Etüde im bewegten Bild




Ihr habt selbst was aufgenommen? Bitte lasst es uns hören

Moderator: La musicienne

Etüde im bewegten Bild

Beitragvon doc » 15.10.2008, 08:49

Achtung, Anfängeralarm! Am Samstag habe ich mal in einer Kontrollaufnahme eine kurze Etüde gefilmt. Das Video ist kompatibel zur PSP (für Spezis: AVC/H.264-Codec) braucht also einen einigermaßen frischen Mediaplayer, dafür ist es nur 5 MB groß.
Der zu hörende Flötenton ist erwartungsgemäß oben scharf, unten dünn, und geräuschvoll, aber ich hab bewußt nicht solange geübt, bis es schön wurde, obwohl sowas schon mal vorkommt. Das Atmen zur Unzeit ist mir grad erst aufgefallen. Sorry... :-)

Meine Frage an Euch ist recht simpel: Was kann man eher sehen denn hören, was gefährlich falsch läuft? Ich denke da an Haltung und Ansatz, anderes bleibt ja kaum :-)

Ich danke Euch im Voraus für die Geduld!
-- Liebe Grüße aus der Stadt mit dem riesigen Bahnhofskappellschen.
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von Anzeige » 15.10.2008, 08:49

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Re: Etüde im bewegten Bild

Beitragvon Christina » 15.10.2008, 11:02

Deine Idee mit dem Video finde ich klasse. Als Anfänger gehört sicher ganz schön viel Mut dazu, das hier zu veröffentlichen. Aber das macht es uns wesentlich leichter, eine Vorstellung davon zu entwickeln, wie du spielst und dir evtl. einige Tipps zu geben. Vielen Dank für dein Vertrauen!

Also, ich versuch' einfach mal, ein bisschen was dazu zu sagen - ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn man berücksichtigt, dass du ja erst seit relativ kurzer Zeit spielst, finde ich das insgesamt schon ganz okay. Wie du selber schon schreibst, ist der Ton noch nicht so toll. Es kann sein, dass das nach längerem Spielen besser wird, im Prinzip sollte man aber irgendwann an einen Punkt kommen, wo man praktisch direkt in brauchbarer Tonqualität spielen kann. Probier vielleicht mal aus, das Kopfstück der Flöte minimal weiter nach außen zu drehen, das könnte dir evtl. zu einem etwas "offeneren" Ton verhelfen.

Wirklich gravierende Haltungsfehler sehe ich in dem Video nicht - da ist mir schon deutlich Schlimmeres begegnet :wink: . Wo du mal drauf achten könntest, ist die Fingerhaltung. Der rechte Daumen sollte als Stützpunkt z.B. etwa gegenüber dem Zeigefinger liegen. Außerdem hebst du alle Finger (rechts) sehr weit von den Klappen ab. Versuch, auch die Finger, die du gerade nicht brauchst, auf oder direkt über den Klappen zu lassen. Dadurch musst du zum Greifen kürzere Wege zurücklegen. Das würde es dir evtl. erleichtern, Griffwechsel präziese auszuführen. Besonders wenn du viele Finger bewegen musst, ist es teilweise schon noch etwas "wacklig" und die Wechsel nicht ganz sauber. Bei der linken Hand bin ich mir nicht ganz sicher, weil ich das aus dieser Perspektive nicht deutlich erkenne. Aber ich habe den Eindruck, dass du die Flöte relativ weit oben am Zeigefinger anliegen hast. Diesen Stützpunkt (normalerweise direkt über dem Grundgelenk) solltest du unbedingt nochmal kontrollieren. Der Zeigefinger müsste dadurch dann ziemlich stark gekrümmt sein.

So, das wäre grob das, was mir beim ersten Anschauen aufgefallen ist. Insgesamt hast du mit Sicherheit eine gute Basis, auf der man aufbauen kann. Also viel Spaß beim Weiterüben!
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Re: Etüde im bewegten Bild

Beitragvon doc » 15.10.2008, 14:04

Danke schon mal. Und Respekt, was Du alles sehen kannst. Stimmt alles. Das Vertrauen entsteht schlicht daraus, daß die meisten von Euch erfahrene Lehrer/inn/en seid und Selbstquäler nicht von vornherein verdammt. Der Rest findet sich mmN.

Fingerspreizung: Altes Leiden. Mein Klarilehrer arbeitet seit einiger Zeit hart und mit zunehmendem Erfolg dran, mir das abzugewöhnen. Langer Weg, und erst, wenn man man sich dessen bewußt ist. Danke für die Erinnerung!

Auflage: Die Flöte liegt in der Tat etwa in der Mitte des ersten Fingergliedes. OK, also runter damit. Du möchtest nicht wissen, wie ich sie früher "eingelegt" hatte, als der Daumen noch richtig "drückte". Gruselig...

Verbindungen: Oh ja. Nicht nur wegen der langen Wege. Wird geübt.

Ansatzpunkt: Wird eine längere Suche. Da ist derzeit definitiv eine Menge Lotterie und Minutenform bei, schon weil die Muskeln ihre Punkte noch nicht sicher genug kennen.
Dazu kommt, daß ich immer noch instinktiv versuche "flach" zu blasen. Dann wird aber der Ton deutlich zu hoch (+30/40 cent). Also ist oberste Direktive für mich derzeit, im "grünen Bereich" bei einem Auszug von ca. 6mm zu bleiben. Das geht auch, bedeutet aber definiv Umstellung und unvermeidliche zusätzliche Ablenkung von der Tonqualität.
Da habe ich keinerlei Schmerzen bin, solange die Richtung klar ist. Es dauert auch immer noch an, zu akzeptieren, daß es eher Monate (Jahre?) dauern wird, bis die Tonqualität brauchbar wird. Ich dachte früher halt, daß man nur fürdie Technik lange Unterricht hat. Daß der Ton sich erst entwickeln muß, ist eine recht junge Erkenntnis :-)
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Re: Etüde im bewegten Bild

Beitragvon Kampfkeks » 15.10.2008, 14:42

kann man da was sehen?...höre "leider" nur...kein bild da...ich muss auch sagen dafür das du noch net lange spiels ist es ganz in ordnung, man hört aber auch das du es noch nicht lange machs...viel luft, und die stütze war auch noch was wackelig in der zweiten oktave...ich glaub christina hat schon alle gute tipps gegeben...hatten ja schon einige themen mit "Wie bekomme ich ein schöneren Ton" (mund anspannen etc. ...) deshalb wolt ich das jetzt auch nicht nochmal aufgreifen...aber respekt das du dich schon aufnimms und ins i-net stells... die etüde hat was von: Süßer die Glocken, die klingeln^^


lg.
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Re: Etüde im bewegten Bild

Beitragvon doc » 15.10.2008, 18:49

Du brauchst einen H.264-(bzw. AVC-) Codec. Das ist die derzeit effizienteste Videokompression, erst möglich, seit genug "Fump" in den Rechnern steckt. Die wird bei BluRay verwendet und ist halt bei der PlayStation Portable Pflicht.
Mut und Tollkühnheit liegen nah beieinander, und ich möchte wirklich dem Eindruck entgegenwirken, meine Unkunst hier präsentieren zu wollen, oder "fishing for compliments" zu betreiben.
Ein Video bringt einfach mehr Zusammenhang, und ich hab hier zu wenig/keine Flötisten "zur Hand", die ich mal fragen könnte, was ihnen auffällt. Und ich möchte nicht nochmal irgendwas Grobes verschleppen wie früher. Das ist wirklich alles.

Audio-Kontrollaufnahmen, sozusagen als akustisches Jahresbuch, mache ich schon eine Weile. Einige technophile Sax-Freaks haben mich damit infiziert.
Jetzt eben auch für die Flöte, und dieses eine Mal ausnahmsweise als Video.
In solchen Stichproben kann man ad hoc und rückblickend sehen, ob und wie man Fortschritte erzielt oder auch auf der Stelle tritt.
Das kann auch sehr ernüchternd sein.
Normalerweise geht man mit solchen Aufnahmen besser nicht Hausieren.
Manchmal ist aber die bescheidene Frage nach Feedback schon ganz nützlich.
So haben mir Netz-Saxophonisten mal klipp und klar nach jeweils etwas zu mutigen Veröffentlichungen deutlich zu verstehen gegeben, daß ich katastrophal intonierte (wie immer viel zu hoch) bzw. endlich gezielt am Ton arbeiten müßte. Das war zwar erst hoch ernüchternd, aber am Ende ganz ganz wichtig für die Arbeit der letzten Jahre.

Freunde darf man ja nicht fragen, denn Art Teal schreibt in seiner "Art of Saxophone Playing": Wenn man nicht eines anderen Bläsers Fein werden möchte, oder gar die Freundschaft behalten möchte, dürfe man seinen Ton nicht kritisieren, und schon gar nicht seine Intination in Frage stellen. Und da ist was dran.
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