ah, danke, dann werd ich das wohl trotzdem mal üben mit dem Ringfinger
Natürlich sticht mich ab und an der Hafer und ich spiele mal ein paar Test-Töne in der Dritten, aber sonst lasse ich artig die Finger bzw. Lippe von der Oktave, eben um den Ansatz nicht zu ruinieren, ehe er überhaupt da ist. Den Fehler des "rausquetschens" habe ich ja schon mal gemacht, und ich möchte ihn nicht wiederholen.
Was die Frage nach dem Sax geht, habe ich inzwischen gelernt, daß es wohl kein so strenges "richtig" und "falsch" gibt. Prinzipiell ist es OK, wenn man genau die Klappen nimmt, die griffig sind und gut klingen. Natürlich gibt es bei den moderneren Mk6-Abkömmlingen etablierte Koppelungen und damit Standards. Bei älteren "Vintage"-Saxen dagegen muß man schon mal schauen, was da im Einzelfall überhaupt geht udn wie man damit rumkommt.
Jedenfalls habe ich den Eindruck bekommen, daß Saxophonisten tendenziell undogmatisch greifen, auch bei den Regeln für Tonverbindungen. Saxophonisten, die auch Klarinette spielen, benutzen intensiver die Seiten-Drücker, habe ich gehört (und mein Lehrer hat mich stark dazu ... ermutigt). "Klassiker" verwenden gern optimierte Verbindungen, denn sie können den Durchgang ja wegen Notenkenntnis optimieren. Jazzer benutzen dagegen lieber wenige Standardgriffe, die immer gehen, in jeder Situation, denn im Solo weiß man ja nicht vorher, welche Verbindung exakt zustandekommen wird
Das d2 ist klanglich auch so ein Problemton auf dem Sax. Die "Lehre" sagt, daß man es normal greift, aber das ist akustisch besonders beim Tenor ungünstig, weil nur ein freies Loch zur Verfügung steht. Das macht den Ton matt. Viele Spieler öffnen daher prinzipell beim d2 noch die Cis-Klappe, wenigstens bei längeren Noten. Das läßt den Ton zwar etwas raufschnellen, aber das wird dann im Ansatz ausgeglichen.
Im Altissimobereich muß man sowieso für jedes Saxophon individuell rauskriegen, welche Griffe helfen, und welche nicht.
Ich hoffe, daß das trotz allem etwas zur Aufklärung hilft
-- Liebe Grüße aus der Stadt mit dem riesigen Bahnhofskappellschen.