Hallo liebe Leute,
nach der ersten Euphorie in Sachen "Bommo will Querflöte spielen" bin ich auf dem Boden der Tatsachen gelandet (Fallschirm war zum Glück aufgeschnallt und funktionstüchtig).
Trotzdem bin ich etwas verwundert, warum das mit dem Ansatz nicht klappert und auch irgendwie komisch ist. Ich werde wohl alle Fehler machen, die man machen kann. Aber jetzt mal der Reihe nach:
Der erste Kontakt mit der Flöte war in Sachen Ansatz meines Erachtens gut. Das Stück zusammengebaut, an die richtige Stelle platziert, reingeblasen ohne einen bestimmten Griff, also alle Klappen im Normalzustand, und ein ruhiger satter Ton kam heraus. Dabei habe ich die Oberlippe ein bisschen vorgestülpt, damit der Luftstrahl in das Mundloch verschwindet. Ich fand das erstmal gut.
Dann, ohne zu wissen welche Note dahintersteckt, irgendeinen Griff gesetzt - und nichts kam. Sobald ich die Klappen nicht mehr gedrückt hatte, kam ein Ton heraus, wenn auch nicht so schön. Ok, der Ansatz ist halt eben nicht gottgegeben.
Mit den ersten Lernmaterialien habe ich zu den Noten die entsprechenden Griffbilder gelernt. Bei C2 flutscht mir die Flöte fast aus der Halterung. Damit dürfte klar sein, dass ich die Flöte falsch halte. Ich achte also darauf, dass der linke Daumen zum Spielen gedacht ist und nicht primär als Stütze dient.
Beim H1 ist dann die Flöte im sicheren Halt und es kommt auch ein gleichmäßiger Ton. Die "Windgeräusche" lassen ahnen, dass trotzdem etwas nicht so richtig ist. Trotz Beschau im Spiegel kann ich aber nichts falsches erkennen.
Je tiefer die Töne werden, desto miserabler werden sie auch. Ich habe das bewußt ausprobiert. Ich hole tief Luft und lasse die Luft (hoffentlich) gleichmäßig raus. C2, H1, A1 kommen meist gut, ab G1 fängt es an und spätestens beim F1 quietscht es.
Wenn ich jeden Ton ab C2 bis E1 (diese habe ich bislang gelernt mit Griffbildern) einzeln anblase, dann kommen auch meist Töne raus. Leider nicht immer, aber ich habe festgestellt, dass ich die Flöte irgendwann verkante und somit der Ansatz komplett murks ist. Wenn das aber nicht passiert, klappt es oder es kommen zum Schluss wieder einige Quietscher.
Wenn ich aber mit einem tieferen Ton beginnen will, sagen wir F1, dann kommt gar nichts! Egal wie ich die Flöte drehe und wende, es kommt nichts. Wenn ich nun F1 anblase und es kommt nichts, dann aber auf H1 greife, kommt ein meist reiner Ton heraus. Wie ist das eigentlich zu erklären?
Ich unterstelle einfach mal, egal, welche Note ich greife: es muss immer ein Ton, wenn möglich ein reiner, erklingen. Kann ja nicht sein, dass man nur mit hohen Tönen beginnen kann, um dann zu den tiefen zu kommen.
Mir ist klar, dass ein Ton dann erzeugt wird, wenn der Luftstrom in einem sehr kleinen Korridor punktgenau in das Loch bzw. über die andere Seite des Luftloches streicht. Wenn ich bei F1 beginnen möchte, kommt entweder nichts oder, wenn ich zu feste blase, ein ziemlich hoher Quietschton raus. Ich denke mal, dass das was mit dem Überblasen zu tun hat. Ist aber quietschig.
Jo, das sind so meine ersten Erlebnisse mit und in den Übungseinheiten. Wahrscheinlich ist das alles Anfängernormalität, aber so dann und wann kann ich nicht verstehen, warum die ersten (hohen) Töne schön erklingen und die tieferen sind dann unrein oder gar nicht zu hören.
Ich muss für den Anfang einen Lehrer haben. Soviel steht fest. Der Rentner will nicht mehr, also muss ich mal gucken, ob es für Erwachsene auch Unterricht gibt.
Auch wenn die Flöte eine Billigflöte ist, unterstelle ich mal, dass es nicht an der Flöte liegt, sondern ausschließlich an mir. Oder hat jemand andere Erfahrungen gemacht?
Das war es erstmal. Sofern jemand meine Schilderungen nachvollziehen kann und Erklärungen hat, dann immer her damit.
Euch einen schönen Abend
Hermann