Ton




Wie setzt man am besten an? Gibt es DEN Ansatz? Diskussionen, Antworten und Fragen!

Moderator: Muri

Ton

Beitragvon bunterhase » 07.02.2013, 18:31

Hallo zusammen,

ich bin ein bißchen frustriert, denn der Ton wird gerade eher schlechter als besser. Es geht einfach "zu viel Luft neben die Flöte" und es hört sich eher "windig" an als klar. Männo. Wie kann ich das verbessern? Ich bin da z.T. ratlos, weil ich nicht weiß, wie ich den Luftstrahl zentrierter in die Flöte kriege. Habe mir verschiedene Schulen angesehen, finde da aber keine konkreten Übungen (vielleicht weil ich sie nicht als solche identifiziere).
Im Unterricht üben wir lange Noten - das geht dann auch meist halbwegs (tagesformabhängig - immer wieder irritierend), aber im normalen Spiel, wenn die Konzentration zwischen Ton, Technik und Tempo geteilt ist, rutscht es mir einfach weg. Meist merke ich das noch nicht mal selbst.
Vielleicht hat ja jemand eine Idee, was und wie ich üben könnte, um den Ton klarer zu bekommen.
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von Anzeige » 07.02.2013, 18:31

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Re: Ton

Beitragvon La musicienne » 07.02.2013, 19:03

Es gibt bei jedem so Tage oder Phasen, wo der Ton plötzlich rauscht und nicht mehr klar ist. Leider :wink:
Bei mir selber ist mir aufgefallen, dass der Ton schlechter wird, wenn mein Ansatz zu eng oder fest ist. Und fest wird er, wenn meine Atmung eine schlechte Tagesform hat, z.b. Morgens bekomme ich einfach oft nicht gescheit Luft. Dann versucht man automatisch die schlechte Luftführung durch einen festeren Ansatz auszugleichen. Dadurch reicht die Luft vielleicht etwas länger, aber der Ton ist nicht mehr flexibel und klar.
Um einen klaren Ton zu haben, kannst du auch darauf achten, dass du während dem Spiel nicht ausversehen zu weit rein oder raus drehst. Als Übung würde ich auch immer wieder anhand eines langen Tones ausprobieren, wo genau der Anblaswinkel liegt, bei dem es am Besten klingt, d.h. einen langen Ton spielen und vorsichtig Unter- und Oberlippe verschieben.
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Re: Ton

Beitragvon bunterhase » 07.02.2013, 19:51

Danke für die schnelle Antwort. Es erleichtert doch zu hören, dass es wirklich auch Tagesform ist. Und der Hinweis zur eingedrehten Flöte hilft mir sehr, weil ich das wohl häufig mache.
Ciaoi
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Re: Ton

Beitragvon Christina » 07.02.2013, 21:49

Ich finde es auch eigentlich völlig normal, dass man sich erstmal nicht auf alles gleichzeitig konzentrieren kann. Wenn zu viele Anforderungen durch Noten, Griffe, evtl. komplizierten Rhythmus, Tempo und was weiß ich noch alles da sind, bleiben eben Basics wie Atmung und Ansatz auf der Strecke, solange die noch nicht gut genug gefestigt sind.

Vielleicht ist es eine Hilfe, ein Stück erstmal in seine Bestandteile zu "zerlegen". Also z.B. erstmal nur die Tonfolge ohne Rücksicht auf Rhythmus und Tempo üben, dafür aber mit gutem Ton. Wenn das sitzt, auch den Rhythmus einzeln (entweder sprechen oder nur auf einem Ton spielen). Dann beides zusammen aber nur so langsam, dass du dich voll auf den Ton konzentrieren kannst. Das Tempo erst nach und nach steigern, immer nur so viel, wie du alles andere noch unter Kontrolle hast. Und zwischendurch immer wieder ganz viele Übungen zur Atmung und Tonkontrolle - gerne auch mal nur mit dem Kopfstück, damit man sich wirklich voll darauf konzentrieren kann.
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Re: Ton

Beitragvon bunterhase » 19.02.2013, 09:46

Hallo, danke :-). Ja, das ist eine gute Idee, nur das Kopfstück noch mal zu nehmen und sich auch bei Stücken erst mal auf Ton und Atmung zu konzentrieren. Multitasking ist tatsächlich schwierig. Habe ich auch schon ausprobiert, nun ja, bleibe dran :? .
Mit Lehrer haben wir festgestellt, dass ich die Flöte während des Spiels drehe und der Lufstrom an den Seiten vorbei und nicht in das Tonloch flutscht. Vielleicht ist es sinnvoll nach ein paar Takten kurz zu halten und das zu überprüfen. Im Spiel höre ich oft nicht, dass der Ton schlechter wird, erst wenn es so gar nicht mehr geht - das oben genannte Multitaskingproblem. Letztlich heißt es "in Geduld ÜBEN", denke ich.
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Re: Ton

Beitragvon Christina » 20.02.2013, 07:26

Versuch doch auch mal, leichtere Stücke (auswendig) oder irgendwelche Tonleiterübungen usw. vor dem Spiegel zu spielen. So siehst du rechtzeitig, wann du die Flöte zu weit drehst und entwickelst leichter ein Gefühl dafür, wie es sich "richtig" anfühlt.

Außerdem sollte man natürlich immer genug Aufmerksamkeit frei haben, um auf den Ton zu hören. Das braucht man nicht nur, um den Ansatz zu korriegieren, sondern später auch zur Kontrolle von Intonation usw. Wenn das nicht geht, sind die Sachen die du spielst zu schwer bzw. noch nicht ausreichend gefestigt. Dann muss man halt beim Üben wie oben beschrieben erstmal vereinfachen. Alternativ könntest du bei jeder langen Note, die dir genug Zeit dazu lässt, mal für einige Tage oder Wochen ganz bewußt auf den Ton hören und da auch ggf. korrigieren.

PS: Kann sein, dass ich es irgendwo überlesen habe, aber wie lange spielst du denn eigentlich schon?
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Re: Ton

Beitragvon bunterhase » 20.02.2013, 21:23

Hallo Christina,
danke für den Hinweis. Ich habe bisher noch nicht vor dem Spiegel geübt, werde ich morgen (heute würden es die Nachbarn nicht mehr tolerieren ...) ausprobieren. Denke, ich werde lange Noten mit Spiegel ins Repertoire aufnehmen.
Ich bin jetzt seit einem guten Jahr dabei (Dezember 2011) und habe auch mit Interesse die Frage nach dem zu schnellen Lernen im Forum gelesen. Technik und Notenlesen gehen gut, weil ich vorher ein anderes Instrument gelernt und als Kind über Jahre Blockföten maltretiert habe, was uns aber dazu verführt, die Basics schleifen zu lassen (Tonbildung oder auch Dynamik sind mir z.T. noch ein Rätsel).
Muss mich echt mehr disziplinieren, denn ich bin froh, die Flöte gefunden zu haben. Echt tolles Instrument; ich hoffe mal, dass es in einem Jahr einfach schon besser klingt.
Danke Dir, ich finde das Forum sehr hilfreich. Bin zwar nicht sehr aktiv, weil ich noch nicht viel als Antworten / Meinungen schreiben kann, aber profitere sehr von den Anregungen und Informationen.
Lg
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Re: Ton

Beitragvon FluteLocked » 19.01.2015, 19:58

Hallo,
Ich möchte hier den alten Thread nochmal aufleben lassen, da der Titel einfach passt :)

Und zwar habe ich angefangen mir mehr Gedanken über meinen Ton zu machen:
Dabei ist mir aufgefallen, dass bei Tönen der zweiten Oktave ganz leise, nicht auffällig, die tiefere mitschwingt.
Mir geht es nicht um ein Rauschen, meinen Ton würde ich als relativ klar bezeichnen.
Meine Frage ist also eigentlich ob auch Andere hier minimal die tiefere Oktave bei höheren Tönen hören können :)
Danke schonmal im Voraus :)
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Re: Ton

Beitragvon La musicienne » 19.01.2015, 20:48

Ohne ein Hörbeispiel ist das schwierig zu beurteilen.
Die mittlere Oktave besteht ja eigentlich aus der überblasenen 1. Oktave. Also schwingen auch die tiefen Töne mit, je nach Klangfarbe unterschiedlich stark.
Normalerweise hört man das wenn man nicht bewusst darauf achtet, aber nicht heraus.
Es gibt auch spezielle Übungen, bei denen man versucht genau die Mitte zu treffen, sodass man beide Oktaven gleichzeitig hört. Damit kann man einen sensiblen Ansatz trainieren. :wink:
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Re: Ton

Beitragvon Altetröte » 19.01.2015, 22:49

Wenn die untere Oktave hörbar mitklingt, ist es meist ein Zeichen dafür, dass mit der Luftführung (Stütze) etwas nicht stimmt; zumindest in das bei mir so.
Ich habe auch Tage, da habe ich das Gefühl, ich bin vollgepumpt mit Luft, aber trotzdem kann ich keinen gestützten Ton spielen und dann klingen bei mir auch beide Oktaven, ohne dass ich das wollte.
Die Übung, in der man das "gewollt" macht, kenne ich auch, die ist glaube ich für den flexiblen Ansatz, aber ich bekomme es nur bei einem Ton richtig hin, allerdings habe ich in der Richtung auch nicht soviel Ehrgeiz :mrgreen: Da habe ich noch ganz andere Baustellen :evil:
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Re: Ton

Beitragvon FluteLocked » 21.01.2015, 14:12

Vielen Dank für die Antworten! :)

Das mit dem Hörbeispiel wird schwierig, da ich kein gutes Aufnahmegerät habe, auf dem mein Problem zu hören wäre.
Aber die Übung gezielt beide Oktaven anzuspielen werde ich auf jeden Fall mal angehen :)
Danke für die Hilfe!
:)
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