Hallo Jenna,
Jenna1807 hat geschrieben:Kann man das eigentlich mit jeder Flöte machen?
Grundsätzlich ist es möglich jeden Kopf an einen Korpus anzupassen (et vice versa). Allerdings kann es dabei zu Komplikationen kommen:
- Wenn das Material geweitet werden muss (Rohr vom Korpus oder vom Kopf), dann ist nicht sichergestellt, dass es gleichmäßig an allen Stellen passiert. Wenn das eintrifft, dann ist das Metall an einigen Stellen dünner als an anderen.
- Wenn das Material abgetragen werden muss (Rohr vom Korpus wird leicht abpoliert oder abgehobelt (?) ), dann passiert das unter professionellen Händen zwar relativ gleichmäßig, aber das Metall wird dünner.
Die Probleme die sich daraus ergeben könnten:
- Das Material wird zu elastisch/porös: Teile sind nicht mehr so stabil wie vorher.
- Der Klang und die Intontaion können sich verändern (nicht immer zum Positiven) durch die veränderte Schallröhre.
Jenna1807 hat geschrieben:Ist es egal, von welcher Firma, also sozusagen alle genormt?
Die Durchmesser sind schon ähnlich, aber fast nie gleich. Die Kopfstücke und Korpi der Hersteller selbst varieren teilweise sogar. Powell hat nach meiner Erfahrung einen etwas größeren Durchmesser als Brannen und als Yamaha (habe ich selbst schon ausprobiert, aber nur bei 2 Köpfen).
Jenna1807 hat geschrieben:Und mich würden mal die Gründe, die euch zu diesem Schritt bewegt haben, interessieren. War oder ist immer nur der Klang ausschlaggebend gewesen?
Oder war es euch auch manchmal zu mühselig?
Mögliche Gründe für den Wechsel des Kopfstückes (nach meiner Wichtigkeit):
1 Anspracheverbesserung (Die verschiedenen Lagen lassen sich mit unterschiedlichen Köpfen unterschiedlich gut anspielen)
2 Klangverbesserung (Man kann mit einem anderen Kopf eine viel bessere Klangqualität produzieren)
3 Klang(farben)variation (Man möchte seinen Klang varieren können und deshalb zwischen Kopfstücken wechseln; Barock erfordert einen anderen Klang als Romantik)
4 t.b.c.
Ich selbst habe gewechselt, weil der Kopf meiner Flöte zu alt war. Meine Lehrerin (Soloflötistin) und ich haben beide in der Tiefen Lage kaum Töne produzieren können (und es lag nicht ander Mechanik, das habe ich überprüfen lassen). Der Grund könnte das übergroße Mundloch sein...
Jenna1807 hat geschrieben:Ich hatte ja schon geschrieben, dass meine Flöte ziemlich schwer zu spielen ist, dass ich viel Geduld haben muss, laut meiner Lehrerin. Dafür aber später mit einem tollen Klang belohnt werde und es nicht gut ist, einfach nur den leichteren Weg, also superleichte Ansprache zu wählen.
Und damit ist natürlich mein Kampfgeist geweckt
Es gibt bestimmt Köpfe, die dir das Spielen auf deiner Flöte erleichtern. Es gibt dann bestimmt auch wieder eine "tollere"
Flöte, auf der du viel "tollerer"
spielen kannst. Ich meine man kann sich ja auch ne Platinflöte für 100.000,00 € kaufen.
Du solltest dich nicht verrückt machen
. Ich habe den Fehler gemacht, allzuviel über Marken und Material nachzudenken und habe mich in einen Flötenkaufwahn hineingesteigert und meine Unzulänglichkeiten an der Flöte eben auf die Flöte geschoben. Man sollte positiv am Flötenspiel arbeiten und sich nicht herunterziehen lassen (sagt ja auch der gute Trevor Wye), deshalb gefällt mir Galways Ansatz ganz gut (er will ja nur Flöten mit Originalköpfen spielen)...
“Faux comme une flûte” est un proverbe musical dès longtemps établi. “Je connais quelque chose de plus faux qu’une flûte, disait Mozart. – C’est? – Deux flûtes.”