Re: Punktierte Achtel mit Sechzehntel
von Christina » 05.09.2008, 07:32
Hallo Klara,
ich finde genaues Zählen schon wichtig. Aber keine Sorge, mit der Zeit wird das auch immer einfacher und die üblichen Rhythmusmuster, die immer wieder vorkommen, hat man fast im Schlaf drin und setzt sie mehr oder weniger automatisch um. Bis es soweit ist, kann ich dir mit einigen Tipps vielleicht das Üben etwas erleichtern:
1. Auf jeden Fall neue Stücke, besonders wenn es ein schwieriger, etwas unübersichtlicher Rhythmus ist, zuerst ganz langsam üben, um Fehler soweit wie möglich zu vermeiden. Ein falsch vorgestellter Rhythmus prägt sich sehr schnell ein und man wird ihn nur ganz schwer wieder los. Um einen Rhythmus grundsätzlich zu erarbeiten sind die Hinweise von Kampfkeks mit Klatschen, Singen usw. schon gut.
2. Mach dir klar, wie du überhaupt zählen musst, wo genau die Zählzeiten in einem Takt liegen. Oft hilft es zur Übersicht, wenn man die mit einem Bleistiftstrich über den Noten kennzeichnet. Man kann auch erstmal die Zählerei vereinfachen und z.B. statt Vierteln achtel zählen, um eine Vorstellung vom Rhythmus zu bekommen.
3. Es ist auf jeden Fall gut, selber zu zählen. Entweder im Kopf oder (leicht) mit dem Fuß mitklopfen. Aber zur Kontrolle und um erstmal ein Gefühl für den Rhythmus zu bekommen kann ich dir auch die arbeit mit Metronom sehr empfehlen. Lass es anfangs wirklich bei jeder Zählzeit klicken, dann aber auch mal nur auf 1 und 3 oder auf 2 und 4. Wenn das klappt, stell ein ganz langsames Tempo ein, dass dir immer nur noch die "eins" in jedem Takt vorgibt, wenn du dann damit zusammen bist, warst du ziemlich sicher richtig.
4. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie sich die Länge der einzelnen Notenwerte zueinander verhält, ist es hilfreich, mal zum Üben jede Note in den kleinsten vorkommenden Notenwert zu unterteilen. in deinem Beispiel würdest du also jede achtel als zwei Sechzehntel anstoßen, die punkt. Achtel als drei Sechzehntel und die Viertel als vier Sechzehntel. Auch wenn du danach wieder den notierten Rhythmus spielst, kannst du erstmal die Unterteilung im Kopf mitlaufen lassen.
5. Bestimmte Rhythmusmuster (wie z.B. punktierte Achtel mit Sechzehntel) kommen immer wieder vor. Mach doch mal eine Einspielübung daraus, um sie dir besser vorstellen zu können. Nimm zum Beispiel eine Tonleiter, jeden Ton spielst du über einen Takt und unterteilst dabei immer in punkt. Achtel mit Sechzehntel. Oder du spielst auf jedem Ton der Tonleiter die Rhythmusstelle aus dem Musikstück, das du anschließend üben willst. Danach hast du das besser verinnerlicht und kannst es wahrscheinlich leichter auf dein Stück übertragen.
6. Such dir Assoziationen zu bestimmten Rhythmusmustern, Wörter oder Lieder, die sich so anhören. Beispiel (ist jetzt im 6/8-Takt, aber das hab ich gerade im Kopf): bei drei geraden Achteln Is-tan-bul, bei punktierter Achtel mit einfacher Achtel danach Ams-ter-dam. Was Ähnliches lässt sich sicher auch für deinen Rhythmus finden, ich bin jetzt aber zu faul zum Überlegen, musst du selber mal kreativ werden.
Das wären solche Übungen, die sich bei meinen Schülern eigentlich ganz gut bewährt haben. Mit Sicherheit gibt es noch mehr, aber probier es erstmal aus. Vielleicht hilft es ja weiter. Nur nicht aufgeben!