Das Üben und der verflixte Ringfinger




Alles was zum Thema Querflöte gehört, aber nirgendwo reinpasst

Moderator: Muri

Das Üben und der verflixte Ringfinger

Beitragvon Bommo » 30.11.2008, 19:54

Hallo liebe Leute,

ein kurzes Lebenszeichen von mir. Leider bin ich derzeit beruflich sehr eingespannt, so dass ich neben Arbeit, notwendigen Arbeiten in der Wohnung (stöhn, ächz) und täglichem Üben mit der Querflöte zu nichts anderem mehr komme. Das Üben mit der Querflöte beschränkt sich meist leider auf 10 bis 15 Minuten in den späteren Abendstunden. Naja, bin halt keine 15 mehr und der Lebensunterhalt muss ja auch erst verdient werden.

Jedenfalls macht das Üben viel Spaß. Ich lerne das Notenlesen und bekomme immer mehr Gefühl für das "Musizieren". Auch wenn bei anderen immer alles sehr leicht aussieht, es steckt oftmals eine Menge Fleißarbeit dahinter.

Seit einigen Tagen jedoch bin ich ins Stocken geraten. Und zwar mühe ich mich mit der Gis-Klappe ab. Nach dem Schaubild für das Gis legt sich der kleine Finger, der sonst meist recht untätig ist, auf die Klappe und der Ringfinger ist zu heben. Bei mir geht das aber nicht. Ich habe keine Gewalt über den Ringfinger, der sich ohne seinen Partner, dem kleinen Finger, bewegen soll. Wenn ich die Hand auf den Tisch lege und einzeln die Finger bewege, dann macht der Ringfinger die meisten Probleme. Hm, und ich habe keine Ahnung wie ich diesem verflixten Finger meinen Willen aufdrücken soll.

Gibt es spezielle Übungen für den Ringfinger? Gibt es noch mehr Leute, die am Ringfinger verzweifeln?

Ich kann ja nicht nur Musikstücke spielen, in denen mindestens KEIN Gis vorkommt. Wer weiß welche Griffe sich noch auftun, die ich wegen der Unbeweglichkeit meiner Finger nicht spielen lassen. :cry:

Das gewollte Überblasen fällt mir auch noch schwer. Aber davor habe ich nicht so viele Manschetten wie vor dem Ringfinger bzw. dem Gis.

In diesem Sinne einen schönen Sonntagabend und einen guten Wochenanfang :)
Hermann
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Re: Das Üben und der verflixte Ringfinger

Beitragvon *klara* » 30.11.2008, 20:43

Hallo Hermann,

Woher hast du denn dieses Griffbild des Gis'? Beim Gis wird der Ringfinger nicht angehoben, sondern bleibt ganz normal auf der Klappe.

Wenn du mal hier auf dieser Seite (übrigens sehr empfehlenswert!) schaust und auf "Gis" klickst, kannst du sehen, dass außer beim Gis''' immer alle drei Finger (Zeigefinger, Mittelfinger & Ringfinger) der linken Hand auf den Klappen liegen.

Aber natürlich ist es als Querflötist von Nöten, sowohl den linken, als auch rechten Ringfinger möglichst unabhängig zu den anderen Fingern bewegen zu können.
Aber vielleicht beruhigt es dich, wenn ich dir sagen kann, dass das Übungssache ist.
Das kannst du aber ganz einfach üben. Wenn du zum Beispiel mal vorm Fernseher sitzt, Zeitung liest oder sonstiges dann lege einfach deine Hand auf den Tisch oder ein Bein und lass sie auch ruhig locker, leicht gekrümmt und nicht ganz flach liegen und probiere dann einfach immer wieder den Ringfinger gaaaanz leicht anzuheben und die anderen Finger dabei auf dem Bein/Tisch oder so, liegen zu lassen. Du wirst sehen mit Gedult und Ausdauer wird das bald immer besser klappen! :D Viel Spaß weiterhin beim Üben! :)

lg
Klara
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Re: Das Üben und der verflixte Ringfinger

Beitragvon Christina » 01.12.2008, 08:54

@ klara: Der Link, den du vermutlich zu irgendeiner Grifftabelle einbauen wolltest, funktioniert nicht!

Trotzdem ist es natürlich richtig, was du zu dem Gis-Griff sagst. Man greift ganz normal g und drückt zusätzlich mit dem linken kleinen Finger den Gis-Hebel. Was Hermann da beschreibt, wäre ja ein a + Gis-Hebel und da kommt vermutlich gar Nichts raus ...

Die Idee mit den Trockenübungen ist ebenfalls gut. Ich würde es allerdings nicht nur mit einzelnen Fingern üben, sondern sobald das halbwegs klappt, auch mal zwei gleichzeitig (nicht nur die "Nachbarn") oder jeweils abwechseln. In der Form übe ich manchmal heute noch bestimmte Trillergriffe, für die ich sonst einfach zu langsam wäre :wink: . Anstatt auf dem Tisch kann man das auch mit der Flöte machen, ohne zu blasen und sich so zum Beispiel erstmal bewusst machen, wie ein Griffwechsel überhaupt abläuft. Häufig hilft das schon, um das Problem zu lösen.
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Re: Das Üben und der verflixte Ringfinger

Beitragvon doc » 01.12.2008, 11:52

Trockenübungen am Lenkrad, auf der Tischkante, an der Sofalehne, die helfen tatsächlich, den Bewegungsapparat etwas freier zu machen. Ich hab ja selebr "Bratschenfinger", also alles nicht so fürchterlich beweglich, und die motorischen Koppeln zwischen Ring- und Kleinfinger müssen tatsächlich durch Üben gelöst werden. Das dauert, aber es geht.
Meine Frau muß grad ihre "Fingermuskeln" (die, die im Arm liegen) nach einem Unfall wieder auf Zack bringen, und dazu hat sie auf Empfehlung ihres Physiotherapeuten den "Gripmaster" von Sohnemann genommen. Damit hab ich natürlich auch gespielt, und prompt gemerkt, daß der Ringfinger überdurchschnittlich schwach ist (aber auf einem guten Weg!).
Allerdings wäre ich mit solchen "Fingerhanteln" eher vorsichtig, denn Sehnenscheidenentzündungen sind das letzte, was man braucht. Ich sag nur: Robert Schumann.
-- Liebe Grüße aus der Stadt mit dem riesigen Bahnhofskappellschen.
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Re: Das Üben und der verflixte Ringfinger

Beitragvon *klara* » 01.12.2008, 13:12

Huuups, Entschuldigung! ;) Ich hab es wahrscheinlich sogar ganz vergessen, den Link einzufügen! :mrgreen:

Hier jetzt nochmal:
http://www.flutepage.de/deutsch/goodies/griffe.shtml

:wink:

lg Klara
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Re: Das Üben und der verflixte Ringfinger

Beitragvon Bommo » 01.12.2008, 17:57

Hallo liebe Leute,

man sollte besser gucken. Da habt Ihr recht. Sorry für die Unruhe. Ich habe mir von den Griffbildern aus meinem Lehrbuch Kopien gemacht, um auch mal einige Notizen machen zu können. Wie sich bei näherem Hinschauen rausstellt, haben alle Kopien an der gleichen Stelle eine Lücke, auch die, die nichts mit Musik zu tun haben! Das ist mir bisher noch nciht aufgefallen. Das erklärt dann aber auch die Aussetzer bei einem Lied, die ich mir nicht erklären konnte, weil da eine Note nicht gezeigt wird. Sowas Blödes - und peinlich ist es obendrein. :oops:

Jo, der Ton, der da rauskommt, wenn ich den Gis-Hebel drücke und unter Aufwendung aller Kraft und Verkrampftheit den Ringfinger hebe, ist sehr gewöhnungsbedürftig. Ansonsten bin ich so rein fingertechnisch nicht schlecht, da ich mittlerweile seit 30 Jahren auf Tastaturen rumhacke (von Schreibmaschine bis moderne Laptoptastatur ist alles vertreten) und nicht wirklich langsam bin. Nur das Bewegen des linken Ringfingers alleine ist ein kaum zu behebendes Problem. Rechts klappert es ganz gut.

Nur mal so, aber scheinbar stimmt da insgesamt was nicht: Ich kann nur mit dem rechten Auge zwinkern oder mit beiden Augen gleichzeitig (was albern wäre zur Kontaktaufnahme), aber nicht nur mit dem linken. Keine Gewalt über die Muskeln in der linken oberen Gesichtshälfte. Ob ich doch zusammengeschraubt wurde, und dabei hat man ein paar Leitungen vergessen? :D

Schönen Abend für Euch. Ich übe jetzt Lieder mit Gis!!!!
Hermann
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Re: Das Üben und der verflixte Ringfinger

Beitragvon Hanna » 01.12.2008, 23:04

Also ich hatte auch längere Zeit Probleme mit dem Ringfinger. Er hing viel zu sehr an seinem Nachbarn ;) Nachdem ich schon drei Jahre Querflöte gespielt hatte, habe ich dann auch noch mit Klavierspielen angefangen. Die ganzen Übungen, die ich da machen musste, haben mir total weitergeholfen. War aber auch wirklich eine ganz schöne Qälerei bei meinen kurzen Fingern, weshalb ich das dann nach 4 Jahren wieder aufgegeben habe und nur noch gelegentlich spiele. Im Querflötenunterricht hatte ich keine bestimmten Übungen. Für mich ist es aber immer wieder sehr wichtig eine schwierige Stelle mit komplizierten Griffverbindungen langsam zu spielen und bewusst auf die Finger zu achten.
Die Beweglichkeit der Finger kommt ganz eindeutig mit der Übung ;)
Aus einer Instrumentationslehre für strebsame Komponisten:
Die Flöte, die hat viele Klappen,
Es gilt, die rechte zu ertappen;
Denn - hast die falsche du ergriffen,
Hast du dich selber ausgepfiffen.
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