Querfloete-Forum.de

[James Blond]

Liebe Flötenfreunde,

schon seit einiger Zeit lese ich in diesem Forum und habe viele gute Tipps gefunden. So eine Erfahrungssammlung ist von unschätzbarem Wert. Dass es hier in letzter Zeit spürbar ruhiger geworden ist, betrübt mich allerdings. So möchte ich auf diesem Wege zumindest allen Beteiligten meinen Dank aussprechen!

Über weitere "Soundbeispiele" würde ich mich auch freuen, schließlich fördert so etwas die Motivation und hilft bei der eigenen Einordnung.

Zu mir:
Ich bin als älteres Semester, mittlerweile schon etwas ergraut, aber noch nicht in Rente, nach langen Jahre musikalischer Untätigkeit zur Flöte zurückgekehrt - mit wachsender Begeisterung.
Vor 30 Jahren an der Schwelle zum Semi-Profi mit Jazz-Band habe ich einen Brotjob vorgezogen, der es mir jetzt erlaubt, mich mit ganzem Herzen und etwas mehr Geld meiner Musik zu widmen - im Heimstudio.

Ich spiele schon länger Gitarre als Querflöte, habe auch schon mal mit der Shakuhachi geliebäugelt, allerdings jetzt schon viel zu wenig Zeit für meinen ganzen Instrumentenpark:

Konzertgitarre (mit Pickup)
Archtop E-Gitarre
Hollow body E-Gitarre
Solid body E-Gitarre
E-Bassgitarre

Gemeinhard C-Flute (solid silver, open wholes, B-foot)
Gemeinhard Alto-Flute (silver head)
und seit 9 Monaten mein Prachtstück: Powell Aurumite 14k handmade flute (gebraucht erstanden)

Seit 2006 begann ich wieder, die Gitarren regelmäßig zu üben - seit knapp 4 Jahren übe ich auch täglich wieder die Flöte. Und sie wächst mir immer mehr ans Herz. Die Liebe zur Musik ist für mich sehr spürbar geworden, die Freude am Entwickeln eigener Kompositionen steigt mit jedem Stück. Wen es interessiert, der findet dazu auf Soundcloud meine kleine Chronologie.

Als Autodidakt (und Linkshänder) fällt es mir leider schwer, sich an fachlichen Lehr-Diskussionen zu beteiligen. Ich kann anderen den optimalen Weg nicht beschreiben, ich könnte höchstens aus meinen Erfahrungen berichten, wie ich es gemacht habe. Ich spiele auch nach Noten, aber nur, um mir Stücke anzueignen. Am liebsten lass ich mir zu einer gegebenen Begleitung etwas Eigenes einfallen, gehe gerne auf musikalische Entdeckungsreise. Vielleicht kann ich etwas zum Thema "Improvisieren - aber wie?" beitragen.

Liebe Grüße

JB

[tityre]

Herzlich Willkommen hier.

Das sind alles Eigenkompositionen von Dir? Wow. Ist musikalisch absolut nicht meine Baustelle, klingt aber sehr professionell.

Was mich ja interessieren würde: glaubst Du, dass Dir das Lernen mit einer Linkshänderflöte leichter gefallen wäre? Empfindest Du die Linkshändigkeit beim Flöte spielen als Nachteil?

[James Blond]

Dankeschön für die freundliche Aufnahme, fürs Anhören und die schnelle Antwort.

Ja, das meiste sind meine Eigenkompositionen, es sei denn im Titel ist der Hinweis "cover" zu finden, dann handelt es sich um Jazz-Standards. Stolz bin ich auf die sog. "Collabs", bei denen es mir gelungen ist, Mittäter zu finden!

Vielleicht hört sich einiges auf den "ersten Blick" professionell an, allerdings sehe ich mich heute weiter davon entfernt als noch vor einigen Jahren: Die Ohren lernen schneller als die Finger und sind viel genauer. Dadurch entsteht zuweilen der Eindruck, mehr Rück- als Fortschritte zu machen ...

Es gibt noch so viel zu lernen, zu verbessern und zu erweitern, da bin ich dankbar, dass ich dazu jetzt noch Gelegenheit habe, man lernt nie aus und man lernt auch im Alter - und mit Geduld!

Das Linkshändertum war zuletzt in der Grundschule ein Problem, als ich von Bleistift-links auf Tinte-rechts umsteigen musste - das war in der Tat ein großes Drama! Jetzt schreibe ich (wenn überhaupt noch) mit rechts, (mit links geht's aber auch noch, sogar in Spiegelschrift) und male, zeichne mit links.

Ansonsten wird mE zuviel Aufhebens um die Linkshändigkeit gemacht: jeder gesunde Mensch hat als "Beidhänder" zwei Hände, die er nach seinen Möglichkeiten entsprechend den Anforderungen einzusetzen weiß, der Rest ist Übung: auch Schere, Korkenzieher usw. sind für die rechte Hand konzipiert und ich kann sie dennoch benutzen. Ich spiele seit je her die Rechtshändergitarre und -flöte, was das Angebot entscheidend verbessert.

Ich glaube auch nicht, dass mir der Umgang mit Linkshändermodellen leichter gefallen wäre, der Einstieg ist doch grundsätzlich zunächst etwas ungewohnt. Es mag Menschen mit einer ausgeprägteren Seitigkeit geben, doch das Ziel sollte Beidhändigkeit sein und sooo verschieden werden (im Vergleich zur Gitarre) die Hände bei der Flöte ja gar nicht eingesetzt. Der Rest ist Übung.

Zuweilen scheint es mir eher, dass der Mensch als Anreiz gewisser Widerstände bedarf, wenn es auch nicht so extrem sein muss wie bei Felix Klieser, dem Hornist ohne Arme, der mit den Füßen ganz virtuos spielen kann.

Grüße
JB

[tityre]

Ich glaube eigentlich auch nicht, dass eine Linkshänderflöte für einen Linkshänder wirklich einen Vorteil bringt. Ganz abgesehen davon, dass man seine Instrumentenauswahl gewaltig einschränkt.

Es hat mich aber mal interessiert, die Erfahrung eines Betroffenen dazu zu hören. Vielen Dank.

[Girasole]

Hallo - herzlich willkommen!

Toll was Du alles spielen kannst. *daumenhoch*
Super !