Wolf aus HH




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Moderator: La musicienne

Wolf aus HH

Beitragvon wolf » 27.11.2017, 22:50

Hallo liebe Flötengemeinde,

leider? bin ich dermaßen analog, dass ich keinen eigenen Internet-Auftritt - und erst jetzt dieses Forum entdeckt habe. Meine erste Fantasie war, hier könnte ich Austausch mit Profis finden. Beim Stöbern in dieser Rubrik habe ich allerdings bisher nur Amateure, vorwiegend Anfänger, gefunden. Das ist nicht schlimm. Nur kann ich noch nicht sagen, wie oft ich hier sein werde. Ich bin so viel und so gern analog unterwegs, dass ich meine Zeit im Internet so kurz wie möglich halte. Daher bin ich nicht so sicher, wie rege meine Beteiligung an diesem Forum sein wird. Ich kann euch ja trotzdem mal erzählen, was ich in meinem Musikerleben so getrieben habe:

Dass ich Flöte spielen wollte, wusste ich, bevor ich in die Schule kam. Dummerweise hatte ich mich für ein armes Elternhaus entschieden. So kam keine Flöte zum Geburtstag und kein Unterricht in Frage. Meine erste Querflöte habe ich einem Schulfreund abgekauft, der sie geerbt hatte. Es war eine Meyer-Schwedler-Flöte (also vor Boehm!), auch nicht im besten Zustand. Aber ich war selig, fand die richtigen Griffe heraus und fing an zu üben. Aber bald wollte ich eine bessere Flöte mit Boehm-Griffweise haben. Also habe ich Kartoffeln gesammelt und Rüben geladen, bis ich mir eine gebrauchte Flöte leisten konnte.

So kam ich zum ersten Mal in eine Instrumentenbau-Werkstatt. Und wieder war ich selig. Der Meister mochte mich, verkaufte mir günstig eine brauchbare Flöte und ließ mich ihm, so oft ich wollte, bei der Arbeit zuschauen. Später habe ich bei ihm gelernt, bevor ich selber Musiker wurde. Damals (1970er Jahre) war das der einzige Betrieb für Holzblasinstrumentenbau in Hamburg. So lernte ich in meiner Lehrzeit alle Hamburger Holzbläser von Rang und Namen kennen. Viele von ihnen halfen mir mit Rat und Tat, meinen Mangel an Kenntnissen und Fähigkeiten (nie Unterricht) zu beheben.

Zu der Zeit war die Flöte in Jazz- und Rockmusik in Mode, und weil ich mir viele der angesagten Blastechniken draufgeschafft hatte, konnte ich schon während meines anschließenden Studiums erstes Geld mit Musik verdienen. (learning by earning!)

Schon als Kind hat mich alte und neue Musik gleichermaßen interessiert. Das ist so beblieben. Auch habe ich schon immer gern über den Tellerrand hinausgeblickt, auch mal Lyrik rezitiert, geschauspielert, gedoubelt, mich in Kabarett, Performance Art und sogar Land Art versucht. Aber meine große Liebe ist das Flötenspiel (besonders gern Alto) geblieben.

Ich bin keineswegs sicher, ob ich sonderlich aktiv im Forum sein werde. Aber sollte jemand über diesen Eintrag stolpern und meinen, gerade ich könnte ihr oder ihm weiterhelfen, könnt ihr mich auch gern direkt per E-mail kontakten: wolf.patton@gmx.de Auch wer mehr über mich wissen will, darf mich gern fragen. Aber meine E-mail bitte nur privat benutzen und nicht unbedacht und grundlos weitergeben.

Soviel für hier und jetzt, liebe Grüße, Wolf
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Re: Wolf aus HH

Beitragvon Altepic » 27.11.2017, 23:22

Hallo Wolf,

Dein Werdegang klingt ja sehr interessant!
Bist Du nun Berufsmusiker oder ambitionierter Amateur? Mehr Klassisch orientiert oder Richtung Jazz oder moderne Musik?

Ich glaube nicht, daß sich die Profiflötisten im Internet in einem Flötenforum austauschen müssen. Du findest hier aber sicher eine Menge aktive - auch ältere - "ambitionierte" Hobbyflötisten.
Und wenn hier Anfänger Fragen stellen - auch für Fortgeschrittene evtl. naiv gestellte Fragen - warum soll man denen nicht ein wenig über das Forum helfen? Soweit das ohne das reelle Hören möglich ist! Manchmal ergeben sich auch für die fortgeschrittenen Flötisten dadurch neue Aspekte!

Schau Dir doch einfach mal die letzten Diskussionen an! Da sind nicht so viele Anfänger dabei. In der letzten Zeit sind da fast mehr ältere ambitionierte Flötisten aktiv.
Aus vielen Meinungen kann man sich auch Erkenntnisse rausziehen.

Viel Spaß beim Flöten und Lesen und evtl. mitwirken - das darf sicher auch kontovers sein - und Austausch

LG Altepic
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Re: Wolf aus HH

Beitragvon James Blond » 28.11.2017, 00:35

Hallo Wolf aus HH,

ich glaube, ich habe etwas von dir im Internet gefunden:


The labirint of Fuerteventura, Wolf Patton - YouTube.

Sehr interessant!

Viele Grüße aus HH
JB
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Re: Wolf aus HH

Beitragvon wolf » 28.11.2017, 19:23

Hallo Altepic,

vielen Dank für Dein promptes Interesse an mir/meinem Eintrag. Auf Deine Fragen antworte ich gern (Ob diese Form - private Nachricht - üblich ist oder ob es eine öffentliche Alternative gibt, muss ich noch herausfinden, jedenfalls ist nichts an meiner Antwort geheim):

Ja, ich bin Profi, und zwar freiberuflich, d.h. bei niemandem angestellt. Ich lebe hauptsächlich von Gagen für Auftritte, meist als Gastsolist mit Bands (Jazz und Verwantes), Einzelprojekte (Experimentelles) und Performances (Eigen- und Fremdkonzepte) und von Unterrichtshonoraren. Ich bin mir aber gar nicht sicher, ob die Trennung in Profis und Amateure immer sinnvoll ist (manchmal natürlich schon).

Meine wichtigsten musikalischen Ziehväter waren der Bluessänger und -gitarrist Alexis Korner, der Klassik- und Jazzpianist Joachim Kühn, der Kontrabassist Eddie Gomez, von dem ich wohl am meisten gelernt habe, und die Flötisten Prof Karl-Heinz Zöller in der Klassik und im Jazz Jeremy Steig, mit dem ich bis zu seinem Tod im letzten Jahr befreundet war.

Beim Unterricht verfolge ich ein eigenes ganzheitliches Konzept. Dabei kommt auch viel "Klassik", im Wesentlichen von Barock bis Impressionismus zum Eiinsatz. Meine SchülerInnen sollen einen guten Überblick über alle Musikstile bekommen, die in der heutigen Musizierpraxis eine Rolle spielen. Um meine Konzert- und Unterrichtstätigkeit unter einen Hut bringen zu Können, unterrichte ich nicht, wie üblich, 40 Einheiten á 45 min jährlich, sondern 30 Einheiten á 60 min. Den Instrumentenbau betreibe ich kaum noch, allenfalls mache ich gelegentlich Wartung oder Reparatur für Freunde und alte Stammkunden, am häufigsten Saxofone, natürlich auch Flöten, Klarinetten und Oboen, Englischhorn oder Fogott eher selten.

So, nun weißt Du's ganz genau. Deine Aussage, Profis hätten es ja wohl nich nötig, sich in Foren auszutauschen, verstehe ich nicht ganz. Sicher habe ich jede Menge Kontakte zu Kollegen, aber eher zu anderen Instrumentalisten als ausgerechnet zu Flötisten.

Sicher ist es toll, sich peer to peer austauschen zu können, aber ich bin beim Stöbern auch auf viele unsinnige und schädliche Ratschläge gestoßen, z.B. zum Thema Polster selbst wechseln. Bei manchen Beiträgen frage ich mich wirklich, woher die Chuzpe kommt, bei eigener kompletter Ahnungslosigkeit anderen Tipps geben zu wollen. - Na ja, vielleicht rede auch ich manchmal Unsinn, aber wenn jemand Rat sucht und ich nicht wirklich gut Bescheid weiß, halte ich lieber den Mund oder verweise auf wirkliche Fachleute, was ich hier zum Glück auch finden konnte.

Ich hoffe, ich habe alle Deine Fragen ausreichend beantwortet. Wenn Du meinst, meine Bekenntnisse sind von allgemeinem Interesse, dann schiebe meinen Beitrag gern für mich an den richtigen Ort.

Liebe Grüße, Wolf

P.S. Wenn Du Lust hast, schreib mir gern auch was über Dich!
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Re: Wolf aus HH

Beitragvon Pfiffi » 29.11.2017, 21:48

Hallo Wolf,

Dein Beitrag ist ja schon öffentlich :wink: . Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Ich denke, dieses Forum ist insbesondere deshalb für Anfänger und Hobbyflötisten interessant, da man gerade zu Beginn viele Fragen hat und ja auch nicht immer ein Lehrer bei der Hand ist, den man fragen kann. Und dann tut es auch einfach mal gut zu lesen, dass andere die gleichen Fragen, Nöte und Zweifel haben......und auf der anderen Seite sind dann natürlich Tipps und Ratschläge von sehr erfahrenen Musikern immer herzlich willkommen. Aber ich glaube, Profis suchen hier eher keinen Rat, sondern erteilen ihn - und vermute, das hat Altepic gemeint.

Mir ist offen gestanden noch nicht klar, was Dich hier in das Forum getrieben hat. Willst Du Ratschläge, die Du für unsinnig und schädlich hältst, korrigieren? Ich glaube allerdings, dass die von wem auch immer gegebenen Ratschläge immer ernst gemeint und nach bestem Wissen und Gewissen gemacht sind. Auch wenn es Deiner Meinung nach falsch ist, würde ich da nicht sofort von komplett Ahnungslosen sprechen. Besser wäre es, diese Vorschläge sachlich anzusprechen und Deine davon abweichende Meinung darzustellen und bestenfalls zu begründen - dann können alle von Deiner Erfahrung profitieren, falls Du mal nicht analog, sondern digital hier im Forum unterwegs bist. :wink:

In diesem Sinne freue ich mich auf regen Austausch hier im Forum.
Viele Grüße aus DU
:)
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Re: Wolf aus HH

Beitragvon Altepic » 01.12.2017, 23:08

Hallo Wolf,

ich denke, von den aktiven Forumteilnehmern sind einige mit einem "ähnlichen" musikalischen Lebenslauf wie ich ihn habe.

Bei mir:
ca. 8 Jahre Unterricht als Jugendlicher (2-mal Teilnahme an regionalen Musikwettbewerben - je 1 Preis in der Altersklasse)
dann die vage Vorstellung Flöte zu studieren.
Hatte als Abiturient auch schon durch div. Umstände ein halbes Jahr bis zu 15 Flötenschüler
1 Jahr Musikkorps bei der Bundeswehr als Wehrpflichtiger davon 1/2 Jahr als erster Flötist und Pikkolo
Das war sozusagen mein flötistischer Höhepunkt.
Dann doch kein Flötenstudium sondern Lehre und und BWL-Studium
......
lange Pause (ca 30 Jahre) mit gelegentlichem Spielen/Üben

Seit ca. 4 Jahren das Hobby wieder entdeckt
Im dörflichen Musikverein :D - der ist ca mittleres Spielniveau,
aber auch den Nikolaus empfangen und Martinslieder gehören dazu.
Sind allerdings ein paar "sehr gute" Musiker dabei. Das hebt das ganze Niveau :)

Dadurch hab ich wieder mit "intensivem" Üben angefangen
d.h. möglichst eine Std. täglich

Das macht wirklich viel Spaß und ich habe entgegen allen Erwartungen mein früheres Niveau erreicht...
technisch und musikalisch wohl sogar überschritten. Seit 2,5 Jahren wieder monatlich eine Std. Unterricht beim Profiflötisten aus einem Orchester

Das ist Toll für mich. Motiviert mich weiter zu machen. Mal schauen wo ich lande.

Ob ich mehr erreichen kann weiß ich nicht. Da müsste wohl die doppelte Übezeit investiert werden.
Wollen - ja, praktisch kaum umsetzbar - da ist noch Beruf und Familie.
Mit Jazz würde ich mich auch mal gerne befassen....
Spieltechniken bei "moderner Musik"
...da gibt es noch viel zu entdecken.

Spaß macht es und ich entwickle mich weiter - ohne den früheren Leistungsdruck bei dem Wunsch das professionell zu machen.
Ich habe einen technischen Stand, wo man auch mal einfach "musizieren" kann.
Auch gelegentlich Auftrittsmöglichkeiten...
und ein paar Freunde die auch mal professionell begleiten können.

Darum ist der Austausch hier im Forum mit anderen Flötisten, die ihre Flöte auch wieder entdeckt haben wirklich interessant.
Es kommen tatsächlich immer wieder Fragen auf über die man noch nie nachgedacht hat, bzw. interessante Informationen

So... das ist mein " musikalischer " Lebenslauf

Vielleicht möchte noch jemand seinen musikalischen Lebenslauf hier veröffentlichen.

LG Altepic
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