g-moll Sonate von J.S. Bach




Welche Qf-Schulen empfehlt ihr Neulingen/Fortgeschrittenen? Gibt es einzelnen Etüden aus Schulen die vlt. sehr gut sind?...

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g-moll Sonate von J.S. Bach

Beitragvon Altetröte » 16.02.2012, 09:55

Ich habe jetzt mit der g-moll Sonate von Bach angefangen und bin hin und weg. Ich übe jetzt den ersten und zweiten Satz mit CD (nochmal danke an Schräubchen!) im langsamen und im Endtempo; an den dritten Satz habe ich mich noch nicht herangewagt und ob ich den ersten Satz jemals im "Konzerttempo" spielen werde, weiß ich noch nicht, aber trotzdem macht es unglaublich viel Spaß.
Meint Ihr, wenn ich allmählich das Tempo ein wenig steigere, dass ich doch noch schnellere Finger bekomme? Im Moment frustriert es mich, dass all die schönen Stücke, die ich gern spielen würde, vom Tempo her für mich zu schwer sind :(
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von Anzeige » 16.02.2012, 09:55

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Re: g-moll Sonate von J.S. Bach

Beitragvon tityre » 16.02.2012, 10:13

Ich glaube schon, dass man das gut trainieren kann; würde ich mal mit deiner Lehrerin diskutieren, denn es gibt Strategien dafür.

Als erstes finde ich immer wichtig, dass es wirklich nicht die kleinste Unklarheit bei den Griffen gibt, also ganz langsam jede Griffkombination regelrecht einprogrammieren. Am besten vor dem Spiegel und die Finger beobachten: da entstehen oft unökonomische Zusatzbewegungen. Ich neige z.B. dazu, den rechten Ringfinger nicht nur hoch zu nehmen, sondern auch zum Mittelfinger hin zu bewegen. So etwas muss man abstellen, weil das den schnellen Fluss stört.

Es gibt so ein Gestänge, dass man auf die Flöte montieren kann (http://fingerguide.com/flute/DE/UsageDE.html ) und damit kann man sehr schön trainieren, die Fingerbewegungen sehr klein zu halten (ich finde, Galway macht das in Perfektion). Manche Leute hassen dieses Teil, aber ich weiß auch von Professoren, die es für ihre Studenten benutzen. Muss man ausprobieren, leider nicht so billig.

Genauso musst du deinen Ansatz beobachten und schauen, ob du irgendwelche überflüssigen Bewegungen machst; tut man ja häufig bei großen Sprüngen u.ä.

Als nächstes kann man z.B. kleine Gruppen bilden: Immer 2er, dann 3er, dann 4er (nur so als Beispiel) und beispielsweise auf dem nächsten Ton landen (also aushalten). Keine Ahnung, ob man das versteht. Ich meine damit: bei einer 4er Gruppe: 1234 und den 5. halten. Dann wird der 5. wieder zum 1. usw.

Dann kann man auch den Lauf als Ganzes rhythmisch variieren (z.B. jeden Ton verdoppeln, dann verschiedene Punktierungen etc.).

Was auch ganz wichtig ist, ist, dass die Augen immer ein Stück voraus sind. Dein Sohn ist doch auch musikalisch; den könntest du bitten, mit einem Stück Papier die Noten, die du jetzt gerade spielst zu verdecken und dann das Papier immer weiter zu schieben. Sodass du immer ein paar Noten, später einen ganzen Takt mit den Augen voraus bist.

Das ist das, was mir jetzt so auf die Schnelle einfällt. Sind da neue Anstöße dabei? Sonst muss ich noch mal nachdenken und mir das Stück mal genau anschauen.
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Re: g-moll Sonate von J.S. Bach

Beitragvon Altetröte » 16.02.2012, 11:03

hallo tityre, vielen Dank für Dein feedback.

Es ist schon das eine oder andere dabei. Was ich definitiv nicht mache, sind zu große Fingerbewegungen, da wurde von Anfang an drauf geachtet, deshalb brauche ich dieses Gestell wohl nicht :wink: (btw. und nur aus Neugierde: was kostet denn so ein Teil, weißt Du das?) Was mir wohl fehlt, ist die "Lockerheit" und da habe ich noch keinen Plan, wie ich das abstellen soll. Ich kann einfach nicht unbekümmert drauflos spielen, sondern habe immer "Angst" vor falschen Tönen, auch wenn ich genau weiß, dass das Quatsch ist, aber als Perfektionistin und Tonfetischistin kann ich halt nicht über meinen Schatten springen. Dazu kommt meine Ungeduld. Ich denke heute, ich hätte besser daran getan, von Anfang an langsamer aber progressiv zu üben, statt mir an einem "Wunschtempo" einen abzubrechen, welches trotzdem immer noch weit vom Originaltempo, sofern es das überhaupt gibt, entfernt war.

Ich will nicht sagen, dass ich insgesamt nichts gelernt habe; man sagt mir einen schönen Ton nach und inzwischen stimmt auch die Intonation in allen Oktaven (ok., meistens wenigstens). Deshalb möchte ich jetzt verstärkt an die Baustelle Tempo. Dass ich kein Virtuose mehr werden kann, ist mir schon klar, aber Koordination und Muskelbewegungen denke ich, kann man trainieren. Außerdem hält das die grauen Zellen fit :mrgreen: ´
Entspannt zu spielen ist glaube ich für mich der Schlüssel, das kann ich aber nicht, wenn ich ständig diese Anfälle von Balkenpanik (ich liebe dieses Wort) bekomme!
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Re: g-moll Sonate von J.S. Bach

Beitragvon tityre » 16.02.2012, 12:52

Du, ich habe diesen Fingerguide schon so lange und deswegen total vergessen (oder eher verdrängt?), was der gekostet hat. Irgendwas zwischen 30 und 50 Euronen?? Wirklich keine Ahnung mehr. Eine Anfrage bei dem Herrn lohnt sich aber, zumal er sehr nett antwortet und auch Fragen beantwortet (jedenfalls war das damals so).

Was die Entspannung im Kopf angeht, habe ich selber so meine Probleme und folgende Theorie:
1. Je besser die Griffkombinationen sitzen, je besser alles einprogrammiert und geübt ist (abschnittsweise auch immer auswendig), desto "entspannter" bin ich.

2. Wenn man oben, in der Birne zu verkrampft ist, hilft es evtl. sich abzulenken, d.h. die Spannung in andere Bereiche zu verlagern. Vielleicht mal auf einem Wackelbrett spielen oder bewusst, Körperteile anzuspannen, um sie dann, beim nächsten Übedurchgang, besser "loslassen" zu können.

3. Ich übe gezielt das, was mir "Angst" macht. Also: wenn ich ein Stück mit vielen Versetzungszeichen habe, spiele ich ganz viele Tonleitern und Etüden mit 4 oder 5 bs (bs finden die meisten ja schlimmer als Kreuze).

Aber, den Kopf und die Gedanken zu entspannen bleibt ein schwieriges Thema.
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Re: g-moll Sonate von J.S. Bach

Beitragvon Altetröte » 16.02.2012, 15:58

Ja, das ist echt schwierig.

Benutzt Du denn den Fingerguide noch?

Mit den Griffkombinationen wirst Du sicher recht haben, da ist mir wieder meine Ungeduld im Wege :evil:
Das mit dem Balance Board trau ich mich nicht, weil ich noch nicht so sicher darauf stehe und deshalb befürchte,
meine einzige Flöte zu himmeln, wenn sie mir hinunterfällt.
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Re: g-moll Sonate von J.S. Bach

Beitragvon tityre » 16.02.2012, 17:44

Ja, ich benutze die Folterstange immer wieder. Mir hilft's, aber wenn die Finger nicht Dein Problem sind, ist das für Dich vielleicht nix.
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Re: g-moll Sonate von J.S. Bach

Beitragvon Altetröte » 17.02.2012, 09:03

Naja, die Finger sind ja schon irgendwie das Problem, aber bisher habe ich von meinem Lehrer keine Beanstandungen hinsichtlich zu großer Fingerbewegungen erhalten. Ausprobieren wollen würde ich es schon, aber kaufen möchte ich es nicht gleich, wenn es so teuer ist...
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Re: g-moll Sonate von J.S. Bach

Beitragvon t-zwerg » 17.06.2012, 17:35

hi,
ich habe eine frage:
wo hast du das heft gekauft?

lg t-zwerg
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Re: g-moll Sonate von J.S. Bach

Beitragvon Altetröte » 18.06.2012, 08:53

Meinst Du die Noten?

Ich habe die Ausgabe von Bärenreiter Urtext, das sind zwei Bände, in denen einmal die authentischen und einmal die Bach zugeschriebenen Sonaten enthalten sind, jeweils Partitur und Flöten- bzw. Cellostimme.
Die g-moll Sonate gehört ja zu den Bach zugeschriebenen Sonaten, das heißt, dass seine Urheberschaft stark bezweifelt wird und man eher davon ausgeht, dass diese Sonaten von Schülern oder Bach-Söhnen stammen.

Es gibt die Noten auch von Dowani direkt mit Play-along CD. Wenn Du die Noten noch nicht hast, würde sich das sicher lohnen, denn es macht viel Spaß, die Sonate mit Begleitung zu spielen.
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Re: g-moll Sonate von J.S. Bach

Beitragvon t-zwerg » 20.06.2012, 18:44

Vielen Dank
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Re: g-moll Sonate von J.S. Bach

Beitragvon Christina » 21.06.2012, 22:02

Genau das Stück habe ich heute von meiner Oboenlehrerin bekommen. Angespielt haben wir erstmal nur den 1. und 2. Satz. Superschön und macht unheimlich Spaß zu spielen, ich finds aber vom Ausdruck her echt schwer!
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