Flöte f 7-j Anfänger? 800,- "normal" ??




Alles was zum Thema Querflöte gehört, aber nirgendwo reinpasst

Moderator: Muri

Flöte f 7-j Anfänger? 800,- "normal" ??

Beitragvon Kala » 08.09.2011, 12:39

Hallihallo!

Ich bin zufällig auf dieses Forum gestossen, habe derzeit noch gar keine Erfahrung mit Querflöte, kenne mich gar nicht aus....

Unsere Tochter (7 J) möchte gerne beginnen Querflöte zu spielen - sie hat noch kein Instrument gespielt.

Nun war in den letzten Tagen Elternabend mit der zukünftigen Lehrerin, und sie hatte eine Geräte-Empfehlung - daß die Flöten teuer sind, dachte ich mir schon...

Sie meinte sie würde folgende Flöte empfehlen oder evtl auch besorgen können: Azumi wave-line AZ-WLOC, die wäre so toll, Tochter könne "bis zum Profi" drauf spielen.

Kostet knapp 800,- ...

Wir sind nun unschlüssig, ob das ein "normaler" Preis für ein Anfängergerät ist, oder ob es preislich doch sehr hoch gegriffen ist, ob es auch vernünftige andre Anfängergeräte geben könnte, die preislich moderater sind, ob ich der Lehrerin sagen kann "Sorry, ist mir zu teuer - ich hätte lieber XYZ",.....


Hat hier jemand gute Tips für uns??

Danke!

fG :)
Kala
 
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von Anzeige » 08.09.2011, 12:39

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Re: Flöte f 7-j Anfänger? 800,- "normal" ??

Beitragvon Luvanir » 08.09.2011, 13:21

Hallo,

also 800€ sind für eine gute Schülerflöte der großen Marken normal (manchmal bekommt man auch gute Angebot ab 500-600€ z.B. für Pearl/Jupiter Flöten). Das sind dann die einfachen Standartmodelle, mit denen man aber, wenn man keine professionellen Pläne hat, theoretisch sein ganzes Leben (bzw. so lang wie die Flöte eben "hält") spielen kann. Das wären dann z.B. die Yamaha Flöten der 200er Serie, die Azumi Flöten der 1000er Serie usw. Ab ca. 1000€ (manchmal auch günstiger) bekommt man dann schon Silberkopfflöten und die sind dann wirklich für die meisten "Laien" (nicht abwertend verstehen) für viele Jahre ausreichend.

Die Flöte, die du empfohlen bekommen hast fällt leider nicht in diesen Bereich. Sie ist ein reines Kinderanfängerinstrument. Sicherlich klingt sie sehr schön und das "Anfänger" bezieht sich nicht auf die Klangqualität oder Verarbeitung. Aber sie ist von der Bauart eben für Kinder gebaut. Schau hier: http://www.thomann.de/de/azumi_az_wloc_waveline_querfloete.htm
Sie hat immerhin schon einen C-Fuß, d.h. es sind zumindest alle Töne möglich zu spielen. Die fehlende E-Mechanik verschlechtert aber die Ansprache in der dritten Oktave (eben vor allem des "e"). Was aber sicherlich auch noch zu verschmerzen wäre. Die Klappen sind enger gesetzt um den kleineren Händen das spielen zu erleichtern und das Kopfstück hat eine spezielle Biegung, die die Flöte deutlich "kürzer" macht und so den kürzeren Armen entgegen kommt. Ebenso fehlen hier auch alle Thrillerklappen, ein fortgeschrittenes Spiel wird hier also nicht ermöglicht.

Diese Flöte ist eins von drei Modellen, das Azumi für sehr junge Anfänger entwickelt hat. Der Grundgedanken ist, dass die Flöten mit dem Kind mitwachsen. Das erste Modell für die ganz Kleinen, das zweite (das wo dir empfholen wurde) für die etwas größeren, das nächste für die noch größeren und dann eine "normale" Flöte. So kann dann theoretisch jedes Jahr das Instrument an das Kind angepasst werden.
Diese Flöte ist deutlich vereinfacht im Vergleich zu einer normalen Flöte. Das hat für den jungen Anfänger zahlreiche Vorteile (kürzer, leichter, Klappen näher, unnötiges wird weggelassen). Er braucht in der Regel weder Thrillerklappen noch die E-Mechanik im ersten und zweiten Unterrichtsjahr (auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel, es gibt natürlich auch "schnellere" Kinder).

Je nachdem wie schnell deine Tochter wächst und wie schnell sie beim Flöten vorankommt kann es sein, dass dann schon wieder in einem Jahr der Kauf einer neuen Flöte empfehlenswert wäre. Es kann natürlich auch sein, dass deine Tochter 3 Jahre mit dieser Flöte ausreichend "beschäftigt" ist. Ab ca. der 5./6. Klasse können die meisten Kinder schon mit normalen Flöten spielen (manche früher, manche später).

Also die Aussage, dass deine Tochter mit dieser Flöten bis "zum Profi" damit spielen kann ist schlichtweg gelogen (vllt hast du da aber auch was falsch verstanden?). Sie ist sicher eine super Flöte für den Einstieg, wenn man dafür das nötige Kleingeld hat und bereit ist in absehbarer Zeit wieder ein anderes Instrument zu kaufen. Wenn man so eine Flöte günstig leihen kann ist sie aber sicherlich optimal für den Einstieg (unser Musikhaus verleiht genau aus dem Grund zwischenzeitlich diese Flöten, der Verkauf läuft aber aus oben genannten Gründen bei ihnen eher mäßig).

Es ist letztendlich so, um 800€ bekommst du tatsächlich schon eine sehr gute Flöte mit der deine Tochter sehr lange spielen kann. Dieses Modell ist aber wirklich nur eine Zwischenlösung, bis deine Tochter groß genug für eine "Große Flöte" ist.

Leider ist es recht schwer deine Tochter aus der Entfernung zu beurteilen und dir eine Empfehlung auszusprechen. 7jährige können eben unterschiedlich groß sein, unterschiedlich lange Arme haben usw. Ich such dir mal also alle möglichen Flöten raus:
- für sehr kleine Anfänger: Mollenhauer Picco http://www.thomann.de/de/mollenhauer_8100_picco.htm (die Flöte ist ähnlich gebaut wie eine Blockflöte, nur eben mit einem anderen Kopfstück, das zu spielen ist wie eine normale Querflöte). Es gibt auch noch kostengünstigere Alternativen aus Plastik von Yamaha und Thomann.
- ebenfalls für noch recht kleine Anfänger: Die KF 11 Flöte für Kinder http://www.musikhaus-da-capo.de/flutevillage/flutevillage.html hier wird ebenfalls auf alles "Unnötige" verzichtet, aber zu einem deutlich niedrigeren Preis. Alternativ http://www.thomann.de/de/thomann_fl100_junior_querfloete.htm oder http://www.thomann.de/de/jupiter_jp313s.htm Auf diese drei Flöten trifft das gleiche zu wie auf das dir empfohlene Modell. Nur sind sie eben in der Anschaffung günstiger (und klingen wahrscheinlich nicht ganz so schön bzw. sind unter Umständen schlechter verarbeitet und halten nicht ewig, aber zumindest 2-3 Jahre. Länger brauchst du sie sowieso nicht)
- Flöten mit gebogenem und geraden Kopfstück. Diese Flöten erhälst du von nahezu allen Herstellern bzw. kannst du zu fast jeder Flöte vom gleichen Hersteller ein gebogenes Kopfstück erwerben (bzw. im Musikhaus leihen). Also z.B. die Yamaha 211 mit einem gebogenen Kopfstück, die Jupiter mit einem gebogenen Kopfstück, die Pearl mit einem gebogenen Kopfstück. Du kannst auch Hersteller mischen, also irgendeine Flöten kaufen und ein beliebiges Kopfstück. Das muss dann eben angepasst werden vom Musikhaus. Oft gibt es die Möglichkeit eben im Musikhaus eine normale Flöte zu kaufen und ein gebogenes Kopfstück dazu zu leihen. Hier kann man aber davon ausgehen, dass deine Tochter bis zu einem Alter von 12 Jahre unter Umständen noch "gebogen" spielen muss. Also lohnt sich die Anschaffung eines eigenen Kopfstücks sicher. Beispiele: http://www.thomann.de/de/pearl_pf_505_eu_preferred_floete.htm, http://www.thomann.de/de/yamaha_yfl211.htm http://www.thomann.de/de/yamaha_fhj-200u_kopfstueck.htm und viele viele mehr

Wenn du für den Anfang wenig Geld ausgeben willst und dennoch ein brauchbares Instrument willst kann ich nur Koge http://www.musikhaus-da-capo.de/flutevillage/flutevillage.html und Viento http://www.viento-querfloeten.de/ empfehlen. Beide haben ebenfalls auch Flöten mit gebogenen Kopfstücken. Die Flöten klingen gut und sprechen leicht an und sind seit 4 Jahren bei mir jetzt im Bekanntenkreis in Verwendung und haben bisher auch keine Probleme gemacht.

Aber es kann durchaus sein, dass deine Tochter noch zu klein ist für eine normale Flöte mit gebogenem Kopfstück. Dann ist die Günstigste und einfachste Anschaffung eben die Mollenhauer Picco (oder vergleichbares). Aber damit müsste natürlich die Lehrerin auch bereit sein zu unterrichten. Wenn es tatsächlich eine Kinderquerflöte sein muss würde ich die Koge nehmen. Die ist günstig und hat zumindest für mich keine Nachteile zur Azumi die dir empfohlen wurde (natürlich kann es sein, dass die Azumi schöner klingt bzw. besser verarbeitet ist und 10 jahre spielbar wäre. ABER deine Tochter spielt sie sicher nicht über 10 Jahre). Wenn du das Geld aber ausgeben möchtest, machst du mit der Azumi auch nichts falsch. Ihr einziger Nachteil ist eben der Preis. Sonst ist das eine tolle Kinderflöte.
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Re: Flöte f 7-j Anfänger? 800,- "normal" ??

Beitragvon maromaroo » 08.09.2011, 16:53

Also ich habe ich mit acht Jahren auf einer "normalen" Flöte angefangen. Ohne deine Tochter zu sehen kann man natürlich nicht beurteilen ob sie groß genug dafür ist etc. Wir waren jedoch damals 5 gleichaltrige Anfängerinnen, und keine von uns hatte ein gebogenes Kopfstück. Vielleicht dass du deine Tochter erst einmal (da du ja geschrieben hast sie hat noch gar kein Instrument gespielt) ein Jahr lang in der musikalischen Früherziehung Blockflöte lernen lässt? Dann könnte sie schon Noten lesen, wäre vielleicht groß genug gleich eine große Flöte anzuschaffen und die Griffe unterscheiden sich eh nicht großartig...
Liebe Grüße & viel Erfolg bei der Wahl!
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Re: Flöte f 7-j Anfänger? 800,- "normal" ??

Beitragvon Luvanir » 08.09.2011, 17:13

Also mit sieben eine normale Flöte ohne gebogenes Kopfstück sehe ich als eher unrealistisch an. Es mag unter Umständen Ausnahmen geben, aber ein Großteil der 7jährigen ist dafür definitiv zu klein bzw. die körperlichen Voraussetzungen sind dafür nicht gegeben (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich habe auch einige Schüler in dem Alter und keine konnte mit einer normalen Querflöten anfangen (ab 9 Jahre war das dann schon öfters der Fall, ab da ist es durchaus möglich, genauso kann es aber auch passieren das eine 11jährige noch zu klein ist).

Früher wurde in den seltensten Fällen mit gebogenen Kopfstücken gespielt. Ich kenne auch ganz viele Komilitonen die mit 6 oder 7 Jahren angefangen haben und auf einer "normalen" Flöte gespielt haben. Damals war das einfach noch normal. Auch war das Durchschnittseinstiegsalter vor 10 Jahren noch etwas höher (aber das ist ein anderer Punkt) und diese ganz jungen Anfänger waren vielerorts dann Ausnahmen. Es würden auch nicht so viele verschiedene Kinderinstrumente seit einigen Jahren aus dem Boden sprießen wenn der Bedarf nicht grundsätzlich da wäre (d.h. die Schüler werden immer jünger und heute sieht man einfach den Sinn von Kinderinstrumenten).

Natürlich heißt das nicht, dass eine 7jährige nicht irgendwie eine normale Flöte spielen könnte. Irgendwie geht immer. Aber Verspannungen, Haltungsschäden usw sind da leider dann oft die Regel (und Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel). Zumindest Schmerzen oder Schonhaltungen musste ich da schon oftmals beobachten. Das heißt natürlich nicht, dass der Schüler Schonhaltungen nicht wieder ablegen könnte ,Verspannungen verschwinden usw, aber notwendig ist es einfach nicht das überhaupt zu riskieren. Und natürlich gibt es auch Schüler bei den dies alles gar nicht auftritt weil es irgendwie doch geht.
In der Regel macht es da aber einfach Sinn das Ganze dann noch etwas hinauszuschieben (und ggf zu überbrücken mit Blockflöte o.ä.) oder eben mit geeigneten Kinderinstrumenten zu arbeiten. Bei vielen Kindern können dann die Kinderinstrumente (gebogene Kopfstücke, wie auch immer) schon nach einem halben Jahr oder Jahr durch normale Flöten ersetzt werden (Kinder wachsen zum Teil unheimlich schnell). Bei anderen Kindern dauerts dann einfach etwas länger.

Auch wenn Kinder grundsätzlich in der Lage wären das nächstgrößere Modell zu spielen habe ich mich oft für das kleinere entschieden. Wenn das Instrument dann einfach besser in der Hand liegt und der Schüler weniger Energie und Aufmerksamkeit auf die Haltung legen muss können wir einfach am Anfang effektiver am Ansatz arbeiten. Wenn durch das zu große Instrument das Kopfstück immer wieder verrutscht, der Schüler das Instrument festhalten muss o.ä. erschwert das auch die Ansatzentwicklung und damit die Tonbildung. Und natürlich auch die Fingerarbeit.

Ich kenne auch hier Kollegen, die sich weigern mit Kinderquerflöten zu unterrichten. Aus klanglichen Gründen, weil die Haltung da anders wäre, weil sie es eben noch nie gemacht haben, weil sie selber das mit 6 Jahren auch nicht gebraucht haben, weil die Kinder da nunmal durch müssen usw. Ich weigere mich dagegen mit ungeeigneten Instrumenten zu unterrichten. Wenn ein Schüler meiner Meinung nach zu klein für die normale Flöte ist unterrichte ich aus Prinzip auch nicht damit.

Das heißt natürlich nicht, dass es nicht auch Ausnahmen geben kann. Das ist aus der Ferne natürlich unheimlich schwer zu beurteilen. Es liegt auch nicht primär an der Körpergröße des Kindes. In der Regel kann aber auch ein Fachgeschäft in dieser Frage sehr gut beraten.
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Re: Flöte f 7-j Anfänger? 800,- "normal" ??

Beitragvon Kala » 08.09.2011, 20:46

Danke für Eure ausführlichen Antworten. :)

Es ging mir weniger um die Größe der Flöte, sondern vielmehr um die Größe des Preises ... - knapp 800,- gesamt (die ersten Monate ist Kaufmiete möglich) in dem von der Lehrerin empfohlenen Geschäft.

Bzw ob jemand das empfohlene Modell kennt - Azumi Wave-Line AZ-WLOC - bis zu welchem Alter sie geeignet wäre, ob ich damit rechnen könnte, daß sie - falls Tochter weitermachen will - die nächsten 3-4 Jahre damit spielen könnte oder sie schnell aus der Flöte herauswächst und sie schneller als mir lieb ist ein größeres Instrument braucht.

Bzw auch die Frage, wie sehr man da als unerfahrene Eltern die Instrument-Modell-Wahl der Lehrerin hinterfragen darf, darüber reden kann, .... Klar kommts auch auf die Lehrerin an, aber klarerweise kenn ich die ja auch noch nicht und kann sie diesbezüglich nicht einschätzen. Oder ob ich das einfach genauso als gegeben hinnehmen muß wie zB die Lehrbuchauswahl eines Schülers (die aber für mich preislich keine Rolle spielt). :wink:

Jedenfalls nochmals danke, und die vorher genannten Links werd ich mal durchschmökern.

lg :)
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Re: Flöte f 7-j Anfänger? 800,- "normal" ??

Beitragvon Luvanir » 08.09.2011, 23:02

Es ist sicherlich dein gutes Recht die Empfehlung der Lehrerin zu hinterfragen.

800€ sind sehr viel Geld, erst Recht für ein Kinderinstrument, dass deine Tochter im schlimmsten Fall nur kurze Zeit spielen kann. Wie lange deine Tochter diese Flöte tatsächlich spielen kann hängt in erster Linie von ihrem Lernfortschritt ab. Das die Flöte kürzer/leichter ist, ist nicht ihr Problem. Sondern die "abgespackte" Ausstattung. Es gibt tatsächlich Kinder, die nach einem Jahr schon soweit sind, dass fehlende Thrillerklappen ein Problem sein könnten. Und wenn das Instrument das Kind ausbremst, ist das natürlich blöd. Wenn deine Tochter sich durchschnittlich entwickelt, dürfte sie mit der Flöte aber sicherlich die ersten zwei Jahre beschäftigt sein (auch weil sie vorher noch kein anderes Instrument gelernt hat. Da brauchen die Kinder dann meist etwas länger als Schüler mit Vorerfahrungen). 4 Jahre scheint mir aber sehr optimistisch (da müsste deine Tochter doch sehr langsam sein wenn sie nach der Zeit immer noch ohne Thrille und dritte Oktave spielt).

Die Größe ist insofern relevant, sofern deine Tochter tatsächlich noch nicht in der Lage ist eine normale Querflöte (evtl mit gebogenen Kopf) zu spielen. Dann macht es auch nicht viel Sinn die Große zu kaufen nur weil sie günstiger ist und länger zu verwenden. Da die Lehrerin in dem Fall aber zu einer Kinderquerflöte geraten hat, geh ich davon aus, dass es auch Sinn macht eine solche zu kaufen bzw. zu leihen.

Ein grundsätzliches Problem das ich bei Kinderquerflöten beobachten durfte: vielen Kinder ist die Flöte nach einer gewissen Zeit "peinlich" und sie wollen auf die "richtige" Querflöte wechseln. Das ist aber natürlich individuell unterschiedlich. Aber auch das kann natürlich ein Grund sein früher als unbedingt nötig auf ein anderes Modell umzusteigen (nötig ist es nicht dann, wenn deine Tochter große genug für eine normale Flöte ist, sondern erst dann wenn die Kinderflöte sie in ihrer Entwicklung einschränkt).

Wenn euch die 800€ für diese "Übergangslösung" zu teuer sind solltet ihr das auf jeden Fall ansprechen und ggf eine andere Einigung mit der Lehrerin erzielen. Natürlich schlägt sie euch erst die beste Wahl vor (bzw. das was ihr am liebsten ist). Wenn sie grundsätzlich nicht bereit ist von dieser Wahl Abstand zu nehmen und euch Alternativen zu nennen wäre ich skeptisch.
Ich muss ehrlich sein und kenne wenige Eltern, die bereit sind so viel Geld für den Anfang für ein Übergangsinstrument zu bezahlen. Daher muss man als Lehrer einfach Alternativen kennen und bereit sein sich mit jenen zu arrangieren (99€ Flöten von Real sind keine Alternative...aber da gibts ja noch viel dazwischen). Ich habe bisher für jeden Schüler ein passendes Instrument gefunden, manchmal muss man sich eben auch noch einbisschen weiter informieren und selber auch mal noch was ausprobieren. Ein Anfängerinstrument um 800€ darf nicht die einzige Möglichkeit sein.

Zur Flöte selber: Sie ist sicherlich aktuell die beste Kinderquerflöte auf dem Markt. Also insofern macht ihr da nichts falsch. Ich durfte selber schon alle drei Modelle anspielen und war grundsätzlich begeistert. Sie klingen super, sprechen super an, sind angenehm zu spielen usw. Also wenn ihr das Geld investieren wollt ist sie sicherlich keine schlechte Wahl. Nur bis zum Profi kommt sie damit nicht :mrgreen: (aber das hab ich ja schon in meinem ersten Post ausführlich angesprochen).
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Re: Flöte f 7-j Anfänger? 800,- "normal" ??

Beitragvon Kala » 09.09.2011, 07:11

Nochmals dankeschön :)

Als evtl Nachfolgemodell hätte die Lehrerin uns die Yamaha YFL-271 empfohlen - würde es evtl Sinn machen, mit diesem Modell gleich zu beginnen? Damit man wenigstens in wenigen Jahren nicht wieder kaufen müßte?

Ich habe wohl das mit dem "profimäßig" wirklich falsch verstanden, denn sonst hätte sich ja nicht über ein Nachfolgemodell gesprochen ... :wink:

Aber um "Profi" gehts mir ja überhaupt nicht, ich möchte nur, daß wir ein passendes Instrument haben, mit dem alle leben können, und das - sollte es das Richtige für die Tochter sein - auch ein paar Jahre hält.

Wenigstens weiß ich nun vom Musikgeschäft ihrer Wahl, daß ich auch - in Ausnahmefällen - ein Schuljahr lang und nicht nur ein halbes Jahr lang (war die Erstinformation) mieten könnte und dann kaufen (in Anrechnung der Kaution und Miete), das erleichtert mir das ganze auch wieder :)

lg :D
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Re: Flöte f 7-j Anfänger? 800,- "normal" ??

Beitragvon Christina » 09.09.2011, 07:30

Ob es Sinn macht, gleich mit der Yamaha (das wäre dann eine ganz normale große Flöte) zu beginnen und zunächst darauf ein gebogenes Kopfstück zu spielen, lässt sich leider nicht aus der Entfernung beurteilen. Kinder in dem Alter können sehr unterschiedlich groß sein und in erster Linie geht es hier darum, ob Hände und Finger schon groß genug sind, um mit der Mechanik einer großen Flöte problemlos klar zu kommen. Die Kinderflöten sind so gebaut, dass alles etwas enger zusammenliegt als normal und so für kleine Hände leichter und ermüdungsfrei zu bedienen ist. Da müsste man wirklich mit dem Kind gemeinsam ausprobieren, was geht und was es als angenehm empfindet. Zumindest den gebogenen Kopf muss ich bei 7jährigen eigentlich immer einsetzen. Ob es abgesehen davon schon eine große Flöte wird oder wir mit einer Kinderflöte anfangen, ist sehr unterschiedlich.

Ich würde nicht davon ausgehen, dass deine Tochter die Waveline (oder eine andere Kinderflöte) viel länger als vielleicht 2 Jahre spielt. Zum einen fehlt dann irgendwann zu viel an der Mechanik und zum anderen wollen die Kinder irgendwann die Flöte mit dem komischen Knick nicht mehr, sondern eine die so aussieht wie bei allen anderen auch. Natürlich muss das jeder selber entscheiden, aber mir persönlich sind 800,- für so eine Übergangslösung entschieden zu viel - auch wenn die Azumi ansonsten sicher eine tolle Flöte ist.

Den Eltern meiner kleinen Anfänger empfehle ich in ähnlichen Fällen, für die erste Zeit ein Instrument zu mieten (nein, kein Mietkauf, das Teil geht zurück, wenn es nicht mehr gebraucht wird). Das wird von manchen Musikgeschäften, Musikschulen oder Vereinen angeboten. Da würde ich mich einfach mal erkundigen. Wenn dann irgendwann eine große Flöte fällig wird, kann man ja immer noch überlegen, ein eigenes Instrument anzuschaffen.
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Re: Flöte f 7-j Anfänger? 800,- "normal" ??

Beitragvon Luvanir » 09.09.2011, 10:39

Ich kann mich Christina nur anschließen. Ob deine Tochter jetzt schon "groß" genug für die Yamaha ist kann man aus der Entfernung schlecht beurteilen. Eventuell können die dir da in deinem Musikgeschäft weiterhelfen (wenn sie dementsprechend geschultes Fachpersonal haben). Oder du nimmst nochmal Kontakt mit der Lehrerin auf und fragst sie, ob deine Tochter ihrer Meinung nach auch schon direkt mit einen normalen Flöte (+gebogenen Kopfstück) spielen könnte.

Die Yamaha 271 hat aber auch noch Ringklappen. Das heißt dann die Klappen haben Löcher. Das verwende ich normalerweise sehr gerne. Wenn deine Tochter aber sehr kleine Hände hat kann das ein Problem sein. In der Regel werden Plastikstöpsel dafür mitgeliefert, manchmal kann man auch Metallstöpsel bekommen und dann sieht die Flöte ganz normal aus. Aber solche Stöpsel braucht ihr dann unbedingt! Ringklappen sind eine tolle Sache, sofern ihre Finger aber zu kurz sind kann sie die eben nicht gleich "offen" spielen. Je nachdem wie klein deine Tochter ist kann das natürlich auch recht lange dauern bis sie die offen spielen kann. Bei meinen Schülern nehme ich sehr gerne Ringklappen, auch wenn sie gerade noch für ein oder zwei Klappen zu kurze Finger haben, aber es absehbar ist, dass sich das in dem nächsten Jahr (maximal zwei Jahren) erledigt hat. Aber aus der Ferne ist das schlecht zu beurteilen.

Wenn ihr für den Anfang jetzt erstmal wenig Geld ausgeben wollt und es eine Kinderquerflöte sein muss würde ich die von Koge nehmen. Er hat gerade ein Ausstellungsinstrument um 190€ im Angebot: http://www.musikhaus-da-capo.de/flutevillage/flutevillage.html. Wenn deine Tochter die 1-2 Jahre spielt hat sich der Kauf auf jeden Fall gelohnt. Wenn ihr schon nach einem halben Jahr oder Jahr eine andere braucht ist zumindest nicht ganz so viel Geld "kaputt" (natürlich könnt ihr die dann auch wieder weiterverkaufen. Das trifft natürlich auch auf die Azumi zu). Leider konnte ich die Kinderquerflöten von Koge noch nicht anspielen. Ich kenne nur die "normalen" Flöten. Die sind aber wirklich sehr sehr gut und mittlerweile seit 4 Jahren im Bekanntenkreis im Einsatz (zum Teil auch bei eigenen Schülern) und machen keine Probleme (bzw. auch nicht mehr als die andere Hersteller, und meistens liegt das Problem dann auch eher am Spieler...).
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