Hi,
also bei uns hat jeder Musiker seine eigene Mappe(n). Die Mappen werden vom Verein gestellt und sollten nach Austritt zurückgegeben werden (was leider nicht immer so klappt).
Jeder Musiker ist selber für die Vollständigkeit und Ordnung seiner Mappe zuständig. Wenn etwas fehlt meldet man das einfach dem Notenwart und der kopiert einem das. Neue Noten werden in ein Hängeregister vom Dirigent einsortiert. Das sieht so aus, dass jeder ein mit Namen beschriftetes Hängeregister hat, sortiert nach den Registern. In dieses kommen dann alle Noten, Terminpläne etc. Das Hängeregister wird jede Probe herausgeholt. So kann sich jeder selbständig seine Noten holen und es ist auch kein Problem wenn man nicht da war als die Noten ausgeteilt wurden. Der Dirigent o.a. müssen nicht ständig daran denken wem noch was fehlt.
Anschließend sortiert man die neuen Noten in seine eigene Mappe ein. Wenn das Inhaltsverzeichnis verändert wird, bekommt jeder Musiker (über sein Hängeregister) wieder ein neues Inhaltsverzeichnis und muss selber Sorge tragen, das nicht mehr gebrauchte Noten abgegeben und eventuell noch fehlende Noten kopiert werden.
Diese Lösung funktioniert bei uns wunderbar. Klar ist nicht jeder gleich ordentlich, aber dafür dann selber schuld wenn was fehlt (Chaoten gibts immer...). Daher haben wir selten das Problem, dass wir irgendwelche Stücke nicht spielen können, weil jemand sie nicht dabei hat. Das passiert eigentlich nur bei Stücken die noch nicht ins Inhaltsverzeichnis übernommen worden sind (z.B. konzertante Stücke die wir nur für ein Konzert vorbereitet haben und sich nicht fürs normale Programm eignen).
Selbst unsere Kleinsten kommen gut damit klar. Und die sind zum Teil noch keine 10 Jahre alt.
Die Stimmenverteilung ist bei uns eigentlich sehr fest, d.h. nur in absoluten Ausnahmesituationen werden Stimmen getauscht. Man bringt ja schließlich auch mal eine Probe rum ohne 1.Klarinette, oder 2.Trompete etc. Wenn dann tatsächlich bei Auftritten eine Stimme fehlt wird natürlich auch mal was umverteilt, sofern es wirklich nötig ist. Aber dann weiß der Fehlende das ja meist vorher und kann seine Mappe dem anderen Mitspieler rechtzeitig übergeben bzw. alle Noten sind ja noch einmal im Vereinsverzeichnis vorhanden und können (theoretisch) jederzeit herausgesucht und kopiert/verwendet werden.
Die ausgeteilten Noten sind teils Kopien, teils Orginale. Normalerweise wird so ausgeteilt das ein Orginal im Verzeichnis verbleibt, so dass jederzeit eins zur Verfügung ist und nachkopiert werden kann.
Die Vorteile eigener Mappen liegen ja ganz klar auf der Hand:
1. Entlastung des Notenwarts/Dirgenten (jeder ist selbst verantwortlich)
2. Die Noten werden immer mit heimgenommen und so kann auch zu Hause (oder im Unterricht) problemlos geübt werden. Und der Punkt ist bei Oberstufenliteratur einfach nicht zu unterschätzen, die kann zumindest bei uns nicht jeder vom Blatt spielen. Und man erspart sich viel Probenarbeit wenn die Leute zumindest Läufe, schwierige Passagen etc zu hause üben können. Wenn die Noten mitgegeben werden kann man eben dann auch das als Erwartung festsetzen (klappt bei manchen, bei manchen natürlich aber auch nicht).
3. Man hat immer die gleichen Noten, kann sich also alles eintragen was man selber braucht. Klar, allgemeine Spielanweisungen gelten für alle. Aber jeder hat ja so eigene kleine Schwierigkeiten, wie vergessene Vorzeichen, Rhytmusschwierigkeiten etc.
4. Auf Eigenes gibt man doch mehr acht (zumindest bei den Kindern ist das so), sie wissen sie sind persönlich dafür verantwortlich und wenn ein Stück nicht gespielt werden kann weil man es nicht dabei hat oder nicht findet, ists ja für einen selber peinlich und das passiert dann normalerweise kein zweites Mal.
Nachteile:
- Bei Austritt von Musikern muss man natürlich danach schauen dass die Mappen nach Möglichkeit abgegeben werden, aber diese Problematik hat man ja bei Uniformen, Trachten, Instrumenten etc. genauso.
- Die Mappen können zu Hause vergessen werden (passiert bei den kleinen hin und wieder), aber da immer ein Satz Orginalnoten da sind und kaum jemand auf seiner Stimme allein sitzt (schaut dann halt mal beim Nachbarn rein), gab es deswegen bisher kaum Probleme.
- Manche sehr chaotischen Musiker bekommen einfach keine Ordnung in ihre Mappen und haben immer irgendwelche fehlenden Stücke, praktisch heißt das, das die Leute meist einfach länger brauchen bis sie die Noten auf dem Notenständer liegen haben oder eben auch beim Nachbarn reinschauen müssen. Und mit der Zeit weiß man ja bei wem es solche Probleme gibt und kann ja dann Vorkehrungen treffen
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Bei uns Flöten im speziellen haben wir die Sache so gelöst, das wir zweiten Stimmen auch alle ersten Stimmem mit in der Mappe haben. Da wir nur 4 sind, kam das schon hin und wieder vor, das wir zweiten alleine waren. Die ersten haben im Regefall keine zweiten Stimmen in der Mappe (außer bei ein paar wenigen Stücken, z.B. wenn Solos oder wichtige Stellen in der zweiten sind).
Verteilung der Mappen bei uns:
Große: Rote Mappe (Sommerprogramm), Konzertmappe, Marschbuch
Jugend: Schwarze Mappe (Sommerprogramm), Konzertmappe
Kleinen: Mappe
Also im Extremfall haben Musiker bei uns 6 Mappen (ich zum Beispiel) und kommen damit aber Normalerweise auch gut zurecht.