Neues Kopfstück für Jupiter JFL-511E ?

Servus,
Ich spiele auf einer etwas älteren Jupiter (c.a. 13 Jahre), habe zur Zeit keinen Unterricht und vor kurzer Zeit die Flöte komplett reparieren lassen (Klappen waren ausgeleiert, hatten spiel, Mechanik hat nicht richtig geschlossen). Hab für die ganze Aktion 400€ gezahlt. Nach langen überlegen und der traurigen Realisierung das der idealistische Wert der Flöte doch ziemlich hoch ist, hab ich mich für die Reparatur entschieden. Der Flötenbauer bei uns hat mich darüber aufgeklärt das die Flöte wohl im grenzwertigen Bereich eines "günstigen" Kosten/Nutzen Verhältnisses sei meinte aber das ich für den Preis wohl keine neue Flöte mit vergleichbare Qualität bekommen würde.

Als ich früher noch Unterricht genommen habe, hat meine Lehrerin einmal ein neues Mundstück angesprochen, zu dieser Anschaffung ist es allerdings niemals gekommen. Da ich jetzt nach c.a. 5 Jahren Spielpause das Instrument wieder für mich entdeckt habe (ich spiele seit c.a. 3-Monaten 1h am Tag), ist nun die Frage welche Vorteile ein neues Mundstück hat ? Welche Mundstücke sind mit dem Instrument überhaupt Kompatibel ? welche Mundstücke lohnen sich ? worin unterscheiden sie sich ? welche kosten kommen auf mich zu ?

Da ich zur Zeit leider keinen Unterricht nehme, fehlt mir auch ein mich beratender Fachmann. Habt ihr irgendwelche Tipps wie und wo ich mir die Informationen beschaffen kann ? ist ein neues Mundstück für so eine alte flöte überhaupt sinnvoll ?

Zuletzt geändert von strouze am 30.06.2011, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.

Meinst Du eine Mundlochplatte oder ein Kopfstück?

Ich würde in diese Flöte nichts mehr investieren; ggf. eine Vollsilbermundlochplatte, wenn Du wirklich unbedingt diese Flöte weiter spielen möchtest. Aber ein gutes Kopfstück würde den Wert Deiner Flöte um ein Mehrfaches übersteigen.

Können die Einzelteile der Flöte so modifiziert werden ? ich dachte man könnte nur ein neues Kopfteil kaufen. In was für einen Kostenbereich würde man sich denn bewegen ?

Das kann ich Dir leider nicht sagen, ich weiß nur, dass ich meine allererste Flöte, nämlich genau diese Jupiter, nach ganz kurzer Zeit zurückgegeben hatte, da es das gleiche Modell auch mit Vollsilbermundlochplatte gab. Das macht in der Tat schon einen klanglichen Unterschied aus. Allerdings habe ich mich dann doch relativ schnell von der Flöte getrennt, weil ich mit der Mechanik überhaupt nicht zufrieden war. Das Teil war mehr beim Flötenbauer als bei mir und da ich Anfängerin war, fand ich es extrem verunsichernd, wenn ich nie wußte, woran es lag, wenn ein Ton nicht kam, an mir oder an der Mechanik der Flöte. Allerdings hatte diese Jupiter Flöte damals vor ca. 7 Jahren auch schon über 700 Euro gekostet (heute wäre sie für viel weniger zu haben) und ich habe sie mit ziemlich hohem Verlust weiterverkauft.

ich bin mit Klang und Qualität der Flöte total zufrieden. Sie war in den letzten 13 Jahren genau 0 mal beim Flötenbauer (weswegen die Reperatur leider auch bitter nötig gewesen ist)
Schade das du mit dem Modell so schlechte Erfahrungen gemacht hast. Eine gute Freundin der Familie hat sich mit der Materie gut ausgekannt (besaß eine Musikschule) und hat uns dieses Modell empfohlen. Bis jetzt hat auch noch nie jemand etwas negatives zum Klang oder der Flöte geäußert. Egal ob andere Flötenspieler oder Lehrer. Meistens waren die Makel des Klangs auf meine schwache Technik zurück zu führen.

So, nach langem stillen Mitlesen muss mich da auch einmal zu Wort melden, da mich das Thema in ähnlicher Weise vor einiger Zeit selbst betroffen hat.

Ich spiele auf einer Yamaha 271 und bin damit einfach an die Grenzen der Flöte gestoßen. Mein Flötenlehrer hat mir dann geraten, mir eine neue Flöte bzw. ein neues Kopfstück anzuschaffen, wir sind dann gemeinsam zum Flötenbauer gefahren und ich hab dort einfach querbeet durch alles (Kopfstücke und Flöten) durchprobiert. Da ich preisliche Grenzen hatte, ist es am Ende "nur" ein neues Pearl-Kopfstück geworden (Vollsilber mit goldener Mundlochplatte).

Um langsam zum Kern der Geschichte zu kommen : durch das neue Kopfstück hat sich im Klang so einiges zum Positiven verändert. Dadurch, dass ich so viel ausprobieren konnte dort, hab ich jetzt wirklich etwas gefunden, das zu mir passt und das mich bei meiner tonmäßigen Weiterentwicklung unterstützt (und nicht behindert). (und in absehbarer Zeit kommt hoffentlich noch ein passendes Unterteil dazu )

Wenn du also einfach an die klanglichen Grenzen der Flöte stößt, die Flöte allerdings sonst einwandfrei funktioniert, kann sich die Investition in ein neues Kopfstück lohnen. Wenn du allerdings mit dem Klang zufrieden bist und nichts verändern möchtest, wieso willst du dann ein neues Kopfstück?

Habe neulich gesehen, dass an der Mundlochplatte, nah an der Kante ein Kratzer ist. Ist wohl irgendwann beim Transport passiert ich muss mir wohl auch einen neuen Koffer besorgen. Ich mach gleich mal ein Bild und lade es hoch dann kann es vll. jemand beurteilen.

Außerdem wollte ich wissen was für Investitionen überhaupt noch möglich sind.

Zuletzt geändert von strouze am 30.06.2011, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.

Ich nehme mal an, dass deine Flöte generalüberholt worden ist? EIn neuen Kopfstück macht klanglich viel aus. Wenn ich meinen Muramatsu Kopf auf meine alte Schrabbel Pearl stecke, kann man da auch einiges mehr rausholen. Ich habe keine Erfahrung damit, wie lange eine generalüberholte Schülerflöte im Schnitt hält. Für einen guten (!) Kopf würde ich um die 600-1000€ einplanen (damit wärst du bei einem Muramatsu, Miyazawa... Vollsilberkopf). Ob es dir Wert ist kannst du dir selbst überlegen...

JA sie wurde voll überholt. Sind die Unterschiede der guten Köpfe im zwischen 600-1000 € noch so hoch oder worin macht sich dann der Preis bemerkbar ? Dann hab ich schonmal grobe Vorstellungen auf was ich da hinaus sparen kann.

Der Preis entsteht durch Material und Verarbeitung. Ein handgemachter Kopf kostet mehr als ein maschinell gefertigter, ein goldener kostet mehr als einer aus Silber...
Wenn du das ernsthaft in Erwägung ziehst, dann nimm dir jemanden mit musikalisch geschultem Gehör mit und geh mal zu einem Flötenbauer. Der kann dir sicherlich mehrere Kopfstücke in einem von dir gesteckten Preisrahmen zeigen, die du dann ausprobieren kannst.

... und gibt es nicht Flötisten, die von einem Vollsiberkopf auf einen Goldkopf umgestiegen sind? Ich will damit sagen, wenn man sich umschaut bekommt man sicher hochwertige gebrauchte Köpfe zu einem guten Preis.

Grüsse aus der Schweiz

Ich werde dann wohl als erstes sobald ich Zeit finde mal wieder Unterricht nehmen und hoffen das ich einen Kompetenten Lehrer erwische. Vll werden bei uns in der Uni auch Kurse angeboten einfach mal schauen. Vielen lieben Dank für die ganzen Antworten.

Der Tip mit dem gebrauchten Kopfstück vll. keine so schlechte Idee. Sind die Teile eigentlich genormt oder gibt es da Kompatibilitätsprobleme ?

Der Durchmesser aller Böhm-Sophranflöten ist immer der gleiche. Aber da sind meistens kleine bis kleinste Abweichungen untereinander. Manchmal hat man Glück und die Teile passen zusammen ohne Anpassung. Ansonsten wird der Instrumentenbauer die Teile passend machen. Wieviel das kostet, weiss ich zurzeit auch noch nicht ( bin ich aus aktuellem Grund selber am abklären)

Grüsse aus der Schweiz

Was haltet ihr von Kopfstücken aus Holz, Grenaditte oder anderen Materialien ? Habt ihr Erfahrungen damit gemacht ? Mich wundert der geringe Preis und ich hab eben noch nie etwas davon gehört.

Grenaditte ist ein Holz-/Kunststoffgemisch; das wird auch bei preiswerteren Klarinetten verwendet. Holzkopfstücke sind u.a. aus Grenadill, Cocobolo oder Palisander. Was ich auf die Schnelle gefunden habe, lag preislich bei ca. 850 Euro für "richtiges" Holz.

Richtig gute Kopfstücke aus Holz sind also mindestens ebenso teuer wie die aus Silber etc. allerdings klingen sie anders. Ob das für Dich das Richtige ist, mußt Du halt ausprobieren. Aber preislich ist es glaube ich keine Alternative und bei allem Respekt bin ich immer noch der Meinung, dass Deine Flöte für ein hochwertiges Kopfstück nicht die beste Wahl ist.