Hallo zusammen,
sie ist heute angekommen Zum Glück war der Paketbote noch deutlich vor der Mittagsruhe da und so habe ich die einigermaßen schönen Stücke aus dem Lehrbuch gleich einmal durchgespielt, nachdem ich gleich die zwei oberen Stöpsel für die rechte Hand entfernt hatte.
Und nun der erste Vergleich zu meiner vor allem langjährig eingelagerten Armstrong 107 E und der neuen Trevor James Cantabile wahlweise mit Silber- oder Holzkopfstück (Link: http://tjflutes.com/products/cflutes/step-upflutes/cantabile(cf)):
- sie ist leiser
- der Ton klingt sauberer, offensichtlich ist die TJ richtig gestimmt
- durch die saubere Stimmung ist es jetzt notwendig, wirklich den richtigen Griff zu verwenden
(bei der Armstrong konnte man d'' oder e'' mit oberem Loch offen oder zu spielen, kein Unterschied)
- die Klappen gehen alle gleichmäßig leicht
- das Kopfstück verschiebt sich nicht ständig und ist passgenauer
- das Silberkopfstück spielt sich "genauer" als das Kopfstück der Armstrong
- das Holzkopfstück hat einen angenehmeren Klang als das Silberkopfstück und fühlt sich auch besser an
- das Holzkopfstück spielt sich aber für mich viel schwerer; das ist eine neue Herausforderung
Die Ringklappen sind tatsächlich grundsätzlich kein Problem. Bei der Armstrong bin ich besonders am Anfang oft von den Klappen abgerutscht, da diese keine besondere "Passform" für die Fingerkuppen besitzen, sondern allesamt sehr glatt sind. Die Trevor James hat diese Passform. Zu Anfang hatte ich beispielsweise bei der Armstrong oft das Problem, dass ich die Flöte gegriffen habe und dann spielen wollte, aber der Ton kam nicht. Warum? Die Finger waren irgendwie falsch auf den Tasten! Das kann bei der TJ erst gar nicht passieren, denn die Tasten, die nicht direkt gedrückt werden, besitzen ohnehin einen kleinen Steg. Somit gibt es nur eine Möglichkeit, die Flöte richtig in die Hände zu nehmen. (Naja. Heute habe ich das Problem wohl eher nicht mehr, aber am Anfang wäre das schon eine gute Hilfe gewesen.) Durch die Ringklappen, egal ob sie nun mit oder ohne Stöpsel sind, liegen die Finger viel besser auf. In Folge habe ich die Flöte besser in der Hand. Es ist beruhigend, zumindest unter zwei Fingern jetzt die Luft zu spüren.
Die TJ-Mechanik ist insgesamt ein gutes Stück filigraner gearbeitet als die Mechanik der Armstrong. Das war erst etwas merkwürdig, weil ich von z.B. der kleineren Taste für den rechten kleinen Finger abgerutscht bin. Das gis ist etwas schwieriger für mich zu greifen, weil die Klappe ebenfalls etwas kleiner und damit weiter weg ist. Problematisch ist jetzt wieder das tiefe C. Ich habe es noch nicht heraus, wie ich am besten anblasen muss, damit es gleich von vornherein da ist. Dafür sind die überblasenen Töne jetzt viel eher da und klingen auch "feiner" und nicht nur "laut". Ich kann jedenfalls den Fuß nicht so weit herumdrehen wie bei der Armstrong, so dass ich dort die Klappen besser drücken konnte.
Die Hersteller der Trevor James müssen allerdings ein Faible für spitze Häkchen haben. Der Fuß ist unten rum ziemlich scharfkantig. Die Mechanik weist auch einiges an Zecken und Ecken auf. Das gefällt mir nicht so gut. Insgesamt bringt die Flöte die gewünschten Verbesserungen aber mit. Besonders das Silber-Kopfstück lässt sich auch ganz ohne Rauschen spielen. Bei der Armstrong gelang das höchstens für einige Zeit, bis es sich wieder irgendwie verschoben hatte, mir regelrecht die Puste ausging oder ich es einfach zu vollgesabbert hatte.
Ich denke mir, dass ich jetzt wenigstens eine Chance habe, mit etwas mehr Ausdruck spielen zu lernen. Bei der Armstrong muss ich für ein ähnliches Ergebnis viel, viel mehr Luft aufwenden. Es ist auch schon erstaunlich, dass ich heute ein Stück sauber durchspielen konnte, bei dem ich mich gestern noch tausendfach mit den Fingern verhuddelt hatte. Die Armstrong ist zwar innerhalb von drei Monaten Power-Gebrauch auch schon leichtgängiger geworden, aber die Klappen gehen alle mit unterschiedlich viel Druck oder Spannung auf und zu. Bei der Trevor James habe ich nach ca. 2 Stunden Spielen festgestellt, dass ich ja gar nicht mit so viel Kraft draufdrücken muss, um eine Klappe zu schließen und das "losflappen" kann ich mir auch sparen. Alles in allem ist die Handhabung also deutlich einfacher. Da bin ich gespannt, wie lange sich das so halten wird, aber ich habe ja zweimal Nachstellen in einem Jahr mit im Preis der Flöte drin und die Garantie währt 5 Jahre.
Sehr erstaunlich finde ich das Holzkopfstück. Es ist viel dicker als der Rest der Flöte. Ich finde, dass es viel besser am Kinn liegt als das dünne Silber-Kopfstück. Aber es scheint definitiv etwas für Fortgeschrittene zu sein. Ich werde es einspielen wie eine Blockflöte (also erstmal nur 10 min und später dann nicht länger als 1 Stunde) und habe es erstmal vernünftig geölt, was anscheinend auch notwendig war, da alles Öl aufgesogen wurde.
In einer Sache allerdings gewinnt die Armstrong. Der Flötenkasten ist unschlagbar gut. Ich hatte aber Glück. Der Kasten von der TJ ist ebenfalls mit lila Samt ausgelegt. Nur kann man ihn nicht halboffen stehen lassen, bis die Flöte getrocknet ist. Der fällt sofort zu und die Innenausstattung ist auch nicht ganz so passgenau. Dafür gibt es zum Kasten der TJ noch eine gut gefütterte Chemie-Gewebe-Tasche, die fahrradtauglich ist.
Vielen Dank noch Euch allen für die gute Beratung!
Die Notenschleuder habe ich mir angeschaut und gleich die ersten Lieder heruntergeladen. Das mit dem transponieren ist ja sehr praktisch! Heute habe ich dann mal bei Linux geschaut und siehe da: Auch im Kubuntu-Release gibt es so ein Programm zum Notensetzen, Einspielen und Transponieren (NtEd Partitureditor). Das ist dann noch etwas zum Ausprobieren für später, je nachdem wie schnell ich "Herr der Ringe" spielen will, denn die geforderten hohen Töne liegen noch in weiter Ferne.
Danke an minuetto für das Bestätigen des Unterschieds Querflöte- / Tenorflöte. Ich hatte mir ihn nicht so groß vorgestellt!
An meine Huber-Tenorflöte gehört wirklich eine Klappe für das G. Ich habe es aber bisher nicht machen lassen, denn es ist eine von Hause aus klappenlose Palisander-Tenorflöte. Man kann die Klappe ja nicht wieder einfach entfernen, wenn man sie dann womöglich ganz furchtbar findet und sie verschandelt sicher auch ein wenig die komplette Flöte. Durch das Querflöte-Lernen ist das Problem also jetzt erstmal wieder erneut vertagt. Von der Mollenhauer Comfort-Canta war ich auch ganz angetan. Grundsätzlich baut Mollenhauer aber sehr lange Tenorflöten, so dass dieser Comfort-Tenor vermutlich schon fast der kurzen Huber-Tenorflöte gleicht. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch einmal nach Fulda, um einen Abstecher in den Mollenhauer-Fabrikverkauf zu machen. Andererseits haben wir hier Moeck ja gleich um die Ecke, aber bei denen war ich immer noch nicht vor Ort. Die müssten ja eigentlich auch einen Frabrikverkauf haben und Flöten reparieren und umbauen...
Hat aber alles Zeit, denn ich kann ja jetzt mit Magic Flute 2 weitermachen - und natürlich den unsäglichen Abba-Liedern. I have a dream...
Viele Grüße
Anja