Tipps zum Querflötenkauf




Was sind die besten Flöten? Auf welchen spielt ihr? Auf welcher würdet ihr gerne mal spielen?

Moderator: Altetröte

Tipps zum Querflötenkauf

Beitragvon Christina » 18.02.2013, 07:59

Immer wieder stößt man hier und in anderen Foren auf die Frage, welche Flöte sich User XYZ am besten kaufen soll. Bei der großen Auswahl an verschiedenen Marken und Modellen auf dem Markt eine verständliche Frage, zumal gute Flöten ja auch nicht gerade preisgünstig sind. Trotzdem ist es praktisch unmöglich, das einfach so zu beantworten. Leider passt nämlich nicht jede Flöte gleich gut zu jedem Flötisten. Und nur weil hier 20 Leute behaupten, die Flöte XY von der Marke ABC wäre ganz toll, ist ja vielleicht durch einen dummen Zufall genau das ein Instrument, mit dem gerade DU nicht gut klarkommst. Und dann?

Wer eine neue Flöte kaufen möchte, wird also um das Ausprobieren verschiedener Instrumente und um die ganz persönliche Entscheidung, mit welcher Flöte er sich denn nun am wohlsten fühlt, nicht herum kommen. Trotzdem möchten wir hier für alle zukünftigen Flötenkäufer einige allgemeine Tipps und Hinweise zusammenstellen. Wer darüber hinaus noch Fragen hat oder wenn Erfahrungsberichte zu ganz bestimmten Instrumenten gewünscht werden, könnt ihr selbstverständlich jederzeit im Forum nachfragen.

Was will ich eigentlich?
Mit dieser Frage fängt meiner Meinung nach die Flötensuche an. Ein Anfänger vor der ersten Unterrichtsstunde hat andere Ansprüche an sein zukünftiges Instrument als der langjährige Orchestermusiker, wer nur für sich zu Hause spielt, braucht etwas Anderes als jemand, der ein Musikstudium oder eine berufliche Laufbahn mit der Flöte anstrebt. Vielleicht hast du schon eine Weile gespielt und legst durch deine Gewohnheiten Wert auf bestimmte Ausstattungsmerkmale (z.B. Ringklappen, H-Fuß, ...) oder du wünschst dir eine Flöte aus einem bestimmten Material? Wahrscheinlich hast du auch wenigstens eine grobe Vorstellung davon, welchen Preisrahmen dein Instrument nicht überschreiten sollte. Das sind alles Merkmale, die die Auswahl im Vorfeld eingrenzen und die du dir vor dem ersten Besuch im Musikhaus klarmachen solltest.

Ausprobieren ist Pflicht!
Wie oben schon gesagt ist es entscheidend, genau das Instrument zu finden, das am Besten zu deiner persönlichen Art zu spielen passt, mit dem du deine ganz eigenen Klangvorstellungen am besten umsetzen kannst. Lass dir in einem größeren Musikhaus doch einmal verschiedene Flöten in deinem Preisrahmen zeigen. Ziemlich sicher wirst du schon nach kurzer Zeit sagen können, welche Instrumene du angenehmer zu spielen findest und welche weniger. Solange du dich dabei an den gängigen Flötenmarken (mehr dazu weiter unten) orientierst, wirst du nicht viel völlig falsch machen. Also entscheide ruhig nach deinem Bauch- und Spielgefühl. Außerdem ist es sinnvoll, noch jemanden mitzunehmen. Das kann zum Beispiel der Flötenlehrer sein oder jemand, der schon etwas länger spielt und sich auskennt.

Manche Händler versenden auch Flöten zur Ansicht oder bieten die Möglichkeit, Instrumente zur Probe mitzunehmen und in aller Ruhe zu Hause zu testen. Das ist eine gute Sache, weil eine Flöte in anderer Umgebung auch völlig anders klingen kann.

Warnung vor Billigflöten!
Flöten sind teuer und wenn man das möchte, findet man ohne Schwierigkeiten handgearbeitete Profimodelle zum Preis eines durchschnittlichen Familienautos. Das ist sicher für die wenigsten von uns wirklich nötig und ich kann jeden verstehen, der ein möglichst preisgünstiges Instrument sucht. Und auch da gibt es ja verschiedenste Angebote. Wer sich mal etwas im Internet umschaut, wird schon Querflöten für knapp unter 100,- Euro entdecken. Also, warum dann noch mehr ausgeben als unbedingt nötig? Nur um mal etwas für sich zu Hause zu spielen, um zu testen, ob man überhaupt Spaß daran hat und wenn man ohnehin nicht plant, Unterricht zu nehmen, wird das ja wohl reichen. Wenn es dann Spaß macht und man weitermachen möchte, kann man ja immer noch eine bessere Flöte kaufen. Oder nicht?

Das Problem dabei ist, dass eine Flöte ein sehr sensibles Gerät ist. Schon ganz geringe Abweichungen zum Beispiel in der Form des Mundlochs können dazu führen, dass ein Instrument schwerer anspricht. Wenn die Mechanik nicht genau genug gefertigt ist oder aus einem zu billigen Material, dann verstellt sie sich vielleicht leich und Klappen schließen nicht mehr optimal, auch dann kommen einzelne Töne gar nicht mehr oder nur sehr schwer raus. Und jetzt ratet mal, an welchen Stellen man bei der Herstellung einer Flöte sparen kann ...

Man kann tatsächlich Glück haben und bei den Billigflöten ein halbwegs spielbares Exemplar erwischen. Generell sind aber viele dieser Flöten sehr fehleranfällig, extrem schwer spielbar und auch Klang und Intonation lassen oft zu wünschen übrig. Gerade für einen Anfänger finde ich es wichtig, ein solides, zuverlässiges Instrument zu haben, das einem das Leben nicht schwerer macht, als es schon ist. Besonders wenn man wenig Erfahrung mitbringt und auch niemanden hat, der das Instrument vor dem Kauf ausgiebig testet, sollte man sich besser an die gängigen Marken halten. Damit hat man in den meisten Fällen langfristig mehr Freude.

Was sind denn nun gute Flötenmarken?
Es gibt einige Marken, die immer wieder genannt werden, wenn es um Empfehlungen zum Flötenkauf geht und mit denen man auf jeden Fall nicht ganz viel komplett falsch macht, auch wenn man selber wenig Ahnung von der ganzen Materie hat. Im Bereich der Schülerflöten wären das in erster Linie Yamaha oder Pearl. Wer bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben, sollte sich einmal zum Beispiel bei Azumi umschauen. Besonders preisgünstige und trotzdem gute Flöten findet man unter anderem in der DiMedici-Serie von Jupiter oder bei Koge.

Wer als fortgeschrittener Flötist nach einem guten Instrument sucht, kann durchaus auch bei Yamaha oder Pearl fündig werden. Hier lohnt sich aber auch schon der Blick auf die "großen" Flötenmarken wie zum Beispiel Altus, Miyazawa, Muramatsu oder Sankyo.

Alternativen zum Neukauf
Nicht für jeden ist es möglich und sinnvoll, sofort eine neue Flöte zu kaufen. Es gibt aber Alternativen, die je nach Situation durchaus zu überlegen sind.

Wer gerade mit dem Flötespielen anfangen möchte und noch gar nicht sicher ist, ob das auf Dauer das Richtige ist, könnte zunächst ein Instrument mieten. So kann man mit überschaubaren Kosten zunächst in aller Ruhe die Grundlagen erlernen. Später kann man dann immerhin schon das gewünschte Instrument vor dem Kauf selber ausprobieren oder verschiedene Flöten vergleichen. Das Ausleihen von Instrumenten gehört zum Service bei den meisten Musikschulen oder Musikvereinen, wenn man da Unterricht nehmen möchte. Aber auch viele Musikhäuser bieten das inzwischen an. Es lohnt sich also, einfach mal zu fragen.

Wer lieber sofort ein eigenes Instrument haben möchte, aber nicht das nötige Kleingeld hat, für den könnte der Mietkauf eine Option sein. Auch das wird inzwischen von vielen Musikhäusern angeboten. Die gezahlte Miete wird dabei auf den Kaufpreis der Flöte angerechnet. Meist hat man während der Mietzeit auch die Möglichkeit, das Instrument zurück zu geben. Da die Konditionen sich bei den einzelnen Anbietern zum Teil deutlich unterscheiden, müsste sich hier jeder vor Ort erkundigen.

Besonders im Bereich der höherpreisigen Modelle wird oft der Kauf einer gebrauchten Flöte interessant. Gerade in den ersten Jahren verlieren neue Instrumente ganz enorm an Wert, sind aber technisch noch fast "wie neu". So kann sich manch einer den Traum von einem bestimmten Modell erfüllen, das sonst weit über dem Budge gelegen hätte. Besonders beim Gebrauchtkauf von Privat sollte das Instrument aber ganz genau unter die Lupe genommen werden. Beachte, dass notwendige Reparaturen oder sogar eine Generalüberholung schnell nocheinmal einige hundert Euros kosten können. Wenn eben möglich sollte man die Flöte also von einem Fachmann begutachten lassen. Es gibt allerdings auch Musikhäuser, die generalüberholte gebrauchte Flöten anbieten.

Flöten für Kinder
Wenn ein Kind mit dem Unterricht beginnen soll und im Vorfeld die erste Flöte gekauft werden muss, sollte dieser Schritt unbedingt mit dem zukünftigen Lehrer abgesprochen werden. Besonders wenn das Kind körperlich noch recht klein ist, sollte man abklären, ob eine "normale" Flöte überhaupt schon geeignet ist. Es gibt hier zum Beispiel die Möglichkeit, das Instrument durch ein gebogenes Kopfstück zu verkürzen um die Haltung zu erleichtern. Auch spezielle Kinderflöten mit einer leicht veränderten Mechanik, die von kleinen Händen leichter zu greifen ist, sind auf dem Markt. All das muss aber zwingend mit dem Lehrer besprochen werden, da es sich nur um Übergangslösungen handelt und in absehbarere Zeit mit Sicherheit ein anderes Instrument fällig wird.
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Christina
 
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von Anzeige » 18.02.2013, 07:59

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