Hallo,
die Anforderungen sind ganz unterschiedlich, je nachdem welchen Studiengang man einschlagen möchte. (Lehramt, Künstlerisches Fach, Instrumentallehrer, Musiktherapie etc.)
Ich selber studiere Musik für Realschule, meine Aufnahmeprüfung ist aber nicht vergleichbar mit der für Studienanwärter für das Künstlerische Fach Querflöte.
Dann unterscheiden sich die Anforderungen an dein Flötenspiel je nach Hochschule auch nochmal gewaltig.
Was bei allen Studiengängen meines Wissens dazu kommt sind Aufnahmeprüfungen in Gehörbildung, Musiktheorie, Grundwissen Musikgeschichte und meist ein Nebeninstrument (und Gesang). Als Nebeninstrument wird meist Klavier verlangt. Macht ja durchaus auch Sinn.
Meist läuft das dann so ab, dass bei den Aufnahmeprüfungen an einem Tag die Klausuren in Gehörbildung etc stattfinden und am nächsten das Vorspiel. Man kann auch nach den ersten Prüfungen schon durchgefallen sein.
Was am Instrument von dir erwartet wird kannst du dir meist auf den Seiten der Hochschulen durchlesen. Da gibt es dann oft auch vorgeschlagene Stücke oder auch Pflichtstücke. Bei den meisten Hochschulen kannst du auch ein persönliches Vorspiel bei einem Dozenten ausmachen, der kann dir dann am besten sagen wie deine Chancen stehen und woran du noch arbeiten solltest (macht also absolut Sinn das deutlich vor der Aufnahmeprüfung zu machen).
Auch bieten viele Hochschulen Probeaufnahmeprüfungen (Theorie und Praxis) an, so kannst du gleich rausfinden was genau erwartet wird und wo du stehst.
Grundsätzlich solltest du möglichst früh die Entscheidung treffen ob du es mit Musik versuchen willst und dann eben auch mit welchem Studiengang. Viele geforderten Inhalte bei den Aufnahmeprüfungen kann man nicht einfach so zwei Wochen vorher lernen. Da wäre vorneweg die Sache mit dem Klavier zu erwähnen, aber auch die Gehörbildung (mehrstimmige Melodiediktate etc.) und Musiktheorie ist nicht ganz ohne.
Viele Musikschulen bieten ja auch Vorbereitungskurse für ein Musikstudium an. Natürlich ist das alles nicht ganz günstig, aber alleine durchpauken ist auch nicht einfach. Gerade bei Gehörbildung macht es Sinn wenn jemand mit einem übt und einem die Sachen vorspielt, die Computerprogramme können meist nicht alles was du für die Aufnahmeprüfung brauchst und sich selber ein Melodiediktat vorzuspielen ist meist nicht sehr ergiebig...
Falls du mit dem Gedanken Querflöte zu studieren tatsächlich spielst, würde ich mich einfach mal auch bei dir an der Musikschule umhören. Da gibts ja auch noch meist junge Lehrer die frisch von der Hochschule kommen und dir davon noch berichten können.
Eben auch wenn es um die Berufsausichten geht. Und die sind je nach Studiengang sehr unterschiedlich. Musiklehrer haben relativ gute Einstellungschancen, aber dann musst du tatsächlich auch Lehrer werden wollen (du brauchst dann auch noch min. ein weiteres Fach), Instrumentallehrer kommt auf die Region und das Instrument an und Leute aus dem Künstlerischen Fach haben es prinzipiell sehr schwierig. Nur die allerbesten bekommen Engagements in den Profiorchestern (vor allem unbefristete....), der Rest muss sich mit Auftritten und Unterrichten (oder auch als Dirigent, Chorleiter) durchschlagen. Die meisten selbstständigen Musiker die ich kenne müssen wirklich schauen wie sie über die Runden kommen, da gehts mal einen Monat besser, mal auch einen schlechter. Je nachdem wieviele Engagements (und wie hoch die Gagen sind...) und/oder Schüler da sind. Einige haben dann auch noch Nebenjobs wie Zeitungen austragen etc.
Die mit Festanstellung haben es leichter (z.B. Orchestermusiker, Anstellung an der Musikschule), aber auch die unterrichten oft nebenbei (oder Dirigieren etc.) um mehr Geld reinzubekommen.
Das heißt natürlich nicht, dass der Berufsweg absolut falsch und nicht zu empfehlen wäre. Man muss sich nur eben nur auch überlegen was man nachher mit dem Studium anfängt.