Große Oktavensprünge




Wie setzt man am besten an? Gibt es DEN Ansatz? Diskussionen, Antworten und Fragen!

Moderator: Muri

Große Oktavensprünge

Beitragvon Shirin » 01.02.2009, 15:37

Hallo an alle!

Ich habe ein kleines Problem, und zwar, wenn ich von der 2. in die erste Oktave (vor allem zum C1) gehe, klingt der Ton meist recht unsauber. Wie bekommt ihr das hin, dass ihr bei großen Oktavensprüngen auch einen sauberen Ton spielt?
Zu Weihnachten habe ich nämlich ein Heft bekommen "One Hundred Classical Themes" (übrigens sehr zu empfehlen, sind viele tolle, bekannte Stücke drin) und da benötige ich oft diese großen Sprünge!
Habt ihr einen Tipp für mich?
Danke und weiterhin viel Spaß mit euren Flöten!

Shirin
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von Anzeige » 01.02.2009, 15:37

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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon Zipp » 01.02.2009, 20:01

Wenn du den Sprung machst, dann achte auf deine "Stütze im Bauch" (wenn du weißt was ich meine ;)
Auch ein guter Trick ist, wenn du einfach dir immer vor Augen hältst, dass z.B. eine Terz nicht schwieriger zu spielen ist, als eine Dezime. Achte darauf, dass du immer den gleichen Ansatz behältst, wenn du beispielsweise vom e2 auf das c1 springst. Dein Ansatz darf sich nicht sehr viel verändern.
Natürlich muss das "Schieben" des Unterkiefers beibehalten werden.
Du kannst auch ein paar Übungen zu diesem Thema machen: Z.B.:
Du fängst mit einem f2 an und springst auf das fis2 dann wieder zurück auf das f2 dann auf das g2 wieder auf das f2 dann auf das gis2 und immer so weiter. Immer einen Halbton höher. Ich weiß nicht wie groß dein Tonumfang ist, aber probiere es so hoch du kommst. Wenn du bei dem höchsten Ton angekommen bist und wieder auf das f2 zurück springst geht das Ganze andersherum: Nämlich dieses mal Runter. Bis zum Tiefen c.
WICHTIG: ALLES LEGATO!!!
Ich fasse zusammen: f2-fis2-f2-g2-f2-gis2-f2-a2-f2-ais2-f2-h2-f2-c3-f2-cis3-f2-d3-f2-dis3-f2-e3-f2-f3-u.s.w. bis zum Höchsten Ton. Dann Runter: f2-e2-f2-dis2-f2-d2-f2-des2-u.s.w.- bis zum c1.
So ich hoffe das hilft dir! :wink:
Ich kann dir noch einen "Literaturtipp" geben: http://www.amazon.de/Sonorite-Fl%C3%B6te-Marcel-Moyse/dp/B00006M2QN/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1233514852&sr=8-1

glg
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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon Christina » 02.02.2009, 08:42

Sorry wenn ich wiederspreche, Sebastian, aber der Ansatz muss sich bei Sprüngen von einer Oktave und mehr schon verändern. Genau da liegt ja meistens das Problem bei solchen Stellen, dass es einfach sehr schwierig ist, Ansatz, Blasdruck, Luftgeschwindigkeit usw. schnell genug immer wieder an die jeweilige Lage anzupassen und praktisch für jeden Ton zu verändern.

Grundsätzlich ist natürlich die Voraussetzung, dass man die tiefen Töne überhaupt gut anspielen kann. Dazu sind die Übungen, die Sebastian angesprochen hat, schon eine ganz gute Idee. Nützlich sind auch für den Anfang z.B. chromatische Oktavbindungen abwärts. Dabei beginnt man mit einem gut spielbaren Ton in der ersten Oktave (z.B. h') und bindet von da aus immer einen Halbtonschritt tiefer, wobei man versucht, die Tonqualität beizubehalten.

Um die Sprünge selber zu trainieren, würde ich mir erstmal gezielt die entsprechenden Stellen vornehmen, notfalls jeden Tonwechsel einzeln üben. Beginne in einem extrem langsamen Tempo, am besten die beiden Töne erstmal abwechselnd aushalten. Dabei mach dir sehr deutlich bewußt, wie die Töne klingen, mit wieviel Druck du gerade spielst, wie sich dein Ansatz anfühlt (evtl. auch vor dem Spiegel anschauen) usw. Dann hältst du im zweiten Schritt jeweils auf dem oberen Ton so lange an, bis du dir den tiefen Ton möglichst genau vorstellen kannst (also wieder: wie soll er klingen, sich anfühlen, ...) und dann spielst du erst weiter. So sollte es eigentlich möglich sein, relativ gute tiefe Töne rauszubringen. Diesen "Haltepunkt" versuchst du dann immer weiter zu verkürzen, bis du immer noch im langsamen Tempo einen gleichmäßigen Rhythmus schaffst. Und wenn das klappt, kannst du nach und nach das Tempo steigern, immer nur so weit, wie es sauber funktioniert. Das ist nicht einfach und erfordert anfangs auch eine ganze Menge Geduld, aber mit der Zeit wirst du solche Stellen bestimmt immer besser hinbekommen.
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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon Zipp » 02.02.2009, 13:52

Christina hat geschrieben:Sorry wenn ich wiederspreche, Sebastian, aber der Ansatz muss sich bei Sprüngen von einer Oktave und mehr schon verändern.

Schon klar, aber die Lippen dürfen nicht eine ZU große Bewegung machen... Natürlich gehört eine gewisse Veränderung dazu.
lg
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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon Shirin » 03.02.2009, 14:07

Vielen Dank für eure Tipps!
Ich werde mich gleich mal ans auprobieren machen! :wink:
Denn mit dem Problem kämpf ich schon ne Zeit lang und es ist echt nervend, wenn das ned so richtig klappt.
Möchte es halt hinbekommen, ohne dass jemand an der Tonqualität merkt, dass das jetzt ein großer Oktavensprung war.
DANKE!
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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon tibicina » 02.03.2009, 20:59

Hallo,
ich hab dazu auch noch 'ne Frage. In der letzten Stunde habe ich mit Überblasen angefangen und ich soll nach oben üben, chromatisch in Oktavsprüngen, so weit ich komme. Die Töne ab g'' hören sich aber ziemlich gequetscht an. wie weit soll man üben ohne was falsch zu machen. Mein Lehrer legt großen Wert auf einen lockeren Ansatz, soll immer die tiefen Töne noch gut spielen können. Ich habe Angst, dass mein Ansatz zu fest wird, das Problem hatte ich auch schon beim Sax. Auf der anderen Seite kennt meine Motivation gerade kaum Grenzen, weils Spass macht. :D Habe heute festgestellt, dass 3 Minuten Pausen auch reichen, in der Zeit summe ich dann das oder das nächste Stück, da hat man prima Zeit in aller Ruhe den Rhythmus unter die Lupe zu nehmen. Eigentlich gehört das in den gute Laune Thread sorry aber Musik machen ist so schön ...
LG Danke Anke
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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon Christina » 02.03.2009, 23:13

Hi,
schön, dass du wieder da bist und ja offensichtlich auch gleich wieder richtig Spaß am Flötespielen hast.

Ich glaube, die Frage zur Höhe kann man nicht so generell beantworten, da ist auch jeder Anfänger etwas anders und man müsste eigentlich mal direkt beim Spielen sehen, wie du das machst und was vielleicht noch nicht ganz okay ist. Meine Schüler lernen,sofern das vom Ansatz her funktioniert, alle Töne gleich in beiden Oktaven, spielen also oft schon nach wenigen Wochen bis zum c'''. Du solltest darauf achten, das Überblasen nicht mit viel Kraft zu machen oder dadurch, dass der Ansatz viel fester wird. Normalerweise schieben sich die Lippen minimal nach vorne und der Lippenspalt wird dabei etwas schmaler. Ich würde dir empfehlen, das erstmal mit einem Ton, der dir relativ gut gelingt, vor dem Spiegel zu üben um ein Gefühl für die entsprechende Ansatzveränderung zu bekommen. Dabei siehst du dann nämlich, wie wenig man eigentlich verändern muss, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Nach und nach versuchst du das dann auf die anderen Töne zu übertragen. Du kannst das Überblasen außerdem unterstützen, wenn du gleichzeitig mit dem Tonsprung den Blick etwas nach oben richtest. Wenn du das Gefühl hast, dass es bei den höheren Tönen noch nicht klappt und dein Ansatz zu fest wird,lass es lieber und frag in der nächsten Unterrichtsstunde nochmal nach. Ansonsten gilt hier - wie fast überall - Geduld,Übung und nichts erzwingen wollen.

Das wird schon!
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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon doc » 04.03.2009, 13:33

Entschuldigt bitte diese sehr schlichte Frage, aber das c1, von dem oben die Rede ist, ist doch nicht etwa das ganz lange, tiefe? :oops:

In dem Fall: Respekt eines Anfängers für auch nur den Versuch ;-)
-- Liebe Grüße aus der Stadt mit dem riesigen Bahnhofskappellschen.
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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon Christina » 04.03.2009, 14:41

Hi doc,

von dir hab' ich ja lange nichts mehr gelesen - schön, dass es dich noch gibt!

Du hast das schon richtig erkannt, genau der Ton war gemeint ... und offensichtlich ist dir ja auch die Problematik, die hinter der ursprünglichen Frage stand, nicht so ganz unbekannt, oder? :roll:

Aber im Grunde ist das c1 ja auch nur ein Ton wie jeder andere, solche Verbindungen kommen in der Literatur tatsächlich gelegentlich vor, auch wenn sie etwas unbequem sind. Darum halt immer brav die tiefen Töne mit üben, und zwar nicht nur beim langsamen abwärtsspielen, wo es ja meistens noch ganz gut geht, sondern tatsächlich auch mal als Intervallübung von verschiedenen Starttönen aus. Ist auch eine echt gute Ansatzübung!

Christina
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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon doc » 11.03.2009, 12:35

Das mit dem Intervallzuschlag stimmt "sowas von" :-)

PS: Ich komm halt vor lauter Üben kaum noch zum tippern... (schamlosübertreib) Im Ernst: Es geht halt - gefühlt - gut voran, auch und grade dank Euerer Tipps und Anregungen. Aber es ist eine lange und vergleichsweise ereignislose Strecke mit wenig zu erzählen :mrgreen:
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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon Flöti » 12.03.2009, 17:39

hey doc,

ich bin ja ein bischen blöd :roll: aber:

-- Liebe Grüße aus der Stadt mit dem riesigen Bahnhofskappellschen.


DAS hab ich erst verstanden nachdem ich dein anderes posting "Kölner Dreikönigssänger"
gelesen habe...

alleine das ...SCHen hätte mich ja wachrütteln müssen :mrgreen:

ich vermute mal, daß ihr auch nie i"sch" und mi"sch" singen dürft :wink:

eine freude für jeden chorleiter rheinländer zu dirigieren :mrgreen:

na ja... *hihi*

lg
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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon doc » 13.03.2009, 15:01

Offtopic: Jepp, besonders wenn "Äjfeller Sturköpp" dabei sind. :-) Ich denke da besonders an Mozarts "Vom Naschen", das ist für die echten Rheinländer unter uns eine fast unlösbare Herausforderung ("Plätzchen"). Da habe ich als Westfale ja glücklicherweise keine Probleme mit. Aber der Willi Kastenholz drillt uns wirklich mit Erfolg auf ordentliches Sprechen. Ich hoffe nur, daß wir in diesem Jahr den Meisterchortitel wieder kriegen.

Danke für die Übung mit den Intervallsprüngen für das "lange Ende". Hab die schon in das Einspielen voll integriert, und bilde mir auch schon die Dämmerung ersten Erfolgs ein :-)
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Re: Große Oktavensprünge

Beitragvon Shirin » 14.03.2009, 05:19

Noch mal vielen Dank von meiner Seite aus! Ich denke das wird mir sicher weiterhelfen.
Bei den Sprüngen in die höheren Oktaven habe ich eigentlich weniger Probleme und runter geht´s jetzt auch schon besser. Das tiefe c (c´) hapert noch ein bisschen.
ABER: Übung macht den Meister! :)
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