Karpaltunnelsyndrom




Alles was nicht zum Thema Querflöte gehört ;)

Moderator: La musicienne

Karpaltunnelsyndrom

Beitragvon Aspi » 09.01.2021, 12:27

So, jetzt ist erst mal Schluß mit Flöten. Ich habe mich gerade am Libertango ausgetobt und nun bremst mich die linke Hand aus. Sie ist erst mal ruhiggestellt. Ich hatte nach längerem Spielen schon öfter leichte Schmerzen, die aber schnell wieder weg waren. Jetzt ist es heftig. Es ist deprimierend, ich bin ohne Musik kein Mensch. Hat jemand Erfahrung damit und kann mir Hoffnung machen, dass ich wieder ordentlich spielen kann?
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von Anzeige » 09.01.2021, 12:27

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Re: Karpaltunnelsyndrom

Beitragvon Thore123 » 09.01.2021, 21:01

Hallo Aspi,
das ist ja doof! Ich hoffe, dass es dir bald besser geht. Ich kenne eine Flötistin, die auch das Karpalttunnelsyndrom hat und bei ihr konnten diese Bopep (Bobep?) Fingerguides helfen. (Sie hat keine Beschwerden mehr und fängt nächstes Semester an, Flöte auf KA zu studieren). Die Fingerports oder Thumbports von Solexa sollen da auch helfen, meinte sie. Muss man ausprobieren mit welchen man besser klar kommt.
Von Woodify gibt's sowas für die linke Hand in zwei verschieden Dicken aus verschieden Holzsorten (wenn's teurer sein darf), sieht super edel aus.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen. Bin momentan selbst am schauen wie ich die linke Hand entspannter kriege (ändere die Haltung und will mal den Fingerport ausprobieren).

Gruß
Thore
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Re: Karpaltunnelsyndrom

Beitragvon Altepic » 09.01.2021, 21:27

Hallo Aspi,

ich fühle mit Dir... Das ist nicht schön :cry:

Aber... es gibt für alles Lösungen!!!

Da Du ja bereits eine erfahrene Flötistin bist, hier ein paar Möglichkeiten der möglichen Ursache und ein paar Tips zum beheben.

1. Du hast evtl. eine kleine Hand. Marcel Moyse hatten z.B. eine Klappenverlängerung auf der g-Klappe aufgelötet.

2. Irgendwelche Klappen schließen minimal nicht richtig und Du brauchst dadurch zuviel Kraft beim schließen. Achtung!!! ich habe mich als erfahrener Flötist (behaupte ich mal) über ein Jahr damit rumgeplagt. Auch mit Schmerzen in den Unterarmen und Handgelenken. Ist nach der kleinen Revision beim Profi weg.. Wenn Du eine hochwertige Flöte spielst, solltest Du Deine Flöte mal vom Spezialisten überholen lassen. Die Flötenbauer, die solche Instrumente nicht kennen, können diese Feinjustierung nicht machen. z.B. mein Instrumentenbauer vor Ort traut sich an meine Flöte für eine Überholung nicht ran. Dann eher Uezawa, Fischer, Corro , o.ä.

3. Haltung ändern: Nicht selber versuchen, sondern vom Physiotherapeuten, der auf Musikerprobleme spezialisiert ist analysieren lassen. Es gibt auch spezielle Institute für Musikerneurologie z.B. in Uni Düsseldorf, Hannover, Mainz (glaube ich) ....etc. Da untersuchen Sie Dich beim spielen des Instruments..

4. Aufwärmübungen vorm Spielen machen. schau mal auf Youtube.

5. Vorträge von Prof.. Dr. Eckard Altenmüller über Musikneurologie auf Youtube anschauen! ist kurzweilig, weil er selber Flötist ist. Hat bei Aurele Nicolet studiert. Sehr Informativ, was im Gehirn beim Üben alles passiert!!!!! Vielleicht entdeckst Du ja dabei sogar, wo Dein Fehler liegt.

Es gibt bestimmt noch hundert andere Tips.
Zunächst aber mal gute Besserung

LG Altepic
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Re: Karpaltunnelsyndrom

Beitragvon Aspi » 09.01.2021, 23:19

Danke Thore und Altepic,

den Hinweisen werde ich nachgehen. Wäre schön, wenn sich da was erleichtern ließe.

Ich habe es in der letzten Zeit einfach übertrieben. Habe ja nicht nur Querflöte gespielt, sondern auch Gitarre (übe gerade an Classical gas) und Altblockflöte. Die hatte ich vom Überarbeiten zurückbekommen und mich dran erfreut, dass sie nicht mehr nach einer halben Stunde heiser wird. Man hat ja jetzt auch so viel Zeit. Ich werde einfach einen Gang runterschalten müssen, wenn die Hand sich wieder beruhigt hat.

In der Zwischenzeit werde ich mich um das vernachlässigte Theremin kümmern.
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Re: Karpaltunnelsyndrom

Beitragvon tityre » 10.01.2021, 12:58

Ich hatte vor Jahren mal schlimme Ellenbogenprobleme (interessanterweise war Blockflöte schlimmer als Querflöte). Ich war damals in der Musikerambulanz in Düsseldorf und habe da einiges für mich mitgenommen, z.B. mich vorher warm zu machen und auch zwischendurch immer mal eine Runde zu turnen. Ich neige dazu, mich festzubeißen und plötzlich sind 3 Stunden rum.

Es gibt sehr gute Literatur dazu von Alexandra Türke-Espaliter (ich hoffe, der Name stimmt). Das lohnt sich wirklich.
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Re: Karpaltunnelsyndrom

Beitragvon Aspi » 12.01.2021, 23:03

Danke tityre, das Warmmachen muss ich mir angewöhnen. Die paar Tage Ruhe haben auf jeden Fall geholfen, heute habe ich ganz vorsichtig und langsam am ersten Satz einer Händelsonate gearbeitet. Ich kann einfach nicht ohne Musik. Die Hand hat sich nicht beschwert.
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Re: Karpaltunnelsyndrom

Beitragvon Toefftoeff » 03.05.2021, 22:21

Na dieses Thema liegt mir aber am Herzen.
Da höre ich vom Karpaltunnel etc.
Schaut euch mal einen Flötisten beim Spiel an.Krumm und schief aus der Sicht eines physiologisch geschulten Blickes.Das Ileosakralgelenk verrutscht,
Jetzt geht die Misere nach Oben.Brustwirbelblockaden,die sich in der Halswirbelsäule und im oberen Thorax manifestieren.Die Spinalkanäle werden verengt,die Nerven gereizt.AUA.Der Querflötist ist beim Spiel in einer ständigen Zwangshaltung.
Ein guter Chiropraktiker wirkt da Wunder. Wem das zu heftig erscheint ist beim Osthepathen in den rechten Händen.
Als Podologe muß ich mich damit täglich beschäftigen.Meist denkt man bei Podologen nur an die Füße,das ganze Skelett ist uns bekannt,inclusive Anatomie und Physiologie.Weil man nicht nur ein Symptom bekämpft sondern es gilt Ganzheitlich zu heilen,oder wenn das nicht möglich ist zu lindern.
Nun kenne ich mich auch noch mit Reflexzonen aus.Gerade heute war eine Patientin bei mir.Querflötistin.
Kam ganz zufällig raus.nun weiß ich um die Verhornung ihrer Füße bescheid.
Aufwärmen ,Lockerungsübungen, Dehnungen.Schaut bei Youtube mal bei Liebscher und Bracht rein.Viele tolle Übungen,die genau diese Probleme
lindern.
Denkt immer daran Ihr betreibt Höchstleistungssport beim Flöte spielen.Ist wie Gewichtheben mit Sauerstoffentzug.
Nehmt nur mal das Air von Bach und schaut wieviel Luft einem nach den ersten Takten noch bleibt,dann wisst ihr wovon ich spreche.
Achtet mal auf die Atmung
https://www.youtube.com/watch?v=isZ45FUOUdM
LG der Torsten



F.Muss Wien ca. 1880 der Oldtimer :wink:
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