"The smiling embouchure is *no good*"




Wie setzt man am besten an? Gibt es DEN Ansatz? Diskussionen, Antworten und Fragen!

Moderator: Muri

Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon Flöti » 14.07.2009, 20:52

Christina hat geschrieben:Natürlich ist es eure eigene Entscheidung, wenn ihr lieber ohne Lehrer üben möchtet und ich respektiere das. Allerdings finde ich es echt schade, dass dein Sohn diese eher negative Einstellung zum Unterricht entwickelt hat. Gerade bei Kindern kann man nämlich mit einer kindgerechten Unterrichtsmehtode und viel Spaß sehr viel erreichen ... auch ohne dass es nur mit "Druck" zu tun hat.


liebe christina,

ich finde das thema unterricht gerade in bezug auf das thema motivation ja nach wie vor wahnsinnig spannend.
gerade bin ich zu der erkenntniss gekommen, daß es 1000 kleinigkeiten gibt, die "passenden unterricht" von "stress" unterscheidet.
ich weiss ja noch nicht mal für mich selber, was ich brauche, damit meine lust am spielen erhalten bleibt.
ich hatte ja mal ein paar stunden und die haben mir viel spaß gemacht. aber - ich hatte dann den ehrgeiz bis zur nächsten stunde gewisse dinge zu üben und zu können. das war aber mehr, als ich eigentlich zeit hatte. nach den 4 wochen war ich froh, daß es "vorbei" ist und ich wieder so üben kann, wie es mein zeit und motivationsplan hergibt.
ich hab die flöte eine woche lang gar nicht angepackt, vielleicht war es auch länger?
dann hab ich wieder gespielt. hab mir die lieder vorgenommen, die ich mitbekommen habe. dann hab ich meine lehrbücher wieder genommen und weitergemacht - und irgendwann dachte ich "jetzt häng ich" - jetzt bräuchte ich wieder einbischen erwartungs-druck, damit ich weitermache. du weisst schon, bis dahin konnte ich "schummeln".

also, ich hab das gefühl, daß es keinen lehrer gibt, der erahnen kann, wieviel info/anregung/übungen für mich gerade richtig sind. - ich kann es ja selber nicht sagen.
und da ich "brav" bin versuche ich das zu machen, was man mir sagt - auch wenn es mir eigentlich zu viel ist.
na ja - ich werde wohl lernen müssen meine wünsche besser zu formulieren.

aber da sehe ich eine parallele zu meinem gitarrenunterricht von damals und auch zu dem unterricht meiner tochter.

irgendwann wird die motivation weniger. und das kann halt 1000 gründe haben. ich befürchte, daß keine lehrerin das wirklich überblicken kann.
ich glaube, daß es mir auch damals bei der gitarre zu schnell vorwärts ging.
aber da ich brav geübt habe, fiel das wohl nicht auf - bis die motivation so gering war, daß ich kaum noch geübt habe... und damals war dann jeweils der punkt, daß wir schulwechsel und umzugsbedingt eh aufhören mussten... kam mir jeweils sehr gelegen ;-)

bei meiner tochter ist es ähnlich.
sie kommt gut mit. ich finde, daß es viel ist, was sie üben muss.
die lehrerin meint so 15 min. damit kommt sie aber nicht hin...
die motivation schwand. sie waren zu 2. im unterricht.
nachdem die motivation schon fast auf dem null-punkt war ist uns irgendwie klar geworden, daß die mädels nicht zusammenpassen.
das andere mädel lernt schneller, spielt besser...
und das merkt meine tochter natürlich - und war so jedesmal ein wenig gefrustet. aber wenn ich sie gefragt habe, sagte sie nur: unterricht macht spass, aber zum üben hab ich keine lust...

jetzt werden wir nach den ferien getrennten unterricht machen. mal sehen, wie es dann läuft.

sprich ich denke, daß man sehr kindgerechten unterricht machen kann, und auch ohne druck und daß es trotzdem irgendwie nicht rund läuft.
schwierig - ich bewundere euch für euer ideenreichtum und euer einfühlungsvermögen (ich habe die anderen themen verfolgt, bei der es um probleme mit schülern ging)!

liebe grüsse
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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon Christina » 14.07.2009, 22:23

Hey Flöti,

ein super langer und echt interessanter Beitrag von dir. Damit wir uns hier nicht zu weit vom Thema "Ansatz" entfernen, habe ich dir mal per PM darauf geantwortet.

Liebe Grüße
Christina
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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon saitenflöte » 07.01.2010, 16:28

Hallo,

ich hole den Beitrag mal hoch, weil ich ihn sehr interessant finde.
Jetzt verstehe ich endlich, was meine Lehrerin neulich bemerkte. (wohlgemerkt, ich hatte erst 4 Stunden)
Ich hatte die Flöte ein paar Wochen, bevor ich einen Lehrer fand. Also habe ich mir bei Youtube angeguckt, wie Galway den Ansatz erklärt. Ich hab das ausprobiert und es klappte sofort. Die Finger auf die Tasten zu sortieren fand ich schwieriger.

Meine neue Lehrerin hat mir in der ersten Stunde meine Flöte eingestellt und meine Haltung verbessert, aber über den Ansatz haben wir noch nicht groß gesprochen, wohl weil ich es einfach konnte. Ich soll mich erst mal möglichst in der 1 Oktave aufhalten, weil die tiefen Töne schwierig sind. Ich kann aber mittlerweile die Griffe für die 2. Oktave. Zuhause habe ich noch das Buch "lern Querflöte spielen"/Weinzierl und da spielen sie gleich alles auch in der 2.Oktave.

Zum "Einstellen" der Spannung spiele ich immer erst kurz ein g. Dann haben meine Lippen wohl den richtigen Bezugspunkt und es kann los gehen. Mache ich das nicht fällt es mir schwerer.
Neulich sagte sie mir irgendwas, über breites Lächeln oder so, ich weiß nicht mehr. Zuhause hatte ich mich dann vor den Spiegel gestellt und gemerkt, so wie sie das zeigt geht das gar nicht. Meine Mundwinkel sind unten und nicht oben.
Jetzt kapiere ich auch endlich was Galway meint. Ich wußte nicht, das es einen Lächelnden Ansatz gibt.

Muß ich mir jetzt eigentlich Sorgen über die Kompetenz meiner Lehrerin machen? (die Frage ist eher halb ernst gemeint)

Gruß Kerstin
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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon Christina » 07.01.2010, 21:17

Nein, erstmal würde ich mir deswegen noch keine Gedanken über die Kompetenz deiner Lehrerin machen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass der "lächelnde" Ansatz mit zur Seite gezogenen Mundwinkeln der normale Standard war. Und viele Lehrer vermitteln den heute auch noch - vielleicht weil sie selber auch so spielen und sich nicht vorstellen können, wie es anders geht. Ich habe das selber auch noch so gelernt (vor ca. 20 Jahren), dann aber irgendwann umgestellt ... ich habe das Gefühl, dass ich so flexibler bin, Klang und Intonation leichter anpassen kann und das Spielen strengt mich auch weniger an. Meine Schüler lernen von Anfang an den Ansatz ohne "smiling" :mrgreen: .
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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon La musicienne » 07.01.2010, 23:06

Mir wurde das Smiling auch als falsch erklärt. Aber vielleicht geht der Ansatz bei dir zu sehr in die andere Richtung oder ist zuuu locker und deine Lehrerin will dem entgegenwirken.
Aber prinzipiell ist der andere Ansatz schon vorteilhafter. Ich denk, ich würde an deiner Stelle nochmal genau nachfragen, wie das gemeint war mit dem breiten Lächeln.
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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon saitenflöte » 08.01.2010, 17:23

[quote="La musicienne"] Ich denk, ich würde an deiner Stelle nochmal genau nachfragen, wie das gemeint war mit dem breiten Lächeln.[/quote]

Ja, das werde ich auf jeden Fall nach den Ferien machen. Ich meine, es ging da um Spannung in den Lippen.

Um die 2. Oktave zu erreichen, nehme ich im Moment eher den Unterkiefer etwas zurück und schiebe die Oberlippe etwas vor. Ich denke das könnte richtig sein, nach allem was ich gelesen habe. Aber ob dann da mehr Spannung ist ?

Ich hatte vor Weihnachten die letzte Stunde und nun waren ja Weihnachtsferien. Mein Spiel hat sich in der Zeit doch weiter entwickelt.

Gruß Kerstin
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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon La musicienne » 08.01.2010, 18:37

saitenflöte hat geschrieben:Um die 2. Oktave zu erreichen, nehme ich im Moment eher den Unterkiefer etwas zurück und schiebe die Oberlippe etwas vor. Ich denke das könnte richtig sein, nach allem was ich gelesen habe. Aber ob dann da mehr Spannung ist ?
Dass du für die 2.Oktave den Unterkiefer zurückschiebst und die Oberlippe vor, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Eigentlich ist das eher anders rum. Wenn man überhaupt den Kiefer verschiebt und nicht statt dessen nur die Lippenstellung(spannung) verändert. Du meinst schon die Töne von c2-h2?
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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon Christina » 08.01.2010, 19:04

Also, bei mir ist es so, dass sich beim Überblasen Ober- und Unterlippe minimal nach vorne schieben, irgendwelche Kieferbewegungen finden da nach meinem Empfinden nicht statt. In der von Saitenflöte beschriebenen Technik würde ich (ohne eine Flöte zum Ausprobieren in Reichweite zu haben) das Risiko sehen, dass der überblasene Ton zu tief und der Klang auch eher flach wird.
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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon saitenflöte » 08.01.2010, 19:24

Oh je, ich lasse da am besten nächste Woche meine Lehrerin drüber gucken, bevor es hier zu Spekulationen kommt.
So eine große Bewegung ist das auch nicht, es fühlt sich nur so an. Da bin ich ja mal gespannt, was sie sagt!

Ich werde mal mein Stimmgerät an die Flöte stecken. Mal schaun, ob das funktioniert. In der Anleitung stand, es geht.

Gruß Kerstin
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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon saitenflöte » 14.01.2010, 20:25

Hallo,

meine Lehrerin war mit meiner Technik sehr zufrieden. Also, alles im grünen Bereich :lol: . Ich glaube sie denkt, ich mache mir zu viel Gedanken. :wink:

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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon Christina » 14.01.2010, 22:03

Dann ist ja alles okay. Die Technik hat sich halt in deiner Beschreibung etwas ... seltsam ... angehört :wink: . Aber wir wollten dich natürlich nicht verunsichern. Sowas muss man immer sehen und hören - dewegen ja auch der ständige Rat, sich an einen Lehrer zu wenden.
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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon La musicienne » 15.01.2010, 20:17

Ich finde es auch manchmal schwer, irgendwelche technischen Sachen exakt und verständlich zu erklären in Worten ...
Aber es kommt natürlich immer drauf an, wie es klingt. Mein Lehrer sagt, dass ich auch im Liegen, zusammengekauert unter einem Tisch oder im Kopftstand spielen darf, solang es gut klingt. :wink:
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Re: "The smiling embouchure is *no good*"

Beitragvon doc » 02.02.2010, 16:10

Wenn das der selige Richter mitbekommt, da es ihm doch in allererster Linie im Unterricht und beim Üben darauf ankommt "daß man richtig bläst, nicht daß man schön bläst" (aus dem Gedächtnis zitiert).
-- Liebe Grüße aus der Stadt mit dem riesigen Bahnhofskappellschen.
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