Tonvorstellung von Kindern?




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Tonvorstellung von Kindern?

Beitragvon Muri » 26.08.2011, 09:21

Hallo zusammen,

gestern habe ich Vertretungsunterricht gegeben. Da war eine Dreiergruppe, die ziemliche Anfänger waren. Was die sagten, hat mich verwirrt: Wenn ich etwas aus ihren Stücken vorgespielt habe, sagten die "Bei dir klingt das ja komisch, so ganz anders!" Ich war erstmal verwirrt. Manchmal hieß es, es würde quietschen (was allerdings glaub ich das Schlagzeug war, was im Raum stand und bei manches Frequenzen gequietscht hat), dann sagte sie, das wäre ein "schneiden" usw. Ich habe mir die ganze Zeit erstmal Gedanken um meinen Ton gemacht. Klar klingt mein Ton (ja wohl hoffentlich auch) anders als der von den Anfängern. Aber da habe ich mich gefragt, ob das vielleicht auch damit zusammenhängt, dass sie sehr an ihren eigenen Ton gewöhnt sind. Haben Kinder eine andere Vorstellung? Ich denke jetzt nciht, dass ich mir von Kinder sagen lassen muss, wie mein Ton zu klingen hat, aber irgendwie ist das doch an mir hängen geblieben. Habt ihr da Erfahrungen?

Liebe Grüße
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von Anzeige » 26.08.2011, 09:21

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Re: Tonvorstellung von Kindern?

Beitragvon Christina » 26.08.2011, 11:03

Also, erstmal finde ich es bemerkenswert für Anfänger, wenn sie solche feinen Unterschiede schon so genau wahrnehmen und das auch noch ausdrücken können. Da kann man doch prima drauf aufbauen und es zum Beispiel als Anlass für eigene Experimente nehmen: was können wir machen, damit der Ton stärker, schwächer, härter, weicher, scharf, stumpf ... klingt? Wie kann man ein Stück nur durch eine veränderte Klangfarbe völlig anders klingen lassen?

Bei meinen Kids muss ich normalerweise hart darauf hinarbeiten, dass solche Abstufungen für sie greifbar und hörbar werden - und sie sie dann irgendwann mal auch bewusst einsetzen können. Allerdings sind die ja meinen Ton auch von Anfang an gewohnt und ich spiele sehr viel vor und mit.

Dass jeder Flötist einen etwas anderen Ton hat, ist doch völlig normal. Wäre ja auch langweilig, wenn alle genau gleich klingen. Und dass das ein Grund ist, warum du dir jetzt Gedanken um deinen Ton machen müsstest, kann ich mir kaum vorstellen.
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Re: Tonvorstellung von Kindern?

Beitragvon Muri » 26.08.2011, 11:37

Christina hat geschrieben:Dass jeder Flötist einen etwas anderen Ton hat, ist doch völlig normal. Wäre ja auch langweilig, wenn alle genau gleich klingen. Und dass das ein Grund ist, warum du dir jetzt Gedanken um deinen Ton machen müsstest, kann ich mir kaum vorstellen.


Mir ist klar, dass jeder Flötist einen anderen Ton hat (gerade das finde ich ja so toll an diesem Instrument)... Genau das habe ich denen dann auch erklärt. Die sind ja auch den Ton von der eigentlichen Lehrerin gewohnt, der ganz anders klingt als meiner. Ich kannte das nur gar nicht so, dass denen das so bewusst auffällt. Ich kannte das bislang eher von meinen älteren, die gerade auf "Tonsuche" sind. Ich hatte nur bei den Kindern das Gefühl, das sei ein bisschen "negativ" behaftet.
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Re: Tonvorstellung von Kindern?

Beitragvon La musicienne » 26.08.2011, 12:25

Beim ersten Durchlesen deines Postes hatte ich irgendwie das Gefühl, dass die dich nur ein bisschen ärgern wollten. Man sagt ja zu seiner Lehrerin nicht einfach mal dass ihr Ton komisch klingt. Es könnte auch sein, dass die einfach noch keine Vorstellung haben wie ein "richtiger" Flötenton normalerweise klingt und deinen Ton deshalb komisch finden. Wie die auf "quietschen" kommen, verstehe ich auch nicht so ganz, normalerweise quietscht es ja eher bei Anfängern wie denen. Naja, bei manchen Flötisten klingt der Ton in der Höhe schrill, vielleicht haben die sowas in der Art gemeint...glaube aber nicht dass die sowas beurteilen können, wenn sie, wie die du geschrieben hast, ziemliche Anfänger sind.
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Re: Tonvorstellung von Kindern?

Beitragvon Muri » 26.08.2011, 18:27

Ich denke auch nicht, dass die das beurteilen können, darum ging mir das auch nicht. Ich hatte mich nur gefragt, ob Kinder einfach auch eine ganz andere Vorstellung noch haben. Ob in deren Ohren ihr eigener Ton (den sie ja beim Üben immer hören) vielleicht "schöner" klingt, als der des Lehrers - der bei den Anfänger ja auch hoffenltich anders klingt ;)
Ob die mich "ärgern" wollten weiß ich so nicht. Waren drei doch eher anstrengende Kinder, gegen die ich mich anfangs erstmal durchsetzen musste (was ich nach meiner ehem. nervigen Vierergruppe mitlerweile gelernt habe)
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Re: Tonvorstellung von Kindern?

Beitragvon Christina » 28.08.2011, 08:46

Also, ich mache eher die umgekehrte Erfahrung: die Kinder hören schon, dass es bei mir anders klingt als bei ihnen und sind enttäuscht, dass sie es nicht auch so hinbekommen. Viele freuen sich auch irgendwann, wenn sie merken, dass der eigene Ton immer klarer und kräftiger wird und immer mehr nach Flöte klingt. Aber dass sie den eigenen (objektiv schlechteren) Anfängerton für besser halten, ist mir eigentlich noch nie passiert.
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Re: Tonvorstellung von Kindern?

Beitragvon Muri » 28.08.2011, 09:56

Ja, die Erfahrung hab ich bei meinen Schülern bislang auch gemacht, vor allem bei den älteren. Vertretungsunterricht ist allgemein auch eine andere Situation, ich hatte mich nur gefragt, was ihr da für Erfahrungen gemacht habt. Ich war allgemein einfach verwundert. Muss dazu auch sagen, dass diejenige ohnehin alles kommentiert hat und ein wenig besserwisserisch angehaucht war...
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Re: Tonvorstellung von Kindern?

Beitragvon Carmen » 30.08.2011, 10:16

Ich finde Ton und Klangvorstellung sehr wichtig. Darum spiele ich im Unterricht sehr viel vor und lass auch mal eine CD laufen. Wenn die Kinder nicht wissen, wie es klingen könnte, wie sollen sie dann selbst an ihrem Ton arbeiten?
Liebe Grüsse
Carmen
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