"Flötist" beim Supertalent 2009




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Moderator: La musicienne

Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon Altetröte » 09.12.2010, 15:28

Also ich kenne keinen Lehrer, weder an der Musikschule noch Privat, der in den Ferien oder wenn der Unterrichtstag auf einen Feiertag fällt, unterrichtet.

Zu den Techniken denke ich schon, dass ein Lehrer sie zumindest soweit beherrschen muß, dass er sie zeigen und vermitteln kann. Das muss nicht perfekt sein, aber er muss ja immerhin wissen, wovon er spricht. Die flötistische Ausbildung eines Jazzflötisten - um bei dem Beispiel zu bleiben - unterscheidet sich zunächst mal überhaupt nicht von der "klassischen" Ausbildung und die Techniken, die in der neuen Musik eingesetzt werden, sind ja auch eigentlich nicht neu im Wortsinn. Das gleichzeitige in die Flöte blasen und singen dient z.B. auch dazu, den Kehlkopf fallen zu lassen, Doppel- und Tripelzunge braucht man bei jeder Bachsonate und Flageolett-Töne spielt man, um einen lockeren und flexiblen Ansatz zu erhalten. Microtones und Klappengeräusche sind vom Instrument abhängig, für Microtones braucht man einen h-Fuß. Bliebe noch das Beatboxing, aber das ist keine "Disziplin", die auf die Flöte beschränkt ist, sondern eine Form der Percussion, in der man auch ohne Flöte irre Effekte erzielen kann.

Also alles "olle Kamellen" :D die man im Grunde in jeder guten Flötenschule findet. Was ich glaube, was den Jazz so schwierig macht, ist die Art zu spielen, die "swingenden" Achtel, die ternären Rhythmen und vor allen Dingen die Blue Notes und Improvisationen. Das hat aber mehr mit Rhythmik und Harmonielehre zu tun als mit Flötentechnik. Ich persönlich finde es sehr schwer, aber es gibt Menschen, denen es angeboren zu sein scheint, die können darauf los improvisieren, dass es nur so sprüht, beneidenswert! Ich gehöre leider zu denjenigen, die sich gern an ihren Noten festhalten, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass ich so spät angefangen habe und deshalb lieber sicheren Boden unter den Füssen habe als mich aufs improvisatorische Glatteis zu begeben.
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon King of Flute » 09.12.2010, 16:34

Also ich kenne zwei Lehrer die auch in den Ferien unterrichten, nämlich meinen alten und jetzigen Lehrer.

Da ich möglichst schnell vorankommen will, möchte ich halt möglichst immer jede Woche eine Unterrichtsstunde haben.
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon Flöti » 09.12.2010, 17:13

ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, warum die lehrer "nicht" in den ferien unterrichten.
ich will ja keinem zu nahe treten - aber was machen die dann?

also die hauptberufler? die, die davon leben wollen?
12 wochen ferien? welcher arbeitnehmer hat denn sowas?
oder gar: welcher selbstständige?
das muss ja durch die restliche arbeitszeit mitfinanziert werden...

ja, ich weiss, das ist in vielen vereinen so, aber nachvollziehen kann ich das nicht...
das es organisatorische gründe dafür gibt verstehe ich.
aber das lehrer das "prinzipiell" nicht machen würden - das glaube ich nicht.
die verdienen doch ihr geld damit...

ich hoffe ihr könnt mich ein bischen aufklären, warum das so ist.
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon La musicienne » 09.12.2010, 19:01

Hab bis jetzt nur die Erfahrung gemacht, dass Lehrer an städtischen Musikschulen nicht in den Ferien unterrichten. Privat kenn ich viele, die in den Ferien oder sonntags unterrichten. Wahrscheinlich sind das dann eher Ausnahmen, wenn sie das nicht machen.
tityre hat geschrieben:Es gibt aber auch viele Techniken, die sich positiv auf einen guten Ansatz und einen schönen Ton auswirken, weshalb man sie auch ruhig schon Anfängern vermitteln kann. Ich glaube nicht, dass es da Regeln gibt, im Sinne von "erst ab dem x. Unterrichtsjahr".
Natürlich, aber ich wurde ja danach gefragt und natürlich hat das nichts zu sagen. Klar, man kann die auch als Mittel zum Zweck verwenden.
Christina hat geschrieben:Aber in meinen Augen ist es auch keine Schande, dem Schüler gegenüber zuzugeben, dass man auf einem bestimmten Bereich eben kein Experte ist und dass er besser zu Herrn XY gehen würde, wenn er vorhat, sich intensiver damit zu befassen. Mein Vertrauen in den Lehrer würde das überhaupt nicht beeinträchtigen, im Gegenteil. Mit so einer Aussage zeigt er mir doch, dass er seine eigenen Grenzen kennt und ich kann umgekehrt davon ausgehen, das er die Dinge, die er mir beibringt, auch wirklich drauf hat. Das finde ich persönlich besser und ehrlicher als die Lehrer, die versuchen, alles selber zu machen (egal, ob sie es nun können oder nicht) um bloß keinen Schüler an einen Kollegen zu verlieren. Und was die tollen Lehrer an so mancher Musikschule angeht, da könnte ich Geschichten erzählen, die dir die Haare zu Berge stehen lassen ... aber das gehört dann wirklich nicht mehr hier hin.
Da gibts aber auch Gegenbeispiele, mein Lehrer gibt zu, wenn es besser ist, woanders hinzugehen(obwohl er eigentlich sehr gut ist). Das zeigt dann auch wirkliche Kompetenz, Sicherheit, Ehrlichkeit. Furchtbar eitle Lehrer gibts aber nicht nur an Musikschulen, sondern auch Privat. Finde jetzt nicht, dass das eine ausgesprochene Eigenart der Musikschulen ist.
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon Christina » 10.12.2010, 07:37

La musicienne hat geschrieben:Da gibts aber auch Gegenbeispiele, mein Lehrer gibt zu, wenn es besser ist, woanders hinzugehen(obwohl er eigentlich sehr gut ist). Das zeigt dann auch wirkliche Kompetenz, Sicherheit, Ehrlichkeit. Furchtbar eitle Lehrer gibts aber nicht nur an Musikschulen, sondern auch Privat. Finde jetzt nicht, dass das eine ausgesprochene Eigenart der Musikschulen ist.

Das war auch nicht als Eigenart der Musikschulen gemeint, sondern eher allgemein. Ich hatte mich eher darauf bezogen, dass ich es völlig okay finde, wenn ein Lehrer eben nicht, wie es von einigen hier gefordert wurde, in allen Bereichen gleich kompetent ist. Solange er seine Grenzen kennt, sie offen zugibt und im Einzelfall dann an einen Kollegen verweist, der eher ein Experte auf dem jeweiligen Gebiet ist, wäre das für mich kein Grund, ihm nicht zu vertrauen oder an seiner Eignung als Lehrer zu zweifeln.

Was den Unterricht in den Ferien angeht, kenne ich es eigentlich hauptsächlich von den Musikschulen so, dass da überhaupt nicht unterrichtet wird. Die orientieren sich an den normalen Schulferienregelungen. Private Lehrer - zumindest die, die ich kenne- sind häufig flexibler und stimmen die Unterrichtezeiten sehr individuell mit ihren Schülern ab. Auch da muss man aber sicher mal die eine oder andere Woche Urlaub zugestehen.
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon Muri » 10.12.2010, 12:51

Ich kenne es auch so, dass in den Ferien nicht unterrichtet wird. Auch, wenn ich privat unterrichten würde, würde ich das so machen. Ich brauche manchmal einfach ein bisschen Abstand von dem ganzen Geschehen und habe denn genug Ruhe, nach neuen Noten zu schauen usw. Außerdem entdecke ich nach einer kurzen Pause oft wieder Fehler an meinen Schülern. Ich gebe in den Ferien dann manchmal Nachholstunden, wenn was ausgefallen ist oder so. Ganz so penibel bin ich dann doch nicht ;)
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon King of Flute » 10.12.2010, 14:44

Muri hat geschrieben:Ich kenne es auch so, dass in den Ferien nicht unterrichtet wird. Auch, wenn ich privat unterrichten würde, würde ich das so machen. Ich brauche manchmal einfach ein bisschen Abstand von dem ganzen Geschehen und habe denn genug Ruhe, nach neuen Noten zu schauen usw. Außerdem entdecke ich nach einer kurzen Pause oft wieder Fehler an meinen Schülern. Ich gebe in den Ferien dann manchmal Nachholstunden, wenn was ausgefallen ist oder so. Ganz so penibel bin ich dann doch nicht ;)


Also ich würde privat alle meine Schüler auch in den Ferien unterrichten, es sei denn sie sind im Urlaub oder sie wollen es ausdrücklich nicht. Gerade die absoluten Anfänger sollte man nämlich nicht wochenlang alleine lassen, denn dann gewöhnen sie sich Fehler an, die ich ihnen ja nachher wieder austreiben muss.

Aber ihr wisst ja dass ich Anfänger bin und noch keine Ahnung vom Unterrichten habe und deshalb würde ich es so machen wie oben geschrieben, weil ich selber als blutiger Anfänger mal 2 Wochen auf mich alleine gestellt war und mir dabei einen Fehler angewöhnt habe :? .
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon Christina » 10.12.2010, 18:20

Ich finde, dass man das ganz individuell auf den Schüler abstimmen muss. Einigen tut eine kleine Pause zwischendurch mal ganz gut. Da merkt man einfach, dass irgendwann die Luft raus ist und nach zwei oder drei Wochen Ferien geht es wieder viel leichter. Dagegen würde ich niemals einen Schüler, der gerade erst angefangen hat, über 6 Wochen Sommerferien völlig sich selbst überlassen. Trotzdem gönne auch ich mir völlig egoistisch im Sommer mal zwei Wochen ohne Unterrichtsstress. Und über Weihnachten werde ich mit Sicherheit auch aussetzen.
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon tityre » 10.12.2010, 18:39

Christina hat geschrieben: Trotzdem gönne auch ich mir völlig egoistisch im Sommer mal zwei Wochen ohne Unterrichtsstress. Und über Weihnachten werde ich mit Sicherheit auch aussetzen.


Ich halte das gar nicht für "egoistisch", sondern für absolut notwendig. Jeder braucht Pausen und muss mal neue Kraft tanken; davon profitieren am Ende auch deine Schüler.
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon Carrie » 10.12.2010, 22:27

Ich denke ebenfalls nicht, daß ein guter Querflötenlehrer alle Varianten beherrschen und unterrichten können muß. Jazz usw. sind für mich Sondervarianten und wenn ich das auf mein Können draufpacken möchte, gehe ich zum Spezialisten.

Was das Unterrichten in den Ferien betrifft: Musikschulen orientieren sich an den Schulferien, private Lehrer nicht unbedingt, das ist ja auch der Vorteil bei der Sache (wie King schon geschrieben hat). Mich selbst interessieren die Schulferien (noch) nicht, mein Kind ist noch zu klein, um an irgendwelche Ferien gebunden zu sein. Auch Feiertage nutze ich ab und an gern mal, um z.B. Stunden nachzuholen.
In meinen Unterrichtsverträgen steht eine bestimmte Stundenanzahl drin, die dem Schüler pro Jahr zusteht (plus Krankheitsregelung etc.) und so bleibt mir die Möglichkeit, auch ab und an mal Ferien machen zu können. Denn auch ein Lehrer braucht mal Abstand ;)
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon King of Flute » 10.12.2010, 23:46

tityre hat geschrieben:
Christina hat geschrieben: Trotzdem gönne auch ich mir völlig egoistisch im Sommer mal zwei Wochen ohne Unterrichtsstress. Und über Weihnachten werde ich mit Sicherheit auch aussetzen.


Ich halte das gar nicht für "egoistisch", sondern für absolut notwendig. Jeder braucht Pausen und muss mal neue Kraft tanken; davon profitieren am Ende auch deine Schüler.


Im Moment könnte ich gar nicht freiwillig eine Pause machen, weil ich doch irgendwie jeden Tag meine Flöte brauche, weil mir sonst etwas fehlt. Kraft tanke ich vor allem nachts, wo ich dann ganz entspannt Fernsehen gucke oder vor dem Computer sitze. Außerdem schlafe ich relativ lange, sodass ich eigentlich immer recht ausgeruht in meinen Übetag starte.

Außerdem bin ich einfach auch zu ehrgeizig um die Flöte einfach mal in die Ecke zu legen und nicht mehr zu spielen, schließlich will ich ja auch mal richtig "hammermäßig" klingen.

Dennoch kann ich mir vorstellen, dass Lehrer auch mal eine Auszeit brauchen, da unterrichten ja doch auch anstrengender ist, als einfach nur so zu üben und zu spielen
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon Altetröte » 11.12.2010, 17:03

warum sagt mir denn keiner, dass ich einen völligen Blödsinn geschrieben habe:

Altetröte hat geschrieben:für Microtones braucht man einen h-Fuß


Ist natürlich Quatsch! Man braucht Ringklappen!!!!
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon King of Flute » 11.12.2010, 17:51

Altetröte hat geschrieben:warum sagt mir denn keiner, dass ich einen völligen Blödsinn geschrieben habe:

Altetröte hat geschrieben:für Microtones braucht man einen h-Fuß


Ist natürlich Quatsch! Man braucht Ringklappen!!!!


Weil ich dir irgendwie vertraut habe, da du ja mehr Erfahrung hast als ich. Obwohl ich eigentlich auch weiß das man dafür Ringklappen braucht :mrgreen: .

Sorry, Altetröte :(
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon tityre » 11.12.2010, 18:41

Ich wollte nicht schon wieder wegen Allwissenheit eine auf den Deckel kriegen; wär' ja schade, wenn du dich dann auch wegen mir abgemeldet hättest. :D

Aber wenn du drauf bestehst: Also, du Altetröte, was hast du denn da wieder für einen Unsinn geschrieben? Ts, ts, ts.... (trotzdem habe ich kurz überlegt: was, um Himmels willen, macht die denn da mit dem H-Fuß? Weiß sie was, was ich nicht weiß?)

Ansonsten: ich habe sowohl Ringklappen, als auch einen H-Fuß und drücke mich aber trotzdem vor Microtones (genau wie vor Zirkularatmung), aber irgendwann erwischt's ja jeden mal....
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Re: "Flötist" beim Supertalent 2009

Beitragvon King of Flute » 11.12.2010, 18:56

Meine nächst Flöte wird auch eine Ringklappenflöte mit h-Fuß. Das weiß ich jetzt schon. Sobald ich dann mein erster Finger sein Loch richtig abdeckt, werde ich mal ein paar Microtones spielen, da mich schon interessiert wie sich so etwas anhört :) .
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