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[La musicienne]

Hallo,

ich hab mal ne Frage an die von euch, die auch in irgendeinem Orchester spielen!

Geht es euch auch so, dass die Grundlagen verschwinden, wenn ihr ein langes Projekt habt??
Ich muss danach immer erst mal wieder die ganzen Rückstände aufholen, also vorallem z.b. Atmung, Ansatz und so...

[Christina]

Hey,

na ja, das ist bei uns im Orchester ja etwas anders, weil es da nicht irgendwelche Projekte gibt, sondern wir ganzjährig sowohl proben als auch auftreten. Da die meisten unserer Musiker ja auch noch Unterricht nehmen, wird da schon darauf geachtet, dass die Grundlagen nicht vernachlässigt werden. Was aber immer wieder auffällt, wenn wir den ganzen Sommer über fast ausschließlich Unterhaltungsmusik bei irgendwelchen Festen gespielt haben, ist, dass uns die Dynamik irgendwie abhanden kommt ... leider geht da bei vielen irgendwann nur noch "laut" . Darum bin ich ganz froh, dass wir uns jetzt im Winterhalbjahr wieder mehr auf Konzertstücke konzentrieren und da auch wirklich musikalisch arbeiten. Damit haben wir das in wenigen Proben wieder im Griff.

Liebe Grüße
Christina

[La musicienne]

Ja ok das ist dann wohl eher ein anderes Problem. Bei mir ist es eher so, dass nur die rein technischen Sachen nicht mehr laufen, wie sie sollen. Vom musikalischen her (egal ob rhythmisch, ausdruck oder intonation) lern ich meistens ziemlich viel dazu durchs Orchesterspielen. Es sind eben bloß die technischen Grundlagen die darunter leiden. Aber wahrscheinlich kommt es daher vermute ich, dass man sich da oft durchschummelt bei schwierigen Stellen,wo man es nicht so genau hört und man spielt halt nur mit dem Hintergedanken, dass es möglichst gut zu den anderen passt und dass man sich möglichst gut in den Gesamtklang einfügt. Ein paar andere aus meinem Orchester haben diese Erfahrung auch gemacht, aber so ein richtig gutes Rezept dagegen weiß ich nicht bis jetzt....

[Christina]

Ach so, jetzt verstehe ich, was du meinst. Dieses "Durchschummeln" im Orchester ist wohl mehr oder weniger normal. Da geht es ja auch meistens wirklich eher umdas Zusammenspiel und meistens bekommt keiner mit, ob die Flöte evtl. in ihrem Lauf mal einen Ton übersprungen hat oder so ...

Mein "Rezept" dagegen sieht so aus, dass ich für mich halt ganz viele andere Sachen übe als meine Orchesterstimmen. Meistens irgendwelche Solostücke, die vom technischen und musikalischen Anspruch her auch normalerweise eine gute Stufe schwieriger sind als das, was ich so im Orchester mache. Und dabei habe ich dann halt schon den Ehrgeiz, das auch technisch sauber umzusetzen, so dass ich mich neben dem Spielen im Orchester, wo durchaus auch mal gepfuscht werden darf, auch immer wieder auf die saubere Technik und die flötentechnischen Grundlagen konzentrieren muss. Das funktioniert eigentlich ganz gut.

[La musicienne]

Klar spiel ich sonst schon schwerere Sachen, die ich technisch sauber übe, aber während dem Orchesterprojekt haben wir zeitlich keine Gelegenheit dazu für uns selbst zu üben, wenn den ganzen Tag geprobt wird. Und das geht dann eine Woche lang bzw. zwei... und ich merk die Wirkung bei mir ziemlich schnell, wenn ich nicht so viel übe. Leider haben wir während einer Probenphase nicht mal die Zeit für sich selbst Tonübungen zu machen, und wenn mal paar Minuten oder ein halbes Stündchen Zeit sein sollte, ist man meist so müde, dass das auch nicht mehr geht...Aber jetzt ist erst mal "Orchesterpause".