Moyse oder Wye?




Welche Qf-Schulen empfehlt ihr Neulingen/Fortgeschrittenen? Gibt es einzelnen Etüden aus Schulen die vlt. sehr gut sind?...

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Moyse oder Wye?

Beitragvon Thore123 » 22.11.2019, 23:17

Ich wollte mich mal erkundigen wen von beiden - und vorallem warum- ihr besser findet?
Meine Lehrerin findet die Tonübungen von Trevor Wye am besten, viele andere die von Marcel Moyse - So viel Unterschied kann da ja, wenn man es so sehen will, nicht sein, oder? Ich meine, am Ende muss ja theoretisch das gleiche Resultat dabei rauskommen.
Ich hab die Tonübungen von Marcel Moyse bis jetzt noch nicht in der Hand gehabt und übe auch immer nur die von Trevor Wye, bin damit auch zufrieden, aber wie seht ihr das?

Gerne auch eine kleine Diskussionsrunde hierzu :mrgreen:

Gruß
Thore
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Re: Moyse oder Wye?

Beitragvon joy » 23.11.2019, 13:59

Trevor Wye war doch meines Wissens nach Schüler von Marcel Moyse, oder?
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Re: Moyse oder Wye?

Beitragvon Musiquer » 23.11.2019, 15:54

Hallo Thore,

Seit Jahren mache ich die Tonübungen (De la sonorité) und die Technikübungen (Gammes et arpèges) von Marcel Moyse. Die hat mir meine erste Lehrerin empfohlen. Eigentlich bin ich damit zufrieden, auch wenn ich sehr lange brauche, bis ich die 480 Technikübungen mal alle durch habe. Von "die Übungen einer Zeile im Inhaltsverzeichnis in einer halben Stunde", wie meine Lehrerin das damals gewünscht hatte, bin ich weit entfernt. Aber ich denke, es ist wichtiger genau und sorgfältig zu üben, als möglichst viele Übungen in kurzer Zeit durchzuhudeln.

Besonders nützlich finde ich in "de la sonorité" die 36 Übungen, bei denen von jedem Ton aus Sprünge in immer größer werdenden Intervallen geübt werden und die man in verschiedenen Artikulationsformen üben soll. Ist ein tolles Ansatztraining.

Über einen Vergleich mit den Übungen von Trevor Wye kann ich nichts sagen, da ich die nicht kenne. Aber ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass man auch als Fortgeschrittener regelmäßig Tonübungen macht, auch in sehr langsamem Tempo, damit man Zeit hat seine eigene Tonqualität wahrzunehmen und zu beurteilen.
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Re: Moyse oder Wye?

Beitragvon Altepic » 23.11.2019, 20:00

Hallo Thore,
Wye war Schüler von Moyse.
Damit steht er in der Tradition der französischen Ftlötenschule.
Ich kenne seine Lehrbücher jetzt nicht. Vielleicht sind da einige Übungen moderner gestaltet und der Aufbau pädagogischer...

Ich bebe zu.. De la Sonorite und die Arpeges von Moyse liegen jetzt bei mir nicht wie eine Bibel immer parat zum täglichen üben.
Bei max. 1 Std. /Tag wäre da nicht mehr viel Zeit für andere Stücke.

10 Min. täglich sind aber fast immer für solche Übungen drin. Da braucht man nach einiger Zeit auch keine Noten mehr vor sich.
Ich mache die Übungen, die mir so einfallen. Von Tonleitern über Sonorite bis Arpeggien. Das wechselt immer
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Re: Moyse oder Wye?

Beitragvon Sheepy_Hollow » 24.11.2019, 00:37

Generell lässt sich sagen, dass alle, also auch Moyse und Wye, von Gaubert&Taffanel abgeschrieben haben (und diese ggf. wiederum von jemand anderem), denn völlig neu/innovativ und einzigartig sind die Übungen alle nicht.

Meistens unterscheiden sie sich optisch oder im Text der Anleitung oder in der Struktur/Reihenfolge. Letztlich ist es also Geschmackssache, meistens sogar der Geschmack des jeweiligen Professors, bei dem du oder dein Lehrer studiert (ha(s)t).

Ich mache z. B. Technikübungen gerne von Wye, was daran liegen könnte, dass ich keine Etüden mag, weil sie nicht konzentriert genug sind und sie mir somit gefühlt nur Zeit rauben. Da schafft mir Wye Abhilfe. Andere Flötisten können mit purem Technikkram verständlicherweise nix anfangen. Hier geht es also auch um Antrieb, Motivation und wie lange man diszipliniert sein kann und möchte. Tonübungen mache ich aber eher nach Moyse, weil mir seine Aufmachung besser gefällt. Wye beschreibt ein Klangbild, das mir nicht recht gefallen mag. Hier finde ich die konzentrierte Form tatsächlich eher ermüdend. :D

Am Ende gibt es keinen heiligen Gral. Am nächsten kommt dem ein sehr guter Pädagoge, der mit dir zusammen eine Übung generiert :!: die zu dir passt und dich am schnellsten voran bringt. Für mich wurde zum Beispiel die berühmte Moyse-Übung (die Wye abgeschrieben hat) umgeschrieben und auf mich zugeschnitten, indem ich nicht abwärts gehe sondern vom h1 aufwärts, da ich in der tiefen Lage jahrelang zu verkopft war:
1 Atemzug h1 - c2 - c#2,
1 Atemzug c2 - c#2 - d2, usw.

Auch das ist Geschmackssache :D , hier meiner: Moyse für Ton, Wye für Technik.
“Faux comme une flûte” est un proverbe musical dès longtemps établi. “Je connais quelque chose de plus faux qu’une flûte, disait Mozart. – C’est? – Deux flûtes.”
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Re: Moyse oder Wye?

Beitragvon Thore123 » 26.11.2019, 16:01

Momentan mache ich mit meiner Lehrerin auch viel Tonübungen für die tiefe Lage, halt Wye und mache schnelle Fortschritte :D Lag halt weniger am Ton direkt sondern an der Intonation, war immer zu tief :oops:
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