Querfloete-Forum.de

[Zauberfee1975]

Hallo,

seit ca 4 Wochen spiele ich Querflöte- bzw lerne ich Querflöte.. Ich habe Einzelunterricht und die 1. Oktave klappt wunderbar- die Töne klingen auch schon recht gut
So, nun lerne ich mit dem Buch "Lern Querflöte spielen" von Weinzierl-Wächter und lege echt die Ohren an
Schon nach wenigen Seiten geht es lustig und fröhlich in die 2. Oktave und ich bekomme das einfach nicht gebacken. Wenn ich die Töne einzeln anspiele, dann bekomme ich auch mal ein e2,f2,g2,a2 raus. Aber zusammenhängend in der 2. Oktave spielen?? Never.....
Ich habe früher Tasteninstrumente gespielt, und da war Band 1 immer recht einfach..
Meine Lehrerin ermutigt mich immerwieder- auch den Ton nach oben zu ziehen aber das ist ja wohl nicht Sinn und Zweck der übung....
Wie lange habt ihr gebraucht, gut die 2 Oktave zu spielen?( an die anderen möchte ich gar nicht denken)
gibt es irgendwelche tricks? Ich erwische mich teilweise dabei, dass ich die Flöte eindrehe
Oder bin ich mit 36 einfach zu alt zum lernen?

LG

Jenny

[maromaroo]

Da ich mit sieben oder acht angefangen habe: keine ahnung wie lange ich gebraucht habe

aber: nach vier wochen ja nicht aufgeben!!! das wird schon bald, bin ich mir sicher

[Christina]

Keine Panik, der eine lernt es schneller, ein anderer braucht eben etwas länger. Und zu alt zum Lernen bist du mit 36 definitiv mal nicht.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass der überblasene Ton anfangs noch manchmal in die tiefe Oktave abrutscht. Nimm dir immer wieder viel Zeit für die Überblasübungen, sowohl am Anfang der Schule auf dem Kopfstück als auch immer auf den Seiten wo neue Töne eingeführt werden am Anfang jedes Kapitels. Konzentrier dich darauf, wie sich deine Lippen, der ganze Ansatz und die Atmung anfühlen, wenn die hohen Töne gut rauskommen. Oft hilft es, wenn man beim Spielen der hohen Töne den Kopf oder später auch nur den Blick etwas nach oben richtet. Meinen Schülern rate ich in der ersten Zeit sogar manchmal, sich dabei auf die Zehen zu stellen. Durch die dabei entstehende Körperaufrichtung entwickelst du etwas mehr Körperspannung und unterstützt so das Überblasen. Schon nach wenigen Tagen werden solche Eselsbrücken aber normalerweise nicht mehr nötig sein.

Dass du selber merkst, wenn du die Flöte eindrehst, finde ich gut. Viele Schüler machen das, ohne es selber zu erkennen und dann ist es viel schwerer abzustellen. Obwohl es das Überblasen objektiv etwas erleichtert, ist es genau die falsche Lösung, weil du damit auch die Tonqualität negativ beeinflusst (zunächst oft ohne es zu merken). Das musst du also unbedingt in den Griff bekommen.

Hilfreich ist es außerdem, wenn du eine möglichst gute Vorstellung davon hast, wie der Ton klingen sollte, den du spielen willst. Darum übt man das Überblasen oft erstmal mit Liedchen, die in der ersten Oktave schon gut klappen. Alle Stücke auf den ersten Seiten deiner Schule kannst du mit den gleichen Griffen auch eine Oktave höher spielen. Bei den anderen Stücken greif dir gezielt die Takte mit hohen Tönen raus und üb die Übergänge einzeln.

Und ganz wichtig: nur Geduld. Das wird schon mit der Zeit. In einigen Wochen wirst du über die Probleme von heute lachen ... dafür hast du dann ganz Neue

[tityre]

Sind da nicht ganz am Anfang im Heft solche Oktavübungen? (von unten nach oben binden und umgekehrt).

Ich finde die sehr hilfreich, weil du sehr genau merkst, was du verändern musst um zu überblasen, nämlich den Lippenspalt etwas kleiner zu machen, die Luftgeschwindigkeit (nicht die Menge) erhöhen und den Blaswinkel zu ändern. Dazu schiebt man u.a. den Unterkiefer miniminiminimal nach vorne.
Ganz wichtig ist die Stütze im Bauch; wenn du die verlierst, kippt der Ton leicht.

Ansonsten finde ich, dass du ja erst total kurz spielst - da ist es viel zu früh, um sich Sorgen zu machen.

Manchen Schülern tut es auch besser, erst eine Weile in der tiefen Oktave zu bleiben; das ist z.T. auch Glaubenssache: die einen sagen "von vorneherein überblasen" und die anderen meinen, man könne erst gescheit überblasen, wenn man die untere Oktave sicher drin hat.

Dein/e LehrerIn wird ihre eigene Ansicht dazu haben, da musst du ihr einfach vertrauen. Dein Körper muss sich ja auch erst ans Spielen gewöhnen, bestimmte Muskelgruppen müssen trainiert werden und das geht nun mal nicht an einem Tag.

[Zauberfee1975]

Hallo,

lieben Dank für Eure Antworten,werde mir sie zu Herzen nehmen.
Leider ist meine Lehrerin noch ein bisschen "hilflos"mir gegenüber- liegt es evtl an meinem Alter?( Sie ist noch recht jung und unterrichtet nur Kids)
Von Bauchstütze, in den Bauch atmen usw habe ich mehr im Netz gelesen- von ihr kommt in dieser Richtung leider gar nichts. Auch wie man genau die Lippen anspannt muss ich für mich selbst herraus finden. Naja, vielleicht gibt sich das alles noch ein wenig.
Sie sucht mir wärend der Ferienzeit ein paar Stücke heraus, die nur bis e2 gehen, damit ich mich da festige. Und dann werden wir uns wohl langsam nach und nach steigern..
Ich will ja auch nur für mich spielen, sozusagen als Entspannung vom Altag.. Vielleicht mal im Musikschulorchester ( wenn ich dazu nicht viiiiel zu alt bin ).
Mein SOhn lernt gerade Geige und so motivieren wir uns auch ein wenig gegenseitig.

Ach ja.
Ich hatte als Leihflöte eine Arnolds &Sons und kam damit überhaupt nicht klar.. Seit letzter WOche besitze ich eine Pearl 505 ( für ein halbes Jahr zur Probe, danach kann ich kaufen oder eine andere testen) und es klappt etwas besser mit dem überblasen.
Ich hatte noch eine Azumi(?) die mir auch sehr zusagte... Aber ich denke, mit Pearl macht man nicht viel verkehrt, oder??

[Christina]

Hallo Zauberfee!

Es ist schade, dass deine Lehrerin offensichtlich noch recht unerfahren ist. Die ersten Schüler, die man unterrichtet, sind nun einmal "Versuchskaninchen" (was nicht in jedem Fall zu schlechten Ergebnissen führen muss) und die Arbeit mit erwachsenen Anfängern ist schon etwas anders, als mit Kindern. Was ich allerdings nicht verstehe, ist die fehlende technische Anleitung. Gerade für solche Dinge brauchst du doch einen Lehrer, die meisten anderen Sachen kannst du dir auch selber anlesen. Auch beim Überblasen braucht meiner Erfahrung nach jeder Schüler eine individuelle Anleitung und entsprechende Übungen, um zu guten Ergebnissen zu kommen. Wenn es nicht klappt, reicht es nicht, mit Übungsstücken zu versorgen (das wäre eher Schritt 2 oder 3), sondern man muss analysieren, wo genau technisch etwas falsch läuft und wie man das im Einzelfall korrigiert. Du solltest sie da unbedingt nochmal um etwas mehr Unterstützung bitten.

Was die Flöte angeht, machst du mit der Pearl sicher nicht viel komplett falsch. Ich an deiner Stelle würde allerdings nach dem halben Jahr die Chance nutzen, noch andere Modelle anzutesten und dann erszt ein Instrument kaufen. Wie du hier in verschiedenen Threads nachlesen kannst, passt nicht jede Flöte gleich gut zu jedem Flötisten und man muss ausprobieren, mit welcher man am besten klarkommt. Ich persönlich bin z.B. auch von den Azumi-Flöten total begeistert. Aber auch die Pearl und noch die ein oder andere Marke sollte man sicher in die engere Wahl ziehen. Auch da fände ich, wenn es soweit ist, sinnvoll, wenn deine Lehrerin dich unterstützt und ihr gemeinsam loszieht, um verschiedene Flöten anzuspielen.

[tityre]

Ich persönlich würde mir noch keine Flöte aussuchen, wenn du noch nicht alle Töne kannst.
Bei mir war es z.B. so, dass die tiefen Töne auf der Pearl super kamen. Die hohen Töne konnte ich damals noch nicht gut und habe die deshalb im Geschäft auch gar nicht so groß getestet und dass sie nicht gut klangen hätte ja auch daran liegen können, dass ich sie einfach noch nicht konnte. Später hat sich herausgestellt, dass die Töne oben immer dünn blieben und ich war dann sehr unglücklich mit dieser Flöte.

Die Azumi ist eine Flöte, die es einem Anfänger sehr leicht macht, schöne Töne zu produzieren; bei der hätte ich auch bei einem Anfänger ein gutes Gefühl.

[anmasi]

Spuck mal Kirchkerne. Die Vorstellung und dann in die Flöte, klappt bestimmt

Im Ernst, so habe ich es gelernt und konnte so ziemlich von Anfang an die zweite Oktave spielen.

LG Anmasi

[Jenna1807]

Ich bin auch ein Spätzünder, sogar noch älter als du
Und das Problem mit dem Überblasen kenne ich natürlich auch.
Selbst jetzt noch, nach zwei Jahren, kämpfe ich manchmal mit den hohen Tönen. Also ... alles halb so wild. Das kommt schon mit der Zeit.
Schade nur, dass deine Lehrerin noch nicht so erfahren ist, wie mir scheint.
Ich bin sogar mit meiner Lehrerin los, um eine Flöte zu kaufen. Meine Internetflöte war ja nur für den Anfang
Warte erst mal ab, wie sich das mit deiner Lehrerin weiter entwickelt.
Wichtig ist, dass du Spaß hast und Erfolgserlebnisse kommen.

[Nouschka]

Hallo, auch ich bin so ein Spätzünder in Sachen Querflöte und lerne das Instrument seit Anfang des Jahres. Zum Thema "Überblasen" habe ich da ein Video entdeckt, das mir ziemlich gut gefällt; Emily Beynon erklärt sehr plastisch, worauf es bei den höheren Tönen ankommt: http://www.youtube.com/watch?v=qPXNSRnxJhQ&list=PL9B81BF4E4FA0D8BA&index=4&feature=plpp_video

Viele Grüße,
Nouschka

[piotre]

@Nouschka
Hallo, ich fange nach 20 Jahren wieder an, Querflöte zu spielen. Ich hatte aufgegeben, weil ich die Tonkontrolle, die ich erreichen wollte, nicht bekam. Deshalb, motiviert durch das Emily Beynon Video, meine Frage: Wie erhöht sie den "Airspeed" ohne lauter zu werden? Was weißt du/ihr, was denkst du/ihr?

Viele Grüße Peter