Wie geht ihr damit um, wenn ihr plötzlich mitten während des Spiels einen immer stärkeren Hustenreiz bekommt, z. B. durch trockene Luft in dem Raum? Gibt es da irgendeine Technik, um das während des Spiels irgendwie in den Griff zu bekommen? Mir ist das heute während der Liedbegleitung in der Gemeinde passiert, sodass ich in der letzten Strophe abbrechen und erstmal husten musste. In diesem Rahmen war das jetzt kein Drama, weil die Leute auch ohne mich weitergesungen haben. Aber sowas kann einem ja auch während eines Konzerts passieren.
Das mit dem Husten während des Vorspielens ist ein echtes Problem, und es wird meiner Erfahrung nach umso schlimmer, je mehr man sich davor fürchtet... Auch während Konzerten, die ich nur als Zuhörerin besuchte, musste ich schon manchmal husten, obwohl ich keine Erkältung hatte, nur weil ich Angst hatte, ich könnte das Konzert eventuell "vollhusten".
Bewährt haben sich bei mir zuckerfreie Hustenbonbons. Wenn ich sie während des Spielens lutsche, hilft das zuverlässig gegen den Hustenreiz. Und sie haben bei mir keinen negativen Einfluss auf den Ansatz oder die Speichelproduktion (so, dass ich öfters schlucken müsste). Allerdings ist mir bewusst, dass die Bonbonbestandteile in der Atemluft eventuell die Polster der Klappen schädigen können..., vielleicht auch dann, wenn kein Zucker drin ist.
Ich hab das schon mal während des Übens gehabt. Ich atme dann in den nächsten 1 oder 2 Atempausen nur durch die Nase ein, dann war es immer gleich weg. Wenn das aufgetreten ist, hatte ich immer das Gefühl, dass ich falsch eingeatmet habe. Achte mal darauf, dass Du wirklich tief in den Bauch und nicht zu oberflächlich atmest. Vielleicht passiert das, wenn man sich sehr auf die Noten konzentriert, aus Angst, sich zu verspielen.
Musiquer hat geschrieben:Allerdings ist mir bewusst, dass die Bonbonbestandteile in der Atemluft eventuell die Polster der Klappen schädigen können..., vielleicht auch dann, wenn kein Zucker drin ist.
Das Risiko kann jeder relativ leicht abwägen. Mir wären 800 € für die Generalüberholung mit dem Risiko von Langzeitschäden an Achsen und Schrauben schon alleine zu hoch. Wenn es sich um krankheitsbedingten Husten handelt, dann wäre da auch das Risiko einer chronischen Erkrankung oder einer Lungenentzündung zu erwähnen, wenn man sich nicht auskuriert. Vielleicht etwas abstrakt: Wenn ich krank bin und Flöte spiele in einem Konzert, dann belaste ich zusätzlich meine Psyche, weil ich persönlich den gleichen Leistungsanspruch an mich stelle, wie an einen Gesunden und dann werde ich meinen Erwartungen nicht gerecht. Auch unsere Psyche möchte gepflegt sein
tityre hat geschrieben:Ich atme dann in den nächsten 1 oder 2 Atempausen nur durch die Nase ein, dann war es immer gleich weg.
Das klingt nach einer tollen Möglichkeit, wenn deine Nasenschleimhäute robuster sind, als meine. Wahrscheinlich ist - besonders in der kalten Jahreszeit - die Schleimhaut sehr trocken bzw. strapaziert. Ich achte darauf, dass ich in Räumen eine Luftfeuchtigkeit von 50-60 % herstelle. Ich bekomme nämlich statt Husten sehr schnell Nasenbluten, weil meine Nasenschleimhäute gereizt sind. Deshalb wäre mein Tipp:
- Luftfeuchtigkeit optimieren, wenn möglich - Schleimhäute pflegen (Tee, Salben, Bonbons) und vor dem Spielen wenigstens mit Wasser spülen oder besser noch Zähne putzen! - Ruhe gönnen und sich eingestehen, dass es nicht dein Fehler oder deine Schuld ist, wenn du husten musst. Das ist menschlich. Damit schaltest du vielleicht die Panik vor dem Husten aus und wenn die Psyche mitspielt, kann man vieles gut überstehen
tityre hat geschrieben:Ich hab das schon mal während des Übens gehabt. Ich atme dann in den nächsten 1 oder 2 Atempausen nur durch die Nase ein, dann war es immer gleich weg. Wenn das aufgetreten ist, hatte ich immer das Gefühl, dass ich falsch eingeatmet habe. Achte mal darauf, dass Du wirklich tief in den Bauch und nicht zu oberflächlich atmest. Vielleicht passiert das, wenn man sich sehr auf die Noten konzentriert, aus Angst, sich zu verspielen.
Danke, das werde ich probieren, wenn das nochmal passiert.
Ich hatte den Reizhusten jetzt wirklich als unspezifischen Husten verstanden, weil sich beim Lufthüllen irgendwas verknotet hat. Wenn man allerdings krank ist und deswegen Reizhusten hat, ist das vielleicht etwas anderes (obwohl ich mir vorstellen kann, dass Nasenatmung dann auch gut tun könnte).
Ein typischer Reizhustenanfall kommt meist überraschend und lässt sich dann kaum unterdrücken. Das kann auch passieren, wenn Speichel beim hastigen Einatmen in die Luftröhre gerät. Anstatt gegen den Hustenreiz anzuflöten, was nur sehr schwer und mit fraglichem Ausgang gelingt, empfehle ich einen souveräneren Umgang: Flöte absetzen, abhusten und den nächsten Einsatz abwarten, notfalls von vorne beginnen. Auch kein Drama.
Ich schließe mich James Blond an. Wenn das passiert, dann passiert's!! Im besten Fall neu anfangen. Das Publikum nimmt's meistens mit Humor. Das ist fast so, wie wenn an der schönsten Solostelle plötzlich ein Handy klingelt.
Ja... das kann durch falsches Atmen kommen. Speichel etc. Ich muss im Vorspiel bei langsamen Sätzen sehr aufpassen, daß ich nicht zuviel Luft hole. Dann stirbt mein Ton ab weil ich die überschüssige Luft beim nächsten Atmen nicht rechtzeitg rausbekomme .... Shit happens
... Nein.... trockene Luft in der Kirche... gilt nicht! Das sind Feinheiten, die vielleicht Profis spüren, wenn sie 1 Std. Konzert spielen