Re: Große Oktavensprünge
von Christina » 02.02.2009, 08:42
Sorry wenn ich wiederspreche, Sebastian, aber der Ansatz muss sich bei Sprüngen von einer Oktave und mehr schon verändern. Genau da liegt ja meistens das Problem bei solchen Stellen, dass es einfach sehr schwierig ist, Ansatz, Blasdruck, Luftgeschwindigkeit usw. schnell genug immer wieder an die jeweilige Lage anzupassen und praktisch für jeden Ton zu verändern.
Grundsätzlich ist natürlich die Voraussetzung, dass man die tiefen Töne überhaupt gut anspielen kann. Dazu sind die Übungen, die Sebastian angesprochen hat, schon eine ganz gute Idee. Nützlich sind auch für den Anfang z.B. chromatische Oktavbindungen abwärts. Dabei beginnt man mit einem gut spielbaren Ton in der ersten Oktave (z.B. h') und bindet von da aus immer einen Halbtonschritt tiefer, wobei man versucht, die Tonqualität beizubehalten.
Um die Sprünge selber zu trainieren, würde ich mir erstmal gezielt die entsprechenden Stellen vornehmen, notfalls jeden Tonwechsel einzeln üben. Beginne in einem extrem langsamen Tempo, am besten die beiden Töne erstmal abwechselnd aushalten. Dabei mach dir sehr deutlich bewußt, wie die Töne klingen, mit wieviel Druck du gerade spielst, wie sich dein Ansatz anfühlt (evtl. auch vor dem Spiegel anschauen) usw. Dann hältst du im zweiten Schritt jeweils auf dem oberen Ton so lange an, bis du dir den tiefen Ton möglichst genau vorstellen kannst (also wieder: wie soll er klingen, sich anfühlen, ...) und dann spielst du erst weiter. So sollte es eigentlich möglich sein, relativ gute tiefe Töne rauszubringen. Diesen "Haltepunkt" versuchst du dann immer weiter zu verkürzen, bis du immer noch im langsamen Tempo einen gleichmäßigen Rhythmus schaffst. Und wenn das klappt, kannst du nach und nach das Tempo steigern, immer nur so weit, wie es sauber funktioniert. Das ist nicht einfach und erfordert anfangs auch eine ganze Menge Geduld, aber mit der Zeit wirst du solche Stellen bestimmt immer besser hinbekommen.