Syrinx




Welche Qf-Schulen empfehlt ihr Neulingen/Fortgeschrittenen? Gibt es einzelnen Etüden aus Schulen die vlt. sehr gut sind?...

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Syrinx

Beitragvon Altetröte » 18.07.2013, 09:22

Ich schon wieder :-)

Ich hatte gestern meine letzte Unterrichtsstunde vor den Ferien und habe einen Packen Noten mit in die Ferien bekommen (habe ja sonst nix zu tun :mrgreen: ): außer den Schumann Romanzen soll ich mich jetzt mal mit Syrinx auseinandersetzen :shock:
Hat das schon einmal jemand gespielt? Ich habe zwar eine ungefähre Vorstellung, was ich aussagen möchte, aber die vielen b's und enharmonischen Verwechselungen machen es doch relativ schwer, den Notentext zu erfassen.
Hat jemand Tipps für mich?
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Re: Syrinx

Beitragvon La musicienne » 18.07.2013, 09:48

Habs schon mal gespielt. Ist aber schon eine Weile her und ich weiß nicht mehr genau wie ich rangegangen bin..
Ich hab mir, wenn es kompliziert aussieht, die Vorzeichen die vorne angegeben sind noch extra vor jeden Ton geschrieben, dann geht es schneller mit dem Lesen. Ansonsten hilft öfter mal anhören, wie überall :wink:
Hab da noch eine grobe, kurze Analyse gefunden:
Analyse:
- Formal ist das Stück in 3 Teile aufgeteilt. Der Beginn von Teil A in Takt 1 und der
Beginn von Teil A’ in Takt 26 mit Auftakt sind eindeutig. Der Übergang von Teil A zu Teil B ist fließend und daher nicht
genau zu bestimmen
- Das Stück beginnt mit einer chromatischen Abwärtsbewegung. Das Anfangsmotiv
zieht sich über den ersten Takt und taucht immer wieder auf, wie zum Beispiel in
Takt 3, 9 und 10, wobei hier die letzten 4 Sechzehntel umgekehrt werden.
Dann erscheint es in Takt 26, 28 und in den Takten 29 und 30 als rhythmische
Variation.
- Der Teil B ist von einem Triolenmotiv mit Vorschlag gekennzeichnet, das zum
1. Mal in Takt 14 erscheint.
- Typisches Merkmal für den Impressionismus ist zum Beispiel die „rhythmische
Verschleierung“ in Takt 25 und 26, wo das ‚b’ als Viertelauftakt übergebunden
wird. Dieses Phänomen wiederholt sich in Takt 27 auf 28.
- Ein weiteres Impressionistisches Merkmal ist die absteigende Ganztonleiter im
vorletzten Takt.
- Die letzten Takte ab 31 bilden ein kleine „Coda“, in der das Triolenmotiv
nochmals aufgenommen wird.
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Re: Syrinx

Beitragvon tityre » 18.07.2013, 10:56

Nur Mut. Wenn Du anfängst, die Noten ein bisschen aufzudröseln, wirst Du merken, dass es rein fingertechnisch eigentlich sogar ziemlich einfach ist. Wenn ich sowas spiele, übe ich parallel immer Moyse Übungen mit super vielen bs. Irgendwann ist man dann so abgehärtet, dass einen gar nix mehr schocken kann.

Das Anspruchsvolle an Syrinx sind nicht die Finger und die Noten mit den Versetzungszeichen, sondern der Ton, die entsprechende Dynamik, die Wahl der richtigen Klangfarbe, die Intonation und die Phrasierung. Dafür habe ich damals viel über Debussy und die Entstehungsgeschichte des Stückes gelesen; das hilft ein bisschen. Außerdem muss man diesen Spagat schaffen, zwischen angebrachtem rubato, bei größtmöglicher rhythmischer Genauigkeit (da ist eigentlich meine Baustelle). Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass Debussy sehr auf Genauigkeit Wert gelegt hat. Also nix mit "alles total frei" :)

Ich mache es ja auch immer so, dass ich mir ganz viele Aufnahmen anhöre und mir so eine Marschrichtung baue. Manche finden das ganz furchtbar und meinen, man solle sich besser gar keine anderen Interpretationen anhöre, ich finde nichts Ehrenrühriges dabei, von den ganz Großen zu lernen. Das ist halt Ansichtssache.
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Re: Syrinx

Beitragvon Altetröte » 18.07.2013, 16:58

ich danke Euch Beiden. Da kann ich ja schon etwas mit anfangen :-) ich bin mal gespannt, ob ich das mit der Tonmalerei so hörbar machen kann, wie ich es mir vorstelle, vor allem das Vibrato auf den langen Tönen...

Die Schumann Noten habe ich jetzt auch bestellt; auch da bin ich sehr neugierig, wie ich das hinbekomme (und ob überhaupt!)...
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Re: Syrinx

Beitragvon Sheepy_Hollow » 21.07.2013, 20:40

Hallo Altetröte,

der "Flötenurvater" persönlich kann dir hier Einblicke in Debussys Syrinx geben:

http://www.youtube.com/watch?v=R2ZE6VN_ZG0

Aber sehr wahrscheinlich hast du diese Version sowieso schon gefunden. Auch Rampal dürfte sich mit Syrinx auf YouTube verewigt haben. Viel Spaß beim Üben (denn Spaß am Stück motiviert eh immer am meisten).

LG,
Benni

Ps.: Mir hilft das Arbeiten in einem langsamen Tempo mit Metronom bei schweren Stücken sehr.
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Re: Syrinx

Beitragvon maromaroo » 22.07.2013, 11:55

Technisch hast du das sicherlich bald drauf ;)

Bzgl. Interpretation:
Habe Syrinx zwar noch nicht richtig erarbeitet, aber bei anderen modernen Stücken bastele ich mir immer eine komplette Geschichte (existiert hier sowieso: http://de.wikipedia.org/wiki/Syrinx) drumherum und probiere wirklich mit jeder Note/Takt etwas bestimmtes auszusagen, also die Fixpunkte der Geschichte sozusagen auch in bestimmten, von dir festgelegten Stellen zu denken.

Blöd zu beschreiben, aber hoffentlich konnte dir damit zumindest ein wenig helfen :) Habe nach dem lesen des Wiki-Textes gerade selber Lust bekommen das Ding mal richtig zu erabeiten! Blöd dass ich gerade Mittagsruhe einhalten muss...
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Re: Syrinx

Beitragvon Altetröte » 22.07.2013, 12:58

maromaroo hat geschrieben:Technisch hast du das sicherlich bald drauf ;)

Bzgl. Interpretation:
Habe Syrinx zwar noch nicht richtig erarbeitet, aber bei anderen modernen Stücken bastele ich mir immer eine komplette Geschichte (existiert hier sowieso: http://de.wikipedia.org/wiki/Syrinx) drumherum und probiere wirklich mit jeder Note/Takt etwas bestimmtes auszusagen, also die Fixpunkte der Geschichte sozusagen auch in bestimmten, von dir festgelegten Stellen zu denken.

Blöd zu beschreiben, aber hoffentlich konnte dir damit zumindest ein wenig helfen :) Habe nach dem lesen des Wiki-Textes gerade selber Lust bekommen das Ding mal richtig zu erabeiten! Blöd dass ich gerade Mittagsruhe einhalten muss...


Danke für die Aufmunterung! Ich habe es gestern mal angefangen, es ist wirklich total blöd zu lesen :-( Und ich habe es mir nicht so schwer vorgestellt, "Farbe" hineinzubringen. Aber gut, ich habe ja auch gerade erst begonnen... Ich denke, erstmal muss die Fingertechnik laufen und auch der Rhythmus sicher sitzen und dann geht es an die Interpretation. Ich hoffe, es wird schön, denn ich möchte es furchtbar gern in unserer Kirche spielen, wegen der schönen Akustik :mrgreen:

Tja, Lust hätte ich auch, gerade jetzt daran zu arbeiten, aber dummerweise sitze ich im Augenblick in der Arbeit ohne Flöte, muss ja auch sein 8)
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Re: Syrinx

Beitragvon maromaroo » 23.07.2013, 13:13

Vielleicht ne Kopie anfertigen und dann für den Anfang, bis es in den Fingern ist, so richtig schön reinmalen? ;)
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Re: Syrinx

Beitragvon anmasi » 08.08.2013, 15:35

http://www.youtube.com/watch?v=7nEm2lVhdaA heute im netz gefunden. LG Anmasi
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Re: Syrinx

Beitragvon Altetröte » 08.08.2013, 19:27

Cool, danke!
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Re: Syrinx

Beitragvon anmasi » 09.08.2013, 07:59

Bitte gerne geschehen. Wie kommst du denn voran? LG Anmasi
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Re: Syrinx

Beitragvon anmasi » 09.08.2013, 10:23

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Re: Syrinx

Beitragvon Altetröte » 09.08.2013, 13:58

Hallo anmasi, leider komme ich nicht so gut voran, wie ich möchte, da ich noch keine Ferien habe und bei uns ständig irgendetwas los ist, sowohl im Dienst als auch daheim und deshalb komme ich nicht zum Üben. Die Hitze der vergangenen Wochen hat ihr Übriges dazu getan, denn bei dem Wetter geht bei mir gar nichts...
Naja, es wird wohl irgendwann werden :D

Hast Du denn die Suite Antique inzwischen gespielt? Die hattest Du Dir doch auch mal vorgenommen, ist aber wohl auch schon ein paar Jährchen her...
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Re: Syrinx

Beitragvon anmasi » 09.08.2013, 17:47

Liebe Altetröte, ich hatte ja zwischenzeitlich einen Lehrerwechsel und leider keine Begleitung am Klavier mehr. An der Suite Antique arbeite ich immer noch. Es dauert....Durch deinen Beitrag habe ich mir auch Syrinx als Ferienstück vorgenommen. Der Mensch braucht Herausforderungen...Ich lerne immer noch am besten, wenn ich mir vorher viele verschiedene Interpreten angehört habe. Ich habe das Gefühl ich komme gut voran...aber einfach ist es nicht.
LG Anmasi
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