Jetzt muß ich aber auch noch meinen Senf dazugeben
Ich finde es auch interessant, dass Du die Weinzierl Schule so schlecht findest. Ich habe zwar nicht die Ausgabe mit der CD, und ich habe sie auch nicht von A - Z durchgespielt, aber ich finde sie von der Stilmischung und vom Anspruch her zwar nicht einfach, aber sehr ausgewogen. Die angesprochenen Stücke sind keine Bearbeitungen sondern Originale, bei Haydn weiß ich gerade nicht, welches Stück Du meinst und bei Bach denke ich, dass Du die C-Dur Sonate ansprichst, die im übrigen zu den Bach "zugeschriebenen" Sonaten gehört, das heißt, dass er sie wahrscheinlich nicht selbst geschrieben hat, sondern entweder einer der Bach-Söhne oder ein Schüler. Ich finde aber, wenn man diese Stücke spielen und interpretieren kann, dann kann man schon etwas. An Syrinx z.B., mit dem diese Schule endet, habe ich mich noch nicht herangetraut! Darf ich Dich fragen, was Dich an dem Notenbild stört? Da habe ich schon wesentlich schlechtere Noten in den Fingern gehabt! Und für mich, die ich altersbedingt nicht mehr sooo gut sehe, ist das Notenbild wunderbar klar; ich wünschte, andere Verlage würden sich da eine Scheibe abschneiden.
Die Taffanel & Gaubert Schule habe ich auch, aber ich muß ehrlich gestehen, dass ich sie zwar "geschichtlich" interessant finde, aber als Lehrwerk eher demotivierend. Die Schule von Trevor Wye finde ich persönlich bei weitem nicht so anspruchsvoll wie die Weinzierl-Wächter Schule und die Sprüche von Herrn Wye nerven eher. Außerdem hat er sowieso das Meiste bei Moyse abgeschaut. Dann gibt es noch die Schule von Werner Richter und von Hans-Peter Schmitz, die beide ihre Stärken und Schwächen haben.
Schlußendlich kann ich mich - mal wieder - nur Christina anschließen! Es ist ganz klar typabhängig, wer mit welcher Schule zurecht kommt und ich glaube, dass es schwer ist, für Erwachsene das Richtige zu finden! Und ohne Lehrer taugt keine Schule etwas, denn sie sind alle nicht für das autodidaktische Lernen geeignet und man kann sich ganz schnell ganz falsche Dinge aneignen, die sich im Laufe der Zeit zu richtigen Problemen entwickeln. Und dann kommt auch irgendwann der Tag, wo man entweder die Flöte in die Ecke schmeißt, weil gar nichts mehr geht oder sich einen guten Lehrer sucht, der bereit ist, sich das anzutun: nämlich einen Schüler zu übernehmen, dem er erst einmal alles wieder abgewöhnen muß, was dieser sich über Jahre hinweg falsch angewöhnt hat. Das ist nicht gerade die beste Voraussetzung für eine gute Schüler-Lehrer-Beziehung.