So, das Experiment geht in die zweite Runde. Ich habe nämlich gestern abend an meiner ersten Vororchesterprobe teilgenommen. In dieser Besetzung spielen hauptsächlich die Nachwuchsmusiker unseres Vereins, um sich ohne den Druck durch viele Auftritte und mit einfacher Literatur erstmal an das Zusammenspiel zu gewöhnen. Für mich also die ideale Gelegenheit, um etwas Spielpraxis zu bekommen! Die Überraschung bei unseren Musikern war natürlich erstmal groß. Es wusste ja bisher kaum jemand, dass ich mit Saxophon angefangen habe
. Ganz schnell kam dann aber wieder die altbekannte Einstellung durch: "Christina ist ja da, die wird die Stelle schon spielen ..." Dass ich noch dabei bin, mich auf dem Instrument zurecht zu finden, die gleichen Probleme wie jeder andere Anfänger habe und erstmal genug mit mir selber und dem Saxophon zu tun habe, daran denkt keiner!
Mit dem Verlauf der Probe kann ich trotzdem ganz zufrieden sein. Zumindest habe ich kein Problem damit, die Stücke mitzuspielen, was schon mehr ist, als so mancher von den anderen schafft, die da sitzen. Besonders die Intonation lässt noch einiges zu wünschen übrig, aber in dieser Besetzung merken das zum Glück nur ich selber und der Dirigent, darum ist das nicht weiter tragisch. Außerdem hoffe ich, dass ich durch das Zusammenspiel nach und nach Fortschritte in dem Bereich mache.
Am spannendsten fand ich die Erfahrung, plötzlich zu einer ganz anderen Instrumentengruppe zu gehören. Als Flötistin spielt man ja meistens ähnliche Stimmen wie z.B. Klarinette oder stellenweise vielleicht noch Trompete. Da ist es klar, dass man beim Spielen auch auf diese Instrumente hört, sich daran orientiert um mit denen zusammen zu sein. Alles andere wird, na ja, nicht gerade ausgeblendet, ist aber für das, was man selber spielt, eigentlich nicht soooo wichtig. Und jetzt habe ich mich plötzlich auf einer Stimme mit Posaune / Tenorhorn / Bariton wiedergefunden! Da musste ich mich erstmal völlig neu orientieren. Allerdings habe ich festgestellt, dass ich nach einiger Zeit die Musikstücke völlig anders wahrgenommen habe, als sonst, das war schon echt lustig.