welche Flöte passt?




Alles was zum Thema Querflöte gehört, aber nirgendwo reinpasst

Moderator: Muri

welche Flöte passt?

Beitragvon nebelsnu » 25.11.2017, 16:53

Hallo, ich spiele seit vielen Jahren die "normale", silberne Querflöte. Nun möchte ich mit einen Pianisten, der einen historischen Flügel spielt, zusammenspielen. Der Flügel (kein Stahlrahmen) ist ca. 1,5 Töne unter Kammerton gestimmt. Meine moderne Querflöte ist natürlich viel zu hoch...
Welche - alte - Flöte würde passen? ich habe die verschiedensten Angebote auf ebay gesehen, werde aber nicht daraus schlau. Danke für Rat.
nebelsnu
 
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von Anzeige » 25.11.2017, 16:53

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Re: welche Flöte passt?

Beitragvon Altepic » 25.11.2017, 22:48

Hallo Nebelsnu,

lese mal unter folgendem Link über die Entwicklung vom Kammerton.
50 H sind etwa 1 sekunde, 75 H sind also ca. ein kl. terz - Deine Tondifferenz.....

https://de.wikipedia.org/wiki/Kammerton

Die Frage wäre also, wie der Kammerton vor der Einführung der Böhmflöte war und wie er sich danach entwickelt hat.

In der Tat hat man früher die Instrumente viel tiefer als heute gestimmt. Es gab aber auch keinen einheitlichen Kammerton
Der konnte durchaus mal um 70-100 H unterschiedlich sein.
Zweites Problem...
Wenn das auf ein Instrument vor der Böhmflöte hinausläuft, müsstest Du Dich mit der Grifftechnik eines historischen Instruments befassen.
Da gibt es dann verschiedene Instrumente mit mehr oder weniger Klappen..... unterschiedliche Grifftabellen .....
Das spielen historischer Instrumente kann aber auch ein Hobby werden!!!

Ich denke, da musst Du Dich noch ein wenig umsehen und mit dem Thema befassen - wenn Du daran wirklich interessiert bist

Viel Spaß

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Re: welche Flöte passt?

Beitragvon Musiquer » 26.11.2017, 14:32

Habe zu dem Thema eine Frage, mit der ich möglicherweise meine totale Unkenntnis verrate:
Wäre es bei dem Problem von nebelsnu möglich, die Stimmung der Flöte zu verändern, indem man die Position des Korkens verändert? Soweit ich weiß, wird die Stimmung der Flöte tiefer, wenn man den Korken weiter nach außen schiebt.
Oder verändern sich dabei auch der Klang bzw. die Ansprache? Bei wiki steht ja, dass Quanz empfohlen hat, je nach dem Charakter des Stücks (Allegro/ Adagio) die Position des Korkens etwas zu verändern.

Viele Grüße von
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Re: welche Flöte passt?

Beitragvon Altetröte » 26.11.2017, 16:24

Die historische Stimmung liegt bei 415 hz für den Kammerton a und damit ziemlich genau einen Halbton unter 440 hz.

In den meisten Orchestern wird mittlerweile auf 443 hz gestimmt und viele Klaviere sind inzwischen auf 442 hz angekommen. Du könntest also nach einer historischen Traversflöte bzw. einem Nachbau aus Holz suchen, die allerdings anders gegriffen wird. Ich weiß nicht, wie teuer solche Instrumente sind und ob sich der Aufwand lohnt.
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Re: welche Flöte passt?

Beitragvon nebelsnu » 26.11.2017, 17:06

Ganz herzlichen Dank allen Antwortenden.... Das klingt doch mühsamer als gedacht. Vielleicht ein schönes Hobby, wenn man genug Zeit hat.... Leider ist das bei mir nicht der Fall. Schade.
Vielen Dank für die Unterstützung!
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Re: welche Flöte passt?

Beitragvon Altepic » 26.11.2017, 20:34

Hallo Musiquer und alle anderen Flötisten,

Deine Frage ist nicht unberechtigt!
Warum zieht man nur das Kopfstück rein oder raus und verändert die Position des Stimmkorkens nicht?

Zunächst einmal ist es ja so, daß sich beim verschieben des Stimmkorkens die Intonation der Flöte in sich verändert.
Da stimmt dann gar nichts mehr miteinander. Bei meiner Pikkolo ist das besonders schlimm wenn der Kork mal verschoben ist :shock:

Daraus ergibt sich die Frage, wozu der Stimmkork eigentlich gut ist? Wenn man ihn nicht verstellen will, soll.... - warum schweißt man da nicht einfach zu?
oder schwingt der äußere Teil vom Rohr noch so viel mit?

Wer weiß das? ... Ich hab mir die Frage noch nie gestellt!

LG Altepic
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Re: welche Flöte passt?

Beitragvon James Blond » 27.11.2017, 12:47

Altetröte hat geschrieben:Die historische Stimmung liegt bei 415 hz für den Kammerton a und damit ziemlich genau einen Halbton unter 440 hz.

Da hilft nur eines: Fleißig Transponieren! :D

Im Ernst: Es macht wenig Sinn, sich für jeden historischen Flügel die passende Flöte zuzulegen. Etwas anderes ist es, wenn man auf authentische historische Klänge aus ist. Das bedeutet häufig, ein altes Instrument neu zu erlernen, sofern man überhaupt etwas Entsprechendes findet. Ob das Resultat die große Mühe lohnt, bleibt abzuwarten. Für den Musikhistoriker hochinteressant, für das normale (unvorbereitete) Ohr sind solche Klänge häufig gewöhnungsbedürftig.

Der Stimmkork dient zum Kalibirieren der Oktaven, er legt das Verhältnis der Töne zueinander fest, während ein Herausziehen des Flötenkopfes innerhalb gewisser Grenzen "alle" Töne in gleichem Maße erniedrigen soll, demnach also für die Stimmung sorgt. Das gilt aber nur näherungsweise innerhalb gewisser Grenzen. Wird der Kopf sehr weit (10 mm) herausgezogen, leidet hörbar auch die Skala, d.h. der Abstand der Töne zueinander stimmt nicht mehr. Doch lässt sich dann der Fehler durch ein entsprechendes Nachjustieren des Stimmkorkens etwas ausgleichen.


Grüße
JB
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Re: welche Flöte passt?

Beitragvon joy » 27.11.2017, 13:17

Es ging im Eingangsthread um einen Flügel, der ca. 1,5 Töne unter dem Kammerton ist. Das wären 3 Halbtöne. Da wäre 415 Hz auch noch viel zu hoch. Es gab früher alle möglichen Stimmungen, z. B. auch 366 Hz. Das käme dem wahrscheinlich näher. Könnt ihr nicht mit einem Stimmgerät austesten, wie hoch der Flügel tatsächlich ist und dann schauen, ob das mit Transponieren hinzubekommen ist?
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Re: welche Flöte passt?

Beitragvon Altetröte » 27.11.2017, 18:30

Ich denke nicht, dass man da übereinander kommt. Wenn der Flügel nicht temperiert gestimmt ist, was ich glaube, müsste jeder Ton ausgeglichen werden und das ist schon eine Herausforderung.
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