Kopfstück austauschen?




Wie setzt man am besten an? Gibt es DEN Ansatz? Diskussionen, Antworten und Fragen!

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Kopfstück austauschen?

Beitragvon Jenna1807 » 31.03.2011, 13:46

Ich habe zwar jetzt schon eine Weile gestöbert, bin aber nicht wirklich fündig geworden.
Irgendwo hatte ich gelesen, dass jemand von euch ein anderes Kopfstück verwendet.
Kann man das eigentlich mit jeder Flöte machen?
Ist es egal, von welcher Firma, also sozusagen alle genormt?
Und mich würden mal die Gründe, die euch zu diesem Schritt bewegt haben, interessieren. War oder ist immer nur der Klang ausschlaggebend gewesen?
Oder war es euch auch manchmal zu mühselig?
Ich hatte ja schon geschrieben, dass meine Flöte ziemlich schwer zu spielen ist, dass ich viel Geduld haben muss, laut meiner Lehrerin. Dafür aber später mit einem tollen Klang belohnt werde und es nicht gut ist, einfach nur den leichteren Weg, also superleichte Ansprache zu wählen.
Und damit ist natürlich mein Kampfgeist geweckt :wink:
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon apo » 31.03.2011, 14:34

Jenna1807 hat geschrieben:und es nicht gut ist, einfach nur den leichteren Weg, also superleichte Ansprache zu wählen.


Ich habe mir überlegt, in meinem Alter könnte ich schon einen etwas leichteren Weg wählen, da ich ja nicht mehr Jahrzehnte :lol: Zeit zum Üben habe, deshalb der Kauf der neuen Flöte.

Wegen des Austausches des Mundstück ist mir mal gesagt worden, Mundstück und Korpus müssten aneinander angepasst werden.
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon Carrie » 31.03.2011, 15:22

Das Kopfstück kann von jeder Flöte getauscht werden, muß aber (meist) angepaßt werden. Allerdings ist das eine Kleinigkeit.

Ich habe damals den Kopf meiner Querflöte getauscht, weil der alte silberne Franz-Mehnert-Kopf von der Herstellung nicht mehr "up to date" war und damit im Klang und der Ansprache gar nicht mehr mit den neueren Köpfen mithalten konnte. Habe daher einen ganzen Stapel neue Köpfe von Jochen Mehnert ausprobiert gehabt und mich letztendlich für einen Paladiumkopf entschieden (damals war das noch bezahlbar). Ich spiele also nicht nur nicht den Originalkopf, sondern auch noch anderes Material, denn die Flöte an sich ist eine Vollsilberflöte.
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon tityre » 31.03.2011, 15:37

Die einen sagen so, die anderen so... :D

Sir James spielt z.B. immer nur Originalkopfstücke - ich nicht.

Für mich war der Grund, der Klang, der mir eben mit meinem Kopfstück besser gefällt. Die Anpassung war minimal und wurde vom Flötenbauer im Hause Bertram erledigt. Ich könnte jetzt nicht sagen, dass eines der beiden Kopfstücke leichter oder schwerer zu spielen wäre. Das Ergebnis ist einfach unterschiedlich.

Man muss allerdings beachten, dass sich nicht jede Flöte klanglich mit jedem Kopf verträgt.
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon Altetröte » 01.04.2011, 08:26

Ich habe auch einen anderen Kopf auf meiner Flöte. Ich bin auch froh, dass ich ihn habe, aber es gibt natürlich immer zwei Seiten. Es ist zwar klanglich ein Riesenunterschied, das war ja auch der Grund für den Wechsel, aber da es ein "alter" Kopf ist, ist er der heutigen Stimmung nicht angepaßt, sprich, er ist etwas länger und das wirkt sich auf die Intonation aus. Außerdem ist es kein "Schülerflöten"-Kopf (das ist bitte nicht abwertend gemeint :D ), sondern der Kopf von einer Profiflöte und auch das verlangt dem Spieler einiges ab.
Die erste Oktave ist demzufolge zu tief und muß nach oben korrigiert werden, die Mittellage stimmt einigermaßen und in der dritten Lage muß man nach unten korrigieren, aber ich glaube, das muß man grundsätzlich. Dazu kommt, dass die Ansprache nicht gerade einfach ist, man muß also schon richtig schaffen und kleinste Ansatzfehler werden gnadenlos bestraft. Deshalb hoffe ich natürlich schon, dass meine "Neue", auf die ich ja fleißig hinspare, ein bißchen umgänglicher ist. Da ich noch ein wenig Zeit habe, habe ich ja auch noch die Chance, mich weiter zu entwickeln und vor allem NOCH lockerer zu werden, denn selbst wenn ich gar nicht das Gefühl habe, fest zu sein, ist mein Flötenkopf da ganz entschieden anderer Meinung. Bei großen Intervallen, wo schnelle Wechsel gefragt sind, muß ich sehr aufpassen, dass es nicht kracht.

Überlegst Du, Dir einen anderen Kopf anzuschaffen?
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon La musicienne » 01.04.2011, 11:41

tityre hat geschrieben:Man muss allerdings beachten, dass sich nicht jede Flöte klanglich mit jedem Kopf verträgt.
Genau, wurde mir auch schon gesagt. Manche Hersteller formen die Flöten auch so, dass es schwer ist, andere Köpfe zu verwenden...schließlich wollen die ihre Flöte als Gesamtes.
Der Kopf beeinflusst den Klang ja am meisten, von daher lohnt es sich schon ein besseres zu zulegen.
Ich hab mir erst gar nicht überlegt, ein anderes Kopfstück zu nehmen, sonst hätte ich noch mehr Variationsmöglichkeiten gehabt und hätte mich nie für eine Flöte entscheiden können...
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon Jenna1807 » 01.04.2011, 13:04

@apo:

Das ist natürlich ein gutes Argument :wink:
Ich bin ja auch nicht mehr ganz taufrisch, aber mich hat halt einfach der Klang meiner jetzigen Flöte gnadenlos überzeugt.
Es ist halt ein täglicher Kampf und, ich gebe es zu, manchmal auch sehr deprimierend. :wink:
Allerdings nur beim Überblasen! (was aber auch laut meiner Lehrerin immer besser wird).
Vielleicht bin ich ja auch zu ungeduldig :evil:

@Altetröte:

Nein! Das lässt mein Kampfgeist erst mal nicht zu. Ich muss da jetzt durch.
Und so wie ich gelesen habe, hat keiner von euch sozusagen "klein bei gegeben", sondern sich wegen dem Klang oder Stimmlage
einen anderen Kopf zugelegt. Oder es ganz gelassen.
Also werde ich das auch schaffen :wink:

Bei welchen Herstellern ist es denn nicht so einfach mit dem Austauschen?
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon Altetröte » 01.04.2011, 14:20

Das Anpassen ist nicht das Problem, das kann der Flötenbauer in ein paar Minuten erledigen.
Die Frage ist, ob es klanglich paßt und das kann man nur ausprobieren. Nur gibt es eben Hersteller, die keine einzelnen Köpfe verkaufen. Bei den hochpreisigen Marken kann man eigentlich wenigstens zwischen verschiedenen Kopfstücken wählen. Aber wenn man nur einen guten Kopf haben möchte, muß man dann doch wieder zu den entsprechenden Flötenbauern gehen, z.B. Mancke, Lafin, Gosse oder Braun. Das sind die, die mir jetzt spontan einfallen, es gibt aber bestimmt noch viele andere. Das Problem dabei ist, dass diese Köpfe dann u.U. mehr kosten, als die Flöte, für die sie vielleicht gedacht waren...
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon Muri » 01.04.2011, 18:26

Jenna1807 hat geschrieben:
Bei welchen Herstellern ist es denn nicht so einfach mit dem Austauschen?


Ne Bekannte spielt eine Mateki Flöte, die einen relativ kleinen Durchmesser hat. Da passt mein Kopf nichtmal ansatzweise drauf. Ich kann mir vorstellen, dass es da schwieriger werden könnte. Hingegen passt mein Muramatsu Kopf zB sehr gut auf meine alte Pearl.
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon Jenna1807 » 04.04.2011, 13:11

Und wie wäre es zum Beispiel bei Yamaha und den anderen großen Herstellern?
Wenn ich mich recht entsinne, bietet Yamaha sogar Kopfstücke an.
Aber ich bleibe jetzt bei meiner "Gesamtflöte", egal wie :twisted:
Sollte ich in zwei Jahren immer noch nichts in den höheren Oktaven auf die Kette bekommen, werde ich mich mit dem Kopfstück
näher beschäftigen.
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon Carmen » 06.04.2011, 12:01

Ich hab zu meiner Silber Muramatsu einen Goldkopf. Habe diesen vor dem Kauf ausgiebig getestet und der Klang ist echt super. Der Kopf musste auch angepasst werden, aber das war kein Problem.
Liebe Grüsse
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon La musicienne » 06.04.2011, 15:33

Ist der Gold-Kopf also auch von Muramatsu? Wow, beneide dich :wink:
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon Jenna1807 » 07.04.2011, 12:59

Da mag man ja gar nicht fragen, was das gute Köpfchen gekostet hat :roll:
Und ich kann mir seeeehr gut vorstellen, wie gut das klingen muss.
Aber ... ich hatte gestern ein Erfolgserlebnis!!!
Die hohen Töne kamen gestern so sensationell schön und klar, dass sich meine Lehrerin gar nicht mehr eingekriegt hat :lol:
Überhaupt seien alle Töne von mir und meiner "Diva" wirklich toll.
Könnt ihr euch vorstellen, wie ich nach Hause geschwebt bin???? :wink:
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon Carmen » 08.04.2011, 09:55

Der Goldkopf ist auch von Muramatsu und hat eine Lafin Mundlochplatte. War ein Schnäppchen. Hab ich von meinem ehemaligen Kons-Professor, der in Pension gegangen ist, zu einem Freundschaftspreis bekommen. Da musste ich zugreifen.
Liebe Grüsse
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Re: Kopfstück austauschen?

Beitragvon Sheepy_Hollow » 06.08.2013, 11:58

Hallo Jenna,

Jenna1807 hat geschrieben:Kann man das eigentlich mit jeder Flöte machen?


Grundsätzlich ist es möglich jeden Kopf an einen Korpus anzupassen (et vice versa). Allerdings kann es dabei zu Komplikationen kommen:
- Wenn das Material geweitet werden muss (Rohr vom Korpus oder vom Kopf), dann ist nicht sichergestellt, dass es gleichmäßig an allen Stellen passiert. Wenn das eintrifft, dann ist das Metall an einigen Stellen dünner als an anderen.
- Wenn das Material abgetragen werden muss (Rohr vom Korpus wird leicht abpoliert oder abgehobelt (?) ), dann passiert das unter professionellen Händen zwar relativ gleichmäßig, aber das Metall wird dünner.

Die Probleme die sich daraus ergeben könnten:
- Das Material wird zu elastisch/porös: Teile sind nicht mehr so stabil wie vorher.
- Der Klang und die Intontaion können sich verändern (nicht immer zum Positiven) durch die veränderte Schallröhre.

Jenna1807 hat geschrieben:Ist es egal, von welcher Firma, also sozusagen alle genormt?


Die Durchmesser sind schon ähnlich, aber fast nie gleich. Die Kopfstücke und Korpi der Hersteller selbst varieren teilweise sogar. Powell hat nach meiner Erfahrung einen etwas größeren Durchmesser als Brannen und als Yamaha (habe ich selbst schon ausprobiert, aber nur bei 2 Köpfen).

Jenna1807 hat geschrieben:Und mich würden mal die Gründe, die euch zu diesem Schritt bewegt haben, interessieren. War oder ist immer nur der Klang ausschlaggebend gewesen?
Oder war es euch auch manchmal zu mühselig?


Mögliche Gründe für den Wechsel des Kopfstückes (nach meiner Wichtigkeit):
1 Anspracheverbesserung (Die verschiedenen Lagen lassen sich mit unterschiedlichen Köpfen unterschiedlich gut anspielen)
2 Klangverbesserung (Man kann mit einem anderen Kopf eine viel bessere Klangqualität produzieren)
3 Klang(farben)variation (Man möchte seinen Klang varieren können und deshalb zwischen Kopfstücken wechseln; Barock erfordert einen anderen Klang als Romantik)
4 t.b.c.

Ich selbst habe gewechselt, weil der Kopf meiner Flöte zu alt war. Meine Lehrerin (Soloflötistin) und ich haben beide in der Tiefen Lage kaum Töne produzieren können (und es lag nicht ander Mechanik, das habe ich überprüfen lassen). Der Grund könnte das übergroße Mundloch sein...

Jenna1807 hat geschrieben:Ich hatte ja schon geschrieben, dass meine Flöte ziemlich schwer zu spielen ist, dass ich viel Geduld haben muss, laut meiner Lehrerin. Dafür aber später mit einem tollen Klang belohnt werde und es nicht gut ist, einfach nur den leichteren Weg, also superleichte Ansprache zu wählen.
Und damit ist natürlich mein Kampfgeist geweckt


Es gibt bestimmt Köpfe, die dir das Spielen auf deiner Flöte erleichtern. Es gibt dann bestimmt auch wieder eine "tollere" :wink: Flöte, auf der du viel "tollerer" :lol: spielen kannst. Ich meine man kann sich ja auch ne Platinflöte für 100.000,00 € kaufen.

Du solltest dich nicht verrückt machen :wink: . Ich habe den Fehler gemacht, allzuviel über Marken und Material nachzudenken und habe mich in einen Flötenkaufwahn hineingesteigert und meine Unzulänglichkeiten an der Flöte eben auf die Flöte geschoben. Man sollte positiv am Flötenspiel arbeiten und sich nicht herunterziehen lassen (sagt ja auch der gute Trevor Wye), deshalb gefällt mir Galways Ansatz ganz gut (er will ja nur Flöten mit Originalköpfen spielen)...
“Faux comme une flûte” est un proverbe musical dès longtemps établi. “Je connais quelque chose de plus faux qu’une flûte, disait Mozart. – C’est? – Deux flûtes.”
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