Gruppenunterricht - Fehlerkorrektur




Wie setzt man am besten an? Gibt es DEN Ansatz? Diskussionen, Antworten und Fragen!

Moderator: Muri

Re: Gruppenunterricht - Fehlerkorrektur

Beitragvon Altetröte » 04.10.2011, 13:30

Soweit ich weiß, gehört Solmisation in vielen europäischen Ländern zur musikalischen Grundausbildung, sicher weiß ich es von der Schweiz, von Frankreich und Italien. Bedauerlicherweise wird man in Deutschland eher schief angesehen, wenn man das versuchen will. Ich selbst habe es auch nicht gelernt; wir haben es aber mal im Chor so aus Spass ausprobiert und ich denke, es gibt fast nichts Effizienteres, um das musikalische Gehör zu bilden und zu trainieren, wenn man früh genug damit anfängt. Man kann es sowohl aufs Singen als auch auf jedes Instrument übertragen und gewinnt Sicherheit beim Blattspielen, weil man von vornherein eine konkrete Tonvorstellung hat. Dagegen wird es unseren Kindern direkt schwer gemacht, wenn ich mir anschaue, wie die Herangehensweise an Harmonielehre und Funktionen bei uns stattfindet, läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter. Ist doch kein Wunder, dass kein Kind sich freiwillig damit beschäftigt, es sei denn, es hat sonst keine Freunde :mrgreen:
Naja, typisch deutsch halt. Warum soll man es sich leicht machen, wenn es auch eine möglichst schwere Variante gibt :D
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Re: Gruppenunterricht - Fehlerkorrektur

Beitragvon tityre » 04.10.2011, 13:52

Wusste ich ja gar nicht, dass es das da auch gibt. Muss ich mal googeln, wie das dort gehandhabt wird. In Ungarn fand das früher in den Grundschulen statt, sodass da wirklich jeder rein wuchs (wie gesagt, keine Ahnung, wie das heute ist).

Ich finde Solmisieren auf jeden Fall eine super Sache und man kann einfache Stücke ganz wunderbar erst mal so, über's Singen und Solmisieren erarbeiten. Irgendwann gibt es natürlich Grenzen und das Mozartkonzert, das ich gerade übe, möchte ich definitiv nicht solmisieren. :mrgreen:

(Generell kann man natürlich alles solmisieren, aber um da derartig flott zu werden, muss man schon viel Zeit darauf verwenden.)
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Re: Gruppenunterricht - Fehlerkorrektur

Beitragvon FragendQuerflöte » 04.10.2011, 14:40

Ich hatte auch 1 Jahr Solmisation an der Hochschule, weil ich Orchesterleitung bei einem sehr fähigen Amerikaner besucht habe, der das alles darüber gemacht hat. Allerdings glaub ich nicht, dass ich das nun anwenden kann, da es einfach zu spät für mich war, aber prinzipiell ist das eine gute Sache. Man kann darüber auch ziemlich gut eine musikalische Vorstellung entwickeln. Nur wenn wir das nicht komplett im ganzen Studium oder schon davor lernen, wie sollen wir das anderen beibringen...

Aber zum Singen: An der Stimme kann man auch so viel kaputt machen und speziell bei den Jungs muss man so viel beachten wenn sie in den Stimmbruch kommen, dass es fast genauso risikoreich ist, wie das Erlernen einen Instrumentes, außer dass die Schäden der Stimme dann dauerhaft sein können...

Ich denke, dass man schon auch mal andere Formen ausprobieren kann und das mit den Bläserklassen ist ein Modellversuch, der aber wohl wiederholt wird, weil die Resonanz doch sehr positiv ist, wie gesagt nicht, dass die das Instrument sonderlich gut beherrschen, sondern dadurch dass sie gemeinschaftlich Orchesteraufführungen machen und dabei Spaß haben an den modernen, einfach Liedern.

Über die Effektivität dieser Methode will ich übrigens meine Masterarbeit schreiben, wenn ich damit fertig bin, kann ich ja berichten :o
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