch ist. Es handelt sich einfach um ein anderes Instrument.
Andererseits habe ich ein Warm-Up bei Stefanie Hamburger gemacht und sie vertritt wie Galway und bestimmt viele andere Flötisten den Standpunkt, dass man ALLES was man spielt, so schön wie möglich spielen sollte (auch eine Tonleiter). Außerdem empfiehlt sie zu jeder Zeit die Verwendung eines Stimmgerätes, auch bei Tonleitern und bei Einspiel-Übungen (außer bei Moyse Sonorite "Tonanfang und Bindungen).
Ich pflichte ihr hier bei; alles was man "schluderig", "langweilig" oder eben "falsch intoniert" übt, das prägt man sich ein. Gewohnheiten sind, besonders in einem höheren Alter, extrem schwer auszumerzen. Ich habe mir zum Beispiel angewöhnt, beim Üben durch den Raum zu gehen (das liegt wahrscheinlich an meinem Lerntyp). Dadurch bringe ich Unruhe und unnötige Bewegungen in mein Spiel und jetzt fällt es mir seit mehreren Monaten immer noch schwer, das abzuschalten.
Hier muss man als Lehrer eben abwägen, was wichtig/richtig ist. Wenn ein Schüler zum Beispiel keine Probleme mit dem Überblasen hat (ich hatte nie welche), dann sollte man die richtige Intonation gleich mit abverlangen.
“Faux comme une flûte” est un proverbe musical dès longtemps établi. “Je connais quelque chose de plus faux qu’une flûte, disait Mozart. – C’est? – Deux flûtes.”