Hallo,
solche "Trockenübungen" können sicher zwischendurch mal sinnvoll sein, um z.B. eine rein grifftechnisch schwere Stelle zu üben, ohne seine Mitmenschen in den Wahnsinn zu treiben (Zitat meines Vaters, als ich vor einiger Zeit ein Piccolo-Solo üben musste: "Bist du bald mal fertig?!" - und das nach 10 Minuten
). Auf Dauer halte ich das aber auch für keine gute Lösung, denn der bei weitem schwerere Teil des Flötenspiels betrifft nun einmal Dinge wie Ansatz, Tonbildung, Atmung usw - und dass lässt sich leider nicht lautlos üben.
Abgesehen davon macht es auch nicht wirklich Spaß, immer Rücksicht nehmen zu müssen. Man spielt ja schließlich Flöte, gerade damit man es hört
. Auch wenn du, wie Carrie richtig schreibt, das "Recht" hast, ein Instrument zu spielen, kann ich mir doch vorstellen, dass man unter diesen Umständen immer schon mit einem schlechten Gefühl ans Üben geht, weil man ständig denkt, dass sich wieder jemand beschweren könnte. Der Übungsraum außerhalb ist da sicher die bessere Lösung. Ich handhabe das übrigens auch so, es kommt äußerst selten vor, dass ich hier bei mir zu Hause mal das Instrument auspacke. Allerdings nicht, weil es Probleme mit den Nachbarn gibt, sondern weil ich in einem außerhalb gelegenen Probenraum einfach mehr Ruhe und weniger Ablenkung habe. Ich konnte für mich feststellen, dass mein Üben deutlich effektiver ist, wenn ich nicht 20 mal zwischendurch ans Telefon laufe, von der lieben Familie unterbrochen werde und noch alle möglichen anderen Sachen erledige ...
Liebe Grüße
Christina