Robert Dick




Welche Qf-Schulen empfehlt ihr Neulingen/Fortgeschrittenen? Gibt es einzelnen Etüden aus Schulen die vlt. sehr gut sind?...

Moderator: Muri

Robert Dick

Beitragvon Altetröte » 06.09.2009, 21:33

Kennt jemand von Euch "Neuer Klang durch neue Technik" von Robert Dick?

Ich habe daraus einige Übungen aufbekommen, die mich schon fast zur Verzweiflung bringen. Es soll jeweils ein und derselbe Ton mit allen möglichen Griffen gespielt werden. Bis g''' klappt das auch ganz gut, aber dann geht nicht mehr viel :(

Ich schnaube wie ein Pferd und man kann den Ton immer so gerade erahnen, aber das wars auch schon. Hat jemand einen Tipp, wie ich das hinbekomme? Meine Lehrerin sagt, dass man dazu viel Kraft im Ansatz benötigt. Gibt es dafür "Trockenübungen"?

Liebe Grüße

von der Alten Tröte

Oh sorry; evtl. gehört das zum Thema Ansatz. Ggf. bitte verschieben...
"Ihr wisset, dass ich die blasenden Instrumentalisten nicht leiden kann, denn sie blasen alle falsch"

Alessandro Scarlatti (zu Johann Joachim Quantz)

Pearl Silberflöte 765 RE Quantz - Mehnert Flöte
Benutzeravatar
Altetröte
 
Beiträge: 1281
Registriert: 18.06.2009, 12:48

von Anzeige » 06.09.2009, 21:33

Anzeige
 

Re: Robert Dick

Beitragvon anmasi » 07.09.2009, 06:28

Guten Morgen,A.T.

Das hört sich ja hoch kompliziert an.Ein Ton mit unterschiedlichen Griffen? Habe ich dich da richtig verstanden?Beschreib es doch mal näher.

LG Anmasi
anmasi
 
Beiträge: 89
Registriert: 17.11.2008, 16:20

Re: Robert Dick

Beitragvon Christina » 07.09.2009, 07:17

Hallo Altetröte,

ich kenne das von dir genannte Buch leider nicht und bin deshalb nicht sicher, ob ich verstanden habe, was du meinst. Was ich mir in der Richtung vorstellen könnte, ist so eine Art Obertonübung. Das würde bedeuten, dass man bestimmte Töne erzeugt, indem man die Griffe von eigentlich ganz anderern Tönen immer weiter überbläst. Z.B. könnte man so mit dem Griff für das c1 der Reihe nach die Töne c1, c2, g2, c3, e3, g3 usw. erzeugen, nur indem man den Ansatz verändert. Entsprechend funktioniert das mit allen Griffen aus der ersten Oktave, es wird allerdings schwieriger, je höher die Töne werden. Zum Teil wird das auch als Teiltöne, Partialtöne oder Flageolett-Töne bezeichnet. Im Notenbild sieht das meistens so aus, dass oben der Ton steht, der erklingen soll, als "normale" Note und oft mit einem kleinen Kreis drüber. Darunter ist als eckige Note der Ton eingezeichnet, den man greifen soll.
Technisch setzt man das am besten so um, dass man die Töne zuerst wirklich innerhalb dieser Reihe spielt, also praktisch immer höher "rutschen" lässt. Dazu muss jeweils die Luftgeschwindigkeit weiter erhöht werden (etwas mehr stützen, Lippen leicht nach vorne schieben). Wenn das klappt, kann man auch üben, die Töne einzeln, außerhalb ihrer Reihen anzublasen oder damit z.B. kurze Melodien zu improvisieren.

Was mich etwas verwirrt, ist allerdings die Aussage mit der Kraft im Ansatz. Die Übung, die ich meine, fördert vor allen Dingen einen flexiblen, kontrollierten Ansatz sowie eine gute Tonvorstellung und ist eine gute Vorbereitung auf die Töne der dritten Oktave. "Kraft" im Sinne von Spannung oder so ist beim Querflötenansatz eigentlich nie gut, besonders dann nicht, wenn man versucht, das bewußt zu machen, weil es dann meistens viel zu viel wird.

Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, ob das jetzt wirklich was mit der Übung zu tun hat, die du machen sollst. Ansonsten erklär doch bitte nochmal genauer, wie das gemeint ist.

Liebe Grüße
Christina
Benutzeravatar
Christina
 
Beiträge: 1797
Registriert: 01.04.2007, 14:09

Re: Robert Dick

Beitragvon Altetröte » 07.09.2009, 07:37

Guten Morgen miteinander,

ja Christina, das ist genau das, was diese Übung beinhaltet. Mit "kraftvoll" ist nicht die Spannung im negativen Sinn gemeint (nämlich die, die die Flexibilität verhindert), aber die Ringmuskulatur um den Mund herum muß gut gebildet sein, damit die Lippen nicht "zusammenfallen", wenn es in die dritte Oktave geht, dann kommt nämlich nur noch das Lippengeräusch, welches so fatal an das Schnauben eines Pferdes erinnert. Dazu braucht man noch gaaaanz viel Stütze, weil ohne das geht buchstäblich gar nichts.

Ich hoffe, ich konnte es jetzt einigermaßen erklären und wäre für jeden Tipp dankbar!

Liebe Grüße

von der Alten Tröte
"Ihr wisset, dass ich die blasenden Instrumentalisten nicht leiden kann, denn sie blasen alle falsch"

Alessandro Scarlatti (zu Johann Joachim Quantz)

Pearl Silberflöte 765 RE Quantz - Mehnert Flöte
Benutzeravatar
Altetröte
 
Beiträge: 1281
Registriert: 18.06.2009, 12:48

Re: Robert Dick

Beitragvon Christina » 07.09.2009, 08:26

Prima, dann habe ich dich ja doch richtig verstanden! Die Übung ist nicht einfach und dass du gerade mit den höheren Tönen erstmal Probleme hast, ist ganz normal. Wie gesagt, ich finde es am sinnvollsten, die Töne wirklich der Reihe nach zu spielen, erstmal vielleicht immer an den vorherigen Ton angebunden (z.B. c1 - c2, dann c2-g2, dann g2-c3 usw.). Das ist sowohl am Anfang von "Lern Querflöte Spielen" Bd. 2 als auch in dem Heft "Flöte üben aber richtig - Ton" von Trevor Wye so vorgeschlagen. Als hilfreich habe ich es erlebt, wenn man eine möglichst genaue Tonvorstellung hat. Also lass dir z.B. die Ton, den du spielen möchtest, von deiner Lehrerin vorspielen oder spiel ihn selber erstmal mit dem "normalen" Griff, damit du ihn im Ohr hast, und dann erst mit dem anderen Griff.

Ganz wichtig finde ich es noch, bei der Übung nichts erzwingen zu wollen, sonst schadet es mehr, als es nützt, weil du dann eben genau die falsche "Kraft" entwickelst. Also, wenn die Töne ab einer gewissen Höhe nicht mehr kommen, dann ist das eben in dem Moment so. Mach die Übung regelmäßig, auf jedem Ton nur so weit, wie du sauber und ohne zu viel Anstrengung kommst. Was heute noch nicht geht, funktioniert dann eben morgen oder nächste Woche oder noch später. Wie du selber gesagt hast, geht es darum, die Muskulatur richtig aufzubauen und zu kontrollieren. Im Fitnesstudio klappt da ja auch nicht von heute auf morgen :wink: .
Benutzeravatar
Christina
 
Beiträge: 1797
Registriert: 01.04.2007, 14:09

Re: Robert Dick

Beitragvon Altetröte » 07.09.2009, 08:44

Ja, ich hatte schon befürchtet, dass man wieder mal Geduld braucht, was gerade nicht so meine Stärke ist :D

Also es ist so, dass zuerst immer der "richtige" Griff angegeben ist, damit man den Ton hört; außerdem ist immer gekennzeichnet, ob mit dem ich nenne ihn mal Flageolettgriff der Ton zu hoch oder zu tief ist, so dass man nicht sofort erschreckt und denkt, man hat einen falschen Ton "erwischt"!

Für mich wird es wirklich erst ab g bzw. as''' richtig schwierig, da sind ein paar Griffe dabei, bei denen der "gesuchte" Ton nicht kommt, bzw. man ihn zwischen denen, die dann herauskommen, nur ahnen kann. Insgesamt ist die Übung aber sehr effektiv, denn anschließend klingen die "normal" gegriffenen Töne gleich um Klassen besser :D (Normalerweise kann ich schon alle Töne bis zum d'''' spielen; die Literatur, die ich so bearbeite, geht bislang nicht höher als a''' :wink: )

Liebe Grüße

von der Alten Tröte
"Ihr wisset, dass ich die blasenden Instrumentalisten nicht leiden kann, denn sie blasen alle falsch"

Alessandro Scarlatti (zu Johann Joachim Quantz)

Pearl Silberflöte 765 RE Quantz - Mehnert Flöte
Benutzeravatar
Altetröte
 
Beiträge: 1281
Registriert: 18.06.2009, 12:48

Re: Robert Dick

Beitragvon doc » 11.09.2009, 14:40

Oh, von fehlender Geduld verstehe ich was :-)

Die Oktavübungen wurden uns ja von der Klinikerin in Anlehnung an Graf empfohlen.
Wenn es nur um Höhe geht, hat sich für mich seitdem nichts geändert, und beim g3 ist Schicht. Der nächste Oberton (vom c) kommt einfach nicht.
Allerdings fällt mir das Gleiten von Oberton zu Oberton immer leichter und mit immer weniger "Gewalt" in der Lippe, und das fühlt sich einfach ziemlich toll an und ich halte es für ein Zeichen, daß ich da auf dem richtigen Wege bin.

Ich habe für das Saxophon gelernt, daß Obertonübungen etwas sind, was man sein Leben lang macht. Also absoluter Langstreckensport.

Wie weit kann man das denn "praktisch" mit der Obertonreihe zum C treiben?
-- Liebe Grüße aus der Stadt mit dem riesigen Bahnhofskappellschen.
Benutzeravatar
doc
 
Beiträge: 213
Registriert: 19.09.2008, 13:38

Re: Robert Dick

Beitragvon Christina » 11.09.2009, 15:54

Also, bis zum g3 finde ich eigentlich schon ganz okay. Ich habe irgendwo eine Übung, wo das bis zum c4 getrieben wird, das wäre der 8. Teilton von c1. Zu Spitzenzeiten habe ich den auch irgendwann mal erreicht, war aber ehrlich gestanden immer ein ziemlicher Kraftakt und hat dann meiner Ansicht nach nicht mehr wirklich den Sinn der Übung getroffen.

Interessanter finde ich, die Übungen mit den nur 6 Tönen (also c1, c2, g2, c3, e3, g3) auch transponiert zu spielen und auf andere Griffe der ersten Oktave zu übertragen. Auch da steigen die Anforderungen, je höher der gewählte Ausgangston ist. Mir persönlich bringt das für meinen Ansatz mehr, als mir mit Gewalt irgendwelche irrsinnig hohen Töne rausquälen zu müssen.
Benutzeravatar
Christina
 
Beiträge: 1797
Registriert: 01.04.2007, 14:09


Zurück zu Literatur

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron