Die Frage ist wahrscheinlich weniger, ob es Begabung gibt, oder was das ist, ob es ein biogenetisches Ding ist oder soziokulturell vererbt oder geschenkt wird. Meienr Meinung nach werden genetische Faktoren derzeit massiv überschätzt, so wie soziokulturelle Faktoren in den Siebzigern überschätzt wurden. Praktisch entscheident ist doch eher die Frage, ob bei Interesse, Fleiss und gutem Unterricht "jeder" es musikalisch zu etwas bringen kann.
Und da geht mit Sicherheit viel mehr, als man sich (gegenseitig) zutraut.
Da stimme ich dir zu, solange es um allgemeine Musikalität geht. Das ist mit Sicherheit zu einem ganz großen Teil erlernbar und mit entsprechender Förderung ist da einiges möglich. Im Hinblick auf ein ganz bestimmtes Instrument denke ich allerdings, dass es bei vielen Menschen anatomische, motorische oder auch kognitive Voraussetzungen gibt, die das Erlernen gerade dieses Instruments begünstigen oder auch erschweren können. Wer von daher schon schlechte Voraussetzungen für beispielsweise die Flöte mitbringt, wird diese zwar durch ausreichenden Fleiß bis zu einem gewissen Grad kompensieren können, aber vermutlich nicht ein so hohes Niveau erreichen, wie mit einem Instrument, dass besser für ihn geeignet ist. Da würde ich dann schon davon sprechen, dass eine Begabung, ein Talent für das eine Instrument stärker ausgeprägt ist als für das andere. Und das wäre dann in diesem Falle auch angeboren oder zumindest stark durch die bisherige Entwicklung beeinflusst.