Ich bin über einen Musikverein ans Flötespielen gekommen und kann es aus meiner Erfahrung heraus nur empfehlen. Ich zahle hier eine jährliche Ausbildungspauschale zzgl. einer Pauschale für ein Leihinstrument und bekomme quasi ein rundum-sorglos-Paket:
- Leihinstrument
- Unterricht bei einer professionellen Flötenlehrerin
- Spielen in einem "Orchester" *
- Ablegen der Leistungsprüfungen (kein Zwang)
- Vorspiel- und Wettbewerbserfahrung
- Teilnahme an tollen Vereinsevents (Probenwochenende, Grillabende etc.)
Ich hatte zunächst anderthalb Jahre Unterricht ehe ich in unsere "Juniorband" kam (Kinder, Jugendliche, erwachsene Einsteiger). Hier habe ich auch Auftritte und Konzerte mitgespielt und beim vereinseigenen Vorspielnachmittag Solo-Bühnenerfahrung sammeln dürfen (oder müssen
).
Das Repertoire der Juniorband war einfach gehalten, jedoch meinem Leistungsstand entsprechend und teilweise auch fordernd. Natürlich ist es komisch, als Erwachsener Mann zwischen den ganzen Kindern und Jugendlichen (in der ersten Reihe zwischen den ganzen Flötenmädels insbesondere
), aber ich habe mich recht schnell integrieren können.
Natürlich habe ich weiterhin Unterricht erhalten und konnte ein weiteres Jahr später die Aufnahmeprüfung für das Stammorchester machen. Beim ersten Anlauf bin ich mit Bronchitis, totaler Nervosität und einem unpassenden Vortragsstück angetreten und habe die Prüfung nicht bestanden. 3 Monate später (nach einer Nasen-OP) bekam ich die Gelegenheit zur Wiederholung und habe bestanden (Danke Bert Appermont). D.h. nach fast 3 Jahren konnte ich dort mitspielen.
Allerdings war das niveaumäßig ein riesiger Sprung und ich wollte nach dem ersten Konzert (4 Monate nach Aufnahme) eigentlich wieder zurück in die Juniorband, da die zu spielenden Stücke meinen Horizont teilweise weit überschritten. Unser Dirigent hat mich jedoch überzeugt dran zu bleiben und weiterhin die Grundlagen im Unterricht zu festigen. Was ich nicht kann, das spiele ich eben nicht (fällt bei 3 ersten und 4 zweiten Flöten auch nicht weiter auf).
Inzwischen habe ich mich weiter herangekämpft, Konzerte und sogar einen Orchesterwettbewerb mitgespielt auch wenn ich mit meinen Mitflötistinnen weiterhin nicht mithalten kann (die machen das aber auch seit der Grundschule).
Wir spielen Konzerte, aber auch musikalische Begleitung von Messen. Natürlich spielen wir auch "Ufftata", aber der Schwerpunkt liegt bei konzertanten Auftritten.
Sehr lange Rede, kurzer Sinn: such dir Orchester oder Vereine in deiner Umgebung und schau einfach mal bei einer Probe vorbei. Für mich persönlich war es immer das Ziel in einem Verein/Orchester mitzuspielen. Nur im heimischen Keller (da spiele ich übrigens auch
) üben wäre auch für mich nichts. Solospiel ist nichts für mich, dafür bin ich viel zu nervös (eine kurze Solopassage in einem Kirchenkonzert hat mich sehr viele Nerven gekostet).
Sollte Solo doch dein Ding sein, dann sprich mit deiner Lehrerin. Meine Lehrerin hat immer Wettbewerbe in der Umgebung im Blick und versucht ihre Schüler dazu zu animieren. Sie sagt man lernt am besten mit einem konkreten Ziel vor Augen.