Stimmen auf 440 Hz




Wie setzt man am besten an? Gibt es DEN Ansatz? Diskussionen, Antworten und Fragen!

Moderator: Muri

Re: Stimmen auf 440 Hz

Beitragvon TiaRe » 18.12.2008, 15:31

...und jetzt noch die Frage eines blutigen Anfängers:

WIE stellt man die "aktuelle Stimm(ungs)lage ;-)" seiner Flöte fest?

Gibt es Frequenzmesser zu kaufen - wenn ja, wie viel kostet ein den Anforderungen eines Anfängers gerecht werdendes Instrument, wie heisst es...

Danke für eine Info...

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von Anzeige » 18.12.2008, 15:31

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Re: Stimmen auf 440 Hz

Beitragvon flutino » 18.12.2008, 16:36

dafür brauchst Du ein Stimmgerät, ich habe gerade wieder 5 Stück von der Firma Korg CA 30 gekauft, das Stück zu 19,00 €

Dieses Stimmgerät kann man auf die gewünschte Hertzzahl einstellen, in unserem Fall 442 Hz. Dann spielst Du einen Ton, wir stimmen meist mit F2 und/oder A2 ein. Wenn der Messstrich in die Mitte zeigt, oder es grün aufleuchtet ist deine Stimmung sehr gut. Schlägt er nach links aus (rotes Licht) ist sie zu tief, und schlägt er nach rechts aus, ist sie zu hoch :D
Wenn die Stimmung zu hoch ist, ziehst Du deinen Flötenkopf etwas raus, bis du so ziemlich in der Mitte ankommst, und wenn die Stimmung zu tief ist, und der Flötenkopf nicht rausgezogen wurde, kannst Du entweder den Flötenkopf ein wenig nach aussen drehen. oder über den Ansatz korrigieren. Zu tief- Lippenspalt etwas grösser, oder die Lippenspannung etwas lockern.
Zu hoch- Lippenspalt kleiner -oder vornehm Lächeln, also Lippen mehr anspannen.
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Re: Stimmen auf 440 Hz

Beitragvon Christina » 19.12.2008, 08:02

Soweit stimme ich dir zu. Allerdíngs habe ich neulich gelernt, dass man nach Möglichkeit viel mehr über den Ansatz/die Haltung korrigieren sollte, als über das Ausziehen des Flötenkopfes. Wenn man nämlich extrem weit auszieht (mehr als 3-5 mm), wird die Stimmung des Instruments in sich immer problematischer (hat irgendwie mit den Abstandsverhältnissen im Flötenrohr zu tun, so genau habe ich das nie kapiert). Darum sollte das nach Aussage meines Flötendozenten immer erst das letzte Mittel sein, nicht das erste. Vielfach reicht es schon, einen stimmenden Ton zu hören und ihn sich genau vorzustellen, um ihn dann auch richtig nachspielen zu können. Seit ich das mache, ziehe ich meine Flöte gar nicht mehr aus, stimme im Orchester aber deutlich besser als vorher.

Weiterhin sollte man natürlich im Orchester mit einem oder zwei bestimmten Tönen einstimmen (im Blasorchesterbereich z.B. häufig b2), wenn man alleine für sich mit dem Stimmgerät arbeitet, aber unterschiedliche Töne in allen Lagen und in verschiedenen dynamischen Abstufungen kontrollieren. Da gibt es nämlich zum Teil extreme Abweichungen und nur weil ich einen Ton mit dem Stimmgerät sauber eingestimmt habe, heißt das leider noch lange nicht, dass alle anderen auch passen ... Man muss mit der Zeit ein Gefühl dafür entwickeln, bei welchen Tönen man mit seinem Instrument immer wieder zu hoch oder zu tief ist, bis man lernt, diese schon fast automatisch zu korrigieren, wenn man sie anspielt.

Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass ich die Arbeit mit dem Stimmgerät als Kontrolle zu Hause oder auch für das schnelle Erreichen einer gemeinsamen Grundstimmung im Ensemble für sinnvoll halte. Abgesehen davon sollte man aber unbedingt üben, beim Spielen darauf zu hören, ob man stimmt oder nicht und sich soweit nötig entsprechend anzupassen. Sinnvollstes Mittel dazu ist, viel (und bewußt) mit anderen gemeinsam zu spielen. Als Alternative zum Üben zu Hause gibt es tolle Noten mit Play-along-CD, bei denen man ebenfalls das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten trainiert.
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Re: Stimmen auf 440 Hz

Beitragvon doc » 19.12.2008, 10:37

Richtig, "jedes" Holzblasinstrument ist nur in genau einem Bauzustand in sich stimmig.

Das liegt ganz einfach daran, daß die ertönenden Intervalle im wesentlichen durch die Längenverhältnisse "Kopfende zu Loch" bestimmt werden.

Beispiel: Du ziehst den Kopf um eine Länge aus, daß das kurze c einen Halbton tiefer wird. Das Längenverhältnis ist die zwölfte Wurzel aus 2.
Für das doppelt so lange Rohr für das langen c ist das aber nur noch die Hälfte an relativer Verlängerung, also mehr oder weniger (nicht genau) ein Viertelton.

Heißt im Klartext: Änderungen am Kopfauszug verändern kurze Töne stärker als lange. Und nur an einem Punkt gibt es ein Optimum. Eine ideale Flöte wäre dort in sich stimmig. Bei allen anderen Auszügen driften kurze und lange Töne auseinander, bzw. die kurzen Töne driften schlicht von den langen weg.

Fazit: Eine ideal stimmbare Flöte müßte eine Art Ziehharmonika sein.

Drum mach ich nun auch artig - wenn auch erst mal natürlich ohne dollen Erfolg - die Übung nach Lukas Graf für die Flexibilität der Stimmung. Den Ton im Viertelton-Takt nach oben, in die Mitte, nach unten, und zurück pendeln zu lassen.
-- Liebe Grüße aus der Stadt mit dem riesigen Bahnhofskappellschen.
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Re: Stimmen auf 440 Hz

Beitragvon flutino » 20.12.2008, 09:48

Huhu

Ja Christina, stimme auch Dir zu. Wir in unserem Orchester sind gerade auf dem Weg, ohne Stimmgerät zuhören, wann stimme ich und wann nicht, was muss ich dann machen etc. Einige intonieren auch schon sehr gut über den Ansatz, einige haben aber da ihre Probleme. Sie haben ein Stimmgerät um ihre "kranken" Töne kennenzulernen, sie proben zuhause damit. Klar man hat einen Grundton, wo man alle Flöten zum stimmen bekommt, dh. dann nicht das alle Töne stimmen......! Diese Töne muss man kennen um diesen dann mit dem Ansatz nach oben oder nach unten zu korrigieren. Unserem Orchester steht nun eine ruhige Zeit bevor, da werden auf solche Sachen sehr viel Wert gelegt :D
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Re: Stimmen auf 440 Hz

Beitragvon Susan » 20.12.2008, 10:06

Zum Stimmen nach Gehör: Ich kann es nicht, ich kann es nicht, ich kann es nicht!

Ich spiele seit sieben Jahren Geige, und es ist mir immer noch ein Rätsel, wie alle möglichen Leute ihre Geige nur nach Gehör, nachdem sie ein "a" gehört haben, stimmen können (durch Zusammenspiel und Abgleichen von je 2 Saiten).
Dabei kann ich auf einer gestimmten Geige sehr gut die richtige Tonhöhe treffen, z. B. auf verschiedenen Saiten ein "a" spielen (das liegt ja auf verschiedenen Saiten an unterschiedlichen Stellen....).

Ich hab das Stimmen nach Gehör jetzt echt aufgegeben, ich kann wohl nur relative Tonhöhen wahrnehmen (auch auf einer ungestimmten Geige kann ich das "relative "a", also der Ton, der "a" wäre, wenn der gespielte Ton z. B. "d" wäre :wink: ) finden.
Nach Gehör einstimmen gehört für mich nun ins Reich der besonderen Begabungen, die eben einige Menschen haben und andere nicht. :?

Wünsche Euch allen ein schönes 4. Adventswochenende & schöne Weihnachten,
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Re: Stimmen auf 440 Hz

Beitragvon TiaRe » 22.12.2008, 21:01

...Ich bin begeistert!

Danke an ALLE, die sich bei der Beantwortung meiner Frage beteiigt haben! lötisten "nette Menschen"!

Und dann habe ich noch eine Frage:

Ich habe in meiner Jugend mal 10 Jahre lang "Trommelflöte" (heute graust mir davor ;-) gespielt. Dann Cello gelernt und mir nun in "fortgeschrittenem Alter" eine Yamaha 211 gekauft.

Nach 1/2 Jahr intensiven Übens (irgendwie ist da doch was hängen geblieben) komme ich nun zu dem Schluß, dass die mit einem Kopf aus Sterling Silber versehene Flöte meiner Tochter deutlich besser klingt, und sich auch (nach meinem persönlichen Empfinden) angenehmer spielen lässt, als meine 211.

Sollte ich die 211 bei ebay verkaufen und mir eine neue kaufen, oder zeigt ein Silberkopf auf der 211 (dder von der 311?) auch "durchschlagende Wirkung"?

Danke für eine Info...

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Re: Stimmen auf 440 Hz

Beitragvon Christina » 23.12.2008, 08:56

Die Frage lässt sich so einfach nicht beantworten. Es wird wohl ein ewiges Streitthema bleiben, ob und in welchem Maße das Material der Flöte den Klang beeinflußt. Es gibt jede Menge Studien, die belegen, dass es eigentlich keine Rolle spielt, aus welchem Material eine Flöte gemacht ist, sondern dass andere Faktoren da wesentlich mehr Bedeutung haben. Auf der anderen Seite gibt es genau so viele Leute, die behaupten, dass das Quatsch ist, und dass eine Silberflöte z.B. total anders klingt als eine versilberte ... :wink:

Ich persönlich denke, dass das Material (besonders des Kopfstücks) schon den Klang beeinflußt und dass man eine Schülerflöte durch einen Vollsilberkopf deutlich aufwerten kann. Welcher Weg für dich persönlich jetzt der beste ist, kann ich so nicht sagen. Es kommt eben auch darauf an, wofür du denn das Instrument nutzen willst. Spielst du hauptsächlich für dich alleine oder auch zusammen mit anderen, trittst du mit der Flöte irgendwo auf ...? Mach mit dir selber aus, welche Erwartungen du an dein Instrument hast und was sich wirklich für dich lohnt.

Hast du die Möglichkeit, irgendwo mal verschiedene Flöten und Kopfstücke auszuprobieren, vielleicht in einen größeren Musikhaus? Da könntest du dann testen, wie groß die Unterschiede sind und was dir am besten liegt.
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Re: Stimmen auf 440 Hz

Beitragvon Luvanir » 23.12.2008, 09:24

Die Diskussion über das Material hat Christina ja schon angesprochen.

Von mir nur noch ein anderer Aspekt, die Yamaha 211 ist mit der 311 (und 411) absolut baugleich. Sie unterscheiden sich nur im Material. Daher kannst du natürlich zu deiner 211 einen Silberkopf kaufen (z.B. den von der 311) und bist an dem gleichen Punkt wie wenn du dir die 311 direkt kaufen würdest.

Frag in deinem örtlichen Musikgeschäft nach ob sie Köpfe bestellen können (direkt beim Hersteller). Eins darf man dabei nicht vergessen, die Köpfe sind relativ teuer (ab 800€ aufwärts) und meist lohnt es sich daher nicht. Eine neue Flöte würde aber im Regefall mehr kosten. Wenn deine eigentlich noch neu ist wäre es vielleicht schon eine Überlegung wer

Wichtiger als der Materialaspekt ist aber auf jeden Fall die Verarbeitung der Flöte und der Schnitt des Mundloches (daher klingt eine versilberte Muramatsu auch besser als eine Vollsilberflöte anderer Hersteller), daher macht es durch aus Sinn einfach mal in ein Geschäft zu gehen und verschiedene Flöten auszuprobieren.
Viele Hersteller bieten mehrere Serien an, z.B. Jupiter. Da klingt die einfache Flöte der Di-Medici Serie deutlich besser als die Silberrohrflöte der Anfängerserie. Daher würde ich mich nicht auf das Material versteifen sondern einfach verschiedene Flöte ausprobieren und dich ganz vom Spielgefühl und Klang leiten lassen. Dabei ist auch nicht zu vergessen das auch zwei baugleiche Flöte mal unterschiedlich ansprechen und klingen können.
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Re: Stimmen auf 440 Hz

Beitragvon Luvanir » 23.12.2008, 09:24

Die Diskussion über das Material hat Christina ja schon angesprochen.

Von mir nur noch ein anderer Aspekt, die Yamaha 211 ist mit der 311 (und 411) absolut baugleich. Sie unterscheiden sich nur im Material. Daher kannst du natürlich zu deiner 211 einen Silberkopf kaufen (z.B. den von der 311) und bist an dem gleichen Punkt wie wenn du dir die 311 direkt kaufen würdest.

Frag in deinem örtlichen Musikgeschäft nach ob sie Köpfe bestellen können (direkt beim Hersteller). Eins darf man dabei nicht vergessen, die Köpfe sind relativ teuer (ab 800€ aufwärts) und meist lohnt es sich daher nicht. Eine neue Flöte würde aber im Regefall mehr kosten. Wenn deine eigentlich noch neu ist wäre es vielleicht schon eine Überlegung wer

Wichtiger als der Materialaspekt ist aber auf jeden Fall die Verarbeitung der Flöte und der Schnitt des Mundloches (daher klingt eine versilberte Muramatsu auch besser als eine Vollsilberflöte anderer Hersteller), daher macht es durch aus Sinn einfach mal in ein Geschäft zu gehen und verschiedene Flöten auszuprobieren.
Viele Hersteller bieten mehrere Serien an, z.B. Jupiter. Da klingt die einfache Flöte der Di-Medici Serie deutlich besser als die Silberrohrflöte der Anfängerserie. Daher würde ich mich nicht auf das Material versteifen sondern einfach verschiedene Flöte ausprobieren und dich ganz vom Spielgefühl und Klang leiten lassen. Dabei ist auch nicht zu vergessen das auch zwei baugleiche Flöte mal unterschiedlich ansprechen und klingen können.
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Re: Stimmen auf 440 Hz

Beitragvon flötenmädchen » 04.01.2009, 14:22

versuch doch mal im hals ganz offen zu spielen, dadurch wird der ton dunkler und tiefer!
sag mir bescheid, ob sich etwas geändert hat und wie es dir dabei ergeht.
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