Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?




Welche Qf-Schulen empfehlt ihr Neulingen/Fortgeschrittenen? Gibt es einzelnen Etüden aus Schulen die vlt. sehr gut sind?...

Moderator: Muri

Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?

Beitragvon doc » 20.09.2008, 10:24

Ist wahrscheinlich schon sehr speziell, aber gibt es "fertige" Wegweiser für Leute, die Noten lesen können, denen Greifen nicht fremd ist, aber eben die flötenspezifischen Sachen wie Ansatz und Atmung neu sind?

Persönlich finde ich den trocken-konzentrierten Stil von Trevor Wye als sehr angenehm, also eigentlich sind das sehr schön Unterrichtsbegleithefte.

Allerdings vermute ich mal, daß jeder Lehrer (ähnlich wie es mein Klariteach machte) einen irgendwo da abholt, wo man grad steht, und mit Loseblatt-Etüdensammlungen und mündlich weitergegebenen Übungen o.ä. versucht, einen auf den Weg zu bringen, wo ohnehin Schulen zu verschult wären.

Die Richterschule finde ich auch sehr ansprechend, aber speziell für Selbsterfahrung VIEL zu komprimiert. Eher ein Kurzkommentar zum Unterricht, vermute ich mal. :-)
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Re: Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?

Beitragvon Christina » 20.09.2008, 11:03

Sehr schwierig, was du da suchst. Die meisten "fertigen" Schulen sind ja eher auf Anfänger ohne viele Vorkenntnisse ausgelegt. Ich persönlich arbeite mit meinen Schülern zumindest in den ersten Jahren (also zum Aufbau der Technik usw.) sehr gerne nach den Schulen von Weinzierl / Wächter. Da wird wie ich finde zum einen die wichtigste Flötentechnik gut vermittelt und in entsprechende Übungen verpackt und parallel findet man eine sehr gute und abwechslungsreiche Sammlung an Übungsstücken zur direkten Anwendung des Gelernten. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei langsam ansteigend, aber von Anfang an so gewählt, dass dir auch mit theoretischem und praktischem Vorwissen durch andere Instrumente nicht langweilig wird. Mit deinen vorhandenen Vorkenntnissen kannst du damit evtl. auch ohne Lehrer was anfangen, am besten einfach mal in einem Musikgeschäft durchblättern, ob dir das gefällt. Das wäre zum einen "Lern Querflöte spielen", danach habe ich auch schon mit erwachsenen Anfängern recht erfolgreich gearbeitet. Oder, wenn man eher kleinere Lernschritte möchte oder wenig Vorwissen hat "Flöte spielen" - die wäre dann allerdings etwas "kindlicher" gehalten und für dich vielleicht nicht unbedingt passend.
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Re: Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?

Beitragvon doc » 20.09.2008, 21:57

Schau ich mir beim nächsten Tonger-Besuch gern mal an.
Keine Ahnung, warum ich mich damals für die Ricordi-Schule nicht entschieden habe. Aber was interessieren mich meine Irrtümer von gestern. :-)
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Re: Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?

Beitragvon doc » 25.09.2008, 09:31

Hab ich mir kommen lassen. Danke für den Tipp.

Die Kopfstückübungen sind schön beschrieben. Allerdings hab ich erst hinterher gemerkt, daß die Überblasübungen mit dedacktem Kopfstück ausgeführt werden sollen. ;-) Hab mich schon gewundert, warum schon der Ansatz für die dritte Oktave geübt wird, aber "wenn's schee macht..."
Die CD macht keinen großen Firlefanz und definiert meist nur Artikulation und Tempo, mehr braucht man ja nicht. Die Einzähl-Klicks könnten für mich lauter sein im Verhältnis zu den Stimmen, denn so ist die Versuchung groß, (zu) laut zu drehen. Wer sich nun wundert: Ich muß/darf meist in einem recht lauten Labor üben...
Daß frühzeitig oktaviert wird, finde ich tatsächlich sehr schön, denn ich bilde mir ein, dadurch eine bessere Wahrnehmung für die Vorgänge im Ansatz zu bekommen (überblasen nicht durch Kraft, sondern durch Ansatzbewegung).

Mal schauen, was draus wird. Einstweilen muß ich mich ja eh mit allen Anfängerproblemen rumschlagen, besonders mit den Wechselwirkungen von Ansatz und Rohrbalance, wenn beim kurzen c der Kopf "auf Wanderschaft" geht oder bei den tieferen Tönen, und erst recht, wenn die Kraft in den Armen nachläßt. Da ergeben die zahlreichen Einspielübungen Sinn.

Für meinen persönlichen Geschmack könnte das Übungsprogramm etwas strukturierter sein bzw. in die Stücke eingearbeitet, aber das ist ja gewollt getrennt, und weniger "etüdig".
Ja, ich bin Etüden-Fan.

Nochmal danke für den Wink!
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Re: Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?

Beitragvon Christina » 25.09.2008, 11:02

Ich finde das Übungsprogramm eigentlich schon ziemlich strukturiert. Ist halt etwas blöd, dass erst am Anfang jedes Kapitels mehrere Abschnitte mit neuem Unterrichtsstoff kommen und erst danach die Stücke. Vorteil ist so aber, dass du den ganzen "Technikkram", der ja permanent parallel geübt werden soll, jeweils ziemlich übersichtlich auf einem Haufen hast und nicht ständig zwischen den Stücken suchen musst ("wo waren jetzt noch gleich die Griffübungen für das d ..."). Außerdem ist ja auch immer angegeben, welche Stücke nach Erarbeitung der entsprechenden Griffe usw. gespielt werden können bzw. bei den Stücken steht dabei, wo man entsprechende Übungen dazu findet. Darum stört mich das nicht weiter.

Das mit der CD ist mir noch gar nicht aufgefallen ... ich benutze die so gut wie nicht, finde es aber für meine Schüler ganz nett, wenn sie sich zu Hause auch mal anhören können, wie die Stücke denn "richtig" klingen. Das kann oft eine echte Hilfe sein. Aber vielleicht sollte ich tatsächlich auch mal selber reinhören ... :wink:

Für dich als "Etüden-Fan" noch ein Tipp: "125 Easy Classical Studies For Flute", Universal Edition. Langsam steigender Schwierigkeitsgrad, die ersten schaffst du mit Sicherheit jetzt schon. Baut prima Technik und Artikulation auf. Wenn du die alle spielen kannst, bist du schon ziemlich fit!
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Re: Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?

Beitragvon floetenvogel » 26.09.2008, 16:43

Auch ich bin ein erwachsener Anfänger (seit einem halben Jahr Unterricht) mit Noten- und Instrumentenvorkenntnis (Blockflöte :D Gitarre). Meine Lehrerin und ich haben lange nach einer passenden Schule für mich gesucht. Inzwischen habe ich die Gesamtausgabe "Hören, lesen & spielen" von Wichers/Kastelein. Sie ist mit 4 Playalong CDs. Wir gehen aber nicht rigide danach vor, sondern überspringen Einiges (eben wegen der Vorkenntnisse). Das Schöne an dieser Schule sind Stücke, in denen (mit vorgegebenen Tönen) improvisiert werden kann und sog. "Echo-Übungen", die das Gehör schulen.
Zusätzlich habe ich noch ein Etüden-Heft "Starter Studies" von Philip Sparke. Die Etüden steigern sich im Schwierigkeitsgrad und sind ganz nett.
Meine Lehrerin "quält" mich natürlich auch noch mit Technik-Übungen: Oktaven, Hauchübung, Moyse-Übung usw. Nicht zu vergessen natürlich die Tonleitern.
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Re: Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?

Beitragvon doc » 26.09.2008, 18:23

Das klingt jedenfalls spannend. Hauptsache, es ist für DIch richtig und bringt Dich weiter!

Aber was ist wohl eine Hauchübung?
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Re: Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?

Beitragvon floetenvogel » 27.09.2008, 14:28

@doc

Also - die Hauchübung:

die Töne werden nicht mit der Zunge, also ohne "düt", sondern nur durch Luft erzeugt. Es soll ein kurzer Ton mit möglichst viel Klang entstehen. (Etwa so, als ob man hinter einer Ecke steht und jemanden, der vorbeikommt erschrecken will :D ).
Das ist gut für die Mundmuskulatur und lenkt die Aufmerksamkeit auf den unterschiedlichen Ansatz bei den verschiedenen Tönen.
Klingt vielleicht ein bisschen seltsam, aber mir hat es bisher sehr genützt.
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Re: Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?

Beitragvon doc » 03.10.2008, 15:35

Ah, das steht in der Ricordischule auch, schon für die ersten Versuche am Kopfstück. Also normal soll man natürlich mit Zunge artikulieren, aber ab und zu auch mal bewußt ohne. Bei Staccato geht das so schön ins Zwechfell :-)
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Re: Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?

Beitragvon Picci » 14.10.2008, 20:29

@ doc
ein sehr schönes Heft ist "Funktionales Querflötenspiel" von Holger Kern. Dieses Heft ist nur beim Autor erhältlich. Wenn du Interesse hast, sende mir kurz ne pn, dann gib ich dir die Kontaktdaten.

Für Erwachsene finde ich es sehr gut geeignet. Allerdings hätte ich mir ein paar mehr Bilder gewünscht, speziell was den Ansatz angeht. Ansonsten sind sehr viele tolle Übungen drin. Unter anderem auch diese "Hauchübung" für den Ansatz und den Toneinsatz. Sein Ziel ist ein einfaches Querflötenspiel, bei dem man sich wohlfühlt.
Es geht viel um Körperwahrnehmung. Eine gewisse Selbstreflektions- und Wahrnehmungsfähigkeit sollte daher auf jeden Fall vorhanden sein. Aber du lernst, noch genauer hinzuhören, hinzusehen und hinzufühlen.
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Re: Wegweiser für schon blasende, erwachsene Newbies?

Beitragvon doc » 15.10.2008, 13:01

Danke, ich behalte es auf jeden Fall im Hinterkopf. Bis auf Weiteres bleibe ich mal beim Vorhandenen und versuche, etwas Ruhe und Kontinuität reinzukriegen. Ich bin zu anfällig für Neues ;-)
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